4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

Chinesischer Renminbi - Währung

Chinas wirtschaftliche Schwäche – und was dies für deutsche Importeure und die Euro-Zone bedeutet - iBanFirst

28.07.2023 11:40 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Besart Shala, Country-Manager bei iBanFirst. Bild und Copyright: iBanFirst.

Die aktuellen Konjunkturdaten aus China sehen nicht gut aus: Die Jugendarbeitslosigkeit ist auf Rekordhöhen gestiegen, der Immobilienmarkt kriselt. Hinzu kommt, dass China immer noch unter den langen Corona-Lockdowns leidet – die auch den Export massiv geschwächt haben. Denn China konnte aufgrund der weitreichenden Schließungen von Werken und Häfen aufgrund seiner rigiden Null-Covid-Politik kaum liefern.

Die Pandemie generell hatte bereits in 2020 die politischen und medialen Diskussionen befeuert, die Lieferketten wieder hierzulande beginnen zu lassen. Flankiert wurde dies durch Forderungen, sich nach dem strategischen Fehler mit russischem Erdgas nicht erneut so stark von einem Land abhängig zu machen. Nun haben die rigorosen Lockdowns des vergangenen Jahres noch mehr Kunden weltweit und in Deutschland dazu bewogen, in näherem geografischen Umfeld nach Lieferanten zu suchen und/oder dort Zulieferkapazitäten aufzubauen.

Die schwächelnde Wirtschaft im Reich der Mitte – das Bruttoinlandsprodukt wuchs von April bis Juni 2023 nur noch um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal – ist für deutsche Exporteure ein Problem. Schließlich werden dort nun weniger Maschinen und Autos aus Deutschland gekauft. Doch für deutsche Mittelständler, die ihre Waren und Güter aus China erhalten, haben sich gewisse, teilweise enorme Chancen eröffnet – und dies auf mindestens zwei Ebenen.

Starker Euro machte Importe billiger

Zum einen verfügen Kunden hierzulande nun über eine stärkere Verhandlungsmacht: Schließlich gibt es, wie erwähnt, die wachsende Option, einzelne Waren und Güter aus Osteuropa oder gar Deutschland zu beziehen („Nearshoring“). Gleichzeitig kann man gegenüber dem chinesischen Anbieter auch mit der gestiegenen Unsicherheit in puncto Liefertermin argumentieren. Zudem sind Frachtraten teurer geworden, darunter auch die Passage durch den Suezkanal. All dies kann sich potenziell preisdrückend auswirken.

Als prägender Faktor tritt hinzu: Immer mehr chinesische Exporteure lassen sich in ihrer einheimischen Währung, dem Renminbi/Yuan, bezahlen. Damit fällt der Dollar im Zahlungsverkehr zwischen Deutschland und China zunehmend als Zahlungsmittel aus. Der Euro als Einheit für den vereinbarten Preis und die Zahlung bietet sich zwar weiterhin an. Doch die entsprechende Währungsrisiken kalkuliert der chinesische Exporteur stets mit ein. Also lieber in Renminbi/Yuan überweisen. Die früher vom chinesischen Lieferanten berücksichtigte „Unsicherheitsmarge“ sollte man sich nun als Rabatt geben lassen. Waren und Güter für beispielsweise umgerechnet 100.000 Euro können jetzt für 98.000 oder gar 95.000 Euro eingekauft werden.

Währungsabsicherung weiter notwendig

Gleichzeitig profitiert der deutsche Importeur von der gestiegenen Stärke des Euro. Er muss weniger Euro einsetzen, um sein chinesisches Gegenüber zu bezahlen. Bekam man für einen Euro vor einem Jahr nur 6,89 Renminbi, waren es Mitte Juli 2023 schon 8,06 Renminbi. Ein Anstieg von 17 Prozent und so viel wie seit fast drei Jahren nicht mehr. All dies zusammengenommen, macht chinesische Importe deutlich günstiger – einer der wenigen Lichtblicke aktuell für die deutsche Wirtschaft, die auf diese Weise Vorprodukte preiswerter beziehen kann. Selbstredend sollte ein deutscher Importeur weiterhin seine Währungsgeschäfte absichern (allein schon, weil sich die Entwicklung rasch auch wieder drehen kann). Dies geschieht aufgrund der Wechselkurse aber nun auf einem wesentlich höheren Niveau und zu besseren Konditionen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Besart Shala, Country-Manager bei iBanFirst. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - Chinesischer Renminbi - Währung

01.05.2023 - Aktien: Compleo, GoingPublic, Varta, HV-Kalender, Presseschau und China - das 4i ...

DGAP-News dieses Unternehmens

19.05.2024 - EQS-News: Schlote Holding GmbH empfiehlt allen Anleihegläubigern, den ...
17.05.2024 - ASMALLWORLD AG erweitert ihr Reise-Portfolio mit The Solo Cruise ...
17.05.2024 - Anpassung im ...
17.05.2024 - Implenia steigert Punktezahl im Nachhaltigkeitsrating von EcoVadis weiter und ...
17.05.2024 - Arbonia akquiriert den spanischen Marktführer für Türen, die Dimoldura ...
17.05.2024 - Einladung zur ordentlichen Generalversammlung 2024 der Amagvik ...
17.05.2024 - Health Care und KI - eine neue Ära der Medizin: HealWell AI beteiligt sich an ...
17.05.2024 - EQS-News: W&W Gruppe startet sehr solide ins Geschäftsjahr ...
17.05.2024 - Exzellent positioniert im boomenden Markt für Batteriemetalle - neue ...
17.05.2024 - EQS-News: Lang & Schwarz Aktiengesellschaft: Herausragendes Ergebnis im ersten ...