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Börse am Morgen: Steag, Uniper, Jackson Hole und Wochenausblick - Nord LB

28.08.2023 09:07 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

US-Notenbank Federal Reserve, kurz Fed. Bild und Copyright: Castleski / shutterstock.com.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft befindet sich weiter im Sinkflug. Überraschend deutlich ist der ifo-Geschäftsklimaindex im August gesunken und notiert bei nur noch 85,7 Punkten. Besonders kräftig korrigierten die Unternehmen ihre Einschätzung der Geschäftslage, die auf den tiefsten Stand seit August 2020 gesunken ist. Der Abschwung zieht sich durch alle Sektoren, auch die bislang im Dienstleistungssektor herrschende relative Stärke scheint beendet. Nach der Stabilisierung des BIP im Frühjahr dürfte die Wirtschaftsleistung im laufenden Quartal wieder schrumpfen, und auch im Gesamtjahr das BIP um 0,6% zurückgehen. Laut unserem Chefvolkswirt sollte die EZB nun die Wirkung ihrer bisherigen geldpolitischen Straffung abwarten und im September eine Zinspause einlegen. Das Risiko eines Politikfehlers ist inzwischen hoch.

Auf der am Freitag letzter Woche ausgerichteten Zentralbankkonferenz in Jackson Hole erklärte EZB-Ratsmitglied Martin Kazak (lettischer Zentralbankchef) hingegen, dass ein früher Stopp von Zinserhöhungen die EZB später dazu zwingen könnte, der europ. Wirtschaft noch mehr Schmerzen zuzufügen. Gemäß Kazak existiere das Risiko, dass man später im Jahr oder Anfang 2024 viel mehr tun müsse. Bisher hat die europ. Zentralbank (seit dem Sommer 2022) neun Mal in Folge die Zinsen erhöht. Der Einlagesatz notiert derzeit bei 3,75% und damit auf dem höchsten Niveau seit 23 Jahren. Die nächste Zinssitzung findet am 14.09 statt.

Falkenhafte Töne kamen auch vom Chef der amerikanischen Notenbank. Laut Jerome Powell sei der Zinsgipfel noch nicht erreicht. In die gleiche Kerbe schlug Fed-Notenbankerin Loretta Mester. Der Kampf gegen die Inflation erfordere eine weitere Zinserhöhung. Ihre frühere Haltung, Ende 2024 mit Zinssenkungen zu beginnen, müsse überdacht werden.

Wochenausblick

So richtig spannend scheint diese Woche erst ab Mittwoch zu werden: Dann stehen das europäische Economic Sentiment und die vorläufigen deutschen Verbraucherpreise bereits für den Monat August an. Obwohl das Monatsplus des CPIs um 0,1% M/M nur moderat ausfallen dürfte, könnte die Inflationsrate basispreisbedingt minimal auf 5,9% Y/Y anziehen. Am Donnerstag folgen die europäischen Verbraucherpreise (5,3% Y/Y erw.), die deutschen Arbeitsmarktzahlen sowie aus den USA die persönlichen Einkommen, Ausgaben und die für die Fed wichtigen PCE-Preisdaten. Noch marktrelevanter wird dann am Freitagnachmittag der US-Arbeitsmarktbericht, bei dem wir von einer minimal auf 3,6% anziehenden Arbeitslosenquote, knapp 150.000 neugeschaffenen Stellen und einem Stundenlohnanstieg von 0,3% M/M ausgehen. Weiterhin also relativ solide, aber durchaus abnehmend in der Dynamik! Der Fed sollte zumindest die Tendenz wohlwollend zur Kenntnis nehmen.

Renten- und Aktienmärkte

Die falkenhaften Töne aus Jackson Hole stützen die Renditen von 10-jährigen amerikanische Staatsanleihen. US-Treasuries notieren weiter in der Nähe ihres 16-Jahreshochs (4,249%; unver.). Renditen 10-jähriger europäischer Staatspapiere stiegen um rd. 5 Basispunkte. Der DAX schloss unverändert (+0,07%).

Unternehmen

Der fünftgrößte deutsche Energiekonzern Steag geht voraussichtlich an den spanischen Investor Asterion Industrial Partners. Der Konzern aus dem Ruhrgebiet wurde mit EUR 2,6 Mrd. bewertet. Im Bieterverfahren befand sich auch ein Konsortium der RAG-Stiftung sowie der Holding EPH des tschechischen Milliardärs Daniel Kretensky. Asterion avisierte, den Steag Geschäftsbereich Iqony, über Investitionen in grüner Technologie (Fernwärme, Solar- und Windenergie) erheblich auszubauen. Steag solle zu einem nachhaltigen Energieversorger inklusive eigener klimafreundlicher Kapazitäten weiterentwickelt werden.

Uniper (verstaatlichter Energiekonzern) beklagt sich über die Blockadehaltung Russlands bei der Veräußerung seiner dortigen Geschäfte. Durch dem Entzug grundlegender Eigentumsrechte wird es der russ. Tochter Unipro (Zwangsverwaltung seit Frühjahr) erschwert, ihre Geschäfte zu verkaufen.

Devisen und Rohstoffe

Der US-Dollar profierte am Freitag von den Zenbtralbankeraussagen über wahrscheinlich länger anhaltend hoher Zinsen. Der US-Dollar flirtet mit seinem Elfwochenhoch (ggü. dem Euro).

Mecklenburg-Vorpormmerns Ministerpräsidentin Schwesig plädiert in der Diskussion über einen Industriestrompreis für eine Entkopplung des Strom- vom Gaspreis sowie einer Abkehr vom Merit Order Prinzip (Kraftwerkeinsatzreihenfolge an der Strombörse).

Öl handelt fester.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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