Bavarian Nordic Aktie nach Zahlen deutlich im Plus - Vorsicht bleibt aber angebracht

Das dänische Biotech-Unternehmen Bavarian Nordic gelangte durch seinen Pockenimpfstoff während des Affenpocken-Ausbruchs 2022 in Deutschland zwischenzeitlich in den Fokus vieler Anleger. Der Aktienkurs stieg massiv, hat seit August 2022 die Gewinne aber wieder weitgehend abgeben müssen. An der Börse in Kopenhagen notiert das Papier aktuell bei 166,18 Dänischen Kronen nicht sehr weit über dem Jahrestief 2022, das vor dem „Affenpocken-Hype” bei 115,20 Kronen notiert wurde. Zwischenzeitlich war die Aktie von Bavarian Nordic (WKN: 917165, ISIN: DK0015998017, Chart, News) auf mehr als 400 Kronen gestiegen.

Heute hat das Biotech-Unternehmen aus Kopenhagen seine Halbjahreszahlen vorgelegt. Diese sind besser als erwartet ausgefallen, schicken die Aktie damit um fast 12 Prozent nach oben. Die Bavarian Nordic Aktie erreicht damit allerdings starke charttechnische Hürden oberhalb von 164,50 Kronen. Die Zone zieht sich weiter bis in den Bereich 171 Kronen und darüber. Entsprechend vorsichtig muss man aktuell noch mit dem Breaksignal bei 164,50 Kronen umgehen.

Den Umsatz hat man von 0,86 Milliarden Kronen auf 3,24 Milliarden Kronen gesteigert, vor allem aufgrund des Geschäfts mit dem Pocken-Impfstoff, mit dem rund 1,28 Milliarden Kronen umgesetzt wurden. Vor Zinsen und Steuern weist Bavarian Nordic einen Gewinn von 916 Millionen Kronen aus, unter dem Strich sind es 914 Millionen Kronen bzw. 12,10 Kronen je Bavarian Nordic Aktie. Im Vorjahreszeitraum waren noch rote Zahlen angefallen, ein Minus von 7,20 Kronen je Aktie wurde ausgewiesen.

Pocken-Impfstoff sorgt für Sprünge bei den Zahlen

Einen Umschwung verzeichnet Bavarian Nordic auch beim operativen Cashflow, der von 120 Millionen Kronen Minus auf ein Plus von 228 Millionen Kronen verbessert wurde. An Wertpapieren, Cash- und Cash-Äquivalenten weisen die Dänen mehr als 1,38 Milliarden Kronen in der Bilanz aus.

„Wie angekündigt, wird unser mpox-Impfstoff auch im Jahr 2023 einen bedeutenden Umsatzstrom generieren, aber vor allem unsere Reiseimpfstoffe haben aufgrund des Marktwachstums und der starken Markenleistung von Quartal zu Quartal stärker zugelegt”, sagt Paul Chaplin, President und Chief Executive Officer von Bavarian Nordic, die im Bereich der Impfstoffkandidaten gegen Chikungunya mit Valneva konkurrieren, gegenüber dem französisch-österreichischen Konkurrenten bei den Studienergebnissen aber zurück hängen. Bavarian Nordic hofft darauf, den Impfstoff im Jahr 2025 auf den Markt zu bringen, Valneva deutlich früher.

Den Ausblick auf das Gesamtjahr 2023 bestätigt Bavarian Nordic am Mittwoch: Das Unternehmen erwartet rund 6,9 Milliarden Kronen Umsatz und 2,3 Milliarden Kronen beim EBITDA.