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Börse am Morgen: u.a. mit Clariant, Sulzer , DAX, Konjunkturdaten - Nord LB

10.07.2023 07:48 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Finanzmärkte blicken in dieser Woche mit ganz besonderem Interesse auf US-Konjunkturdaten. Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Nachdem die Produktion im Produzierenden Gewerbe in Deutschland im April saison- und kalenderbereinigt um 0,3% gegenüber dem Vormonat zulegte, ist sie im Mai überraschend um 0,2% gesunken. Zum Vorjahresmonat ergab sich ein Anstieg von 0,7%. In den Wirtschaftsbereichen waren die Entwicklungen dabei sehr unterschiedlich. Besonders negativ beeinflussten pharmazeutische Erzeugnisse (-13,1%) und Energieerzeugung (-7,0%). Positiv war dagegen die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+4,9%). Die Industrieproduktion (ohne Energie und Baugewerbe) nahm um 0,2%, die Produktion von Investitionsgütern um 1,3% zu. Die Produktion von Konsumgütern wuchs um 1,3%, diejenige von Konsumgüter sank um 1,2%. Die Bauproduktion gab um 0,4% nach.

Nach einer Umfrage des Ifo-Instituts nahmen die Lieferengpässe im gesamten Einzelhandel im Juni ab. 40,4% der Unternehmen meldeten diesbezüglich Probleme (nach 41,3% im Mai). Stark entspannt hat sich die Lage bei Bekleidungshändlern, von denen noch 18,9% (Mai: 27,2%) betroffen waren. Auch Baumärkte und Möbelhäuser berichteten von einer Entspannung. Dagegen hat sich die Situation im Lebensmitteleinzelhandel weiter zugespitzt. Nach 65,8% im Mai berichteten im Juni 79,7% der Händler hier von Problemen. Hierzu tragen unter anderem schwierige Preisverhandlungen zw. Herstellern und Händlern bei, die teilweise zu Lieferstopps der Hersteller oder Auslistung der Händler führen.

Am US-Arbeitsmarkt wird die ambitionierte Erwartungshaltung zum Problem. Nach den sehr erfreulichen Angaben zur Entwicklung des ADP-Stellenindexes war in der letzten Woche an den Märkten die Hoffnung auf Hinweise in Richtung eines deutlichen Beschäftigungsaufbaus im Arbeitsmarktbericht aufgekommen. Diese optimistische Erwartungshaltung ist am Freitag enttäuscht worden. Die Zahl der neugeschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft konnte im Berichtsmonat Juni in der Summe lediglich um einen Wert von 209.000 zulegen (Erwartungshaltung 225.000). Zudem wurden die für die Vormonate gemeldeten historischen Daten spürbar nach unten revidiert. Das ist einer negative Überraschung. Angesichts dieser wenig erbaulichen Nachrichtenlage kann auch der leichte Rückgang bei der separat erhobenen Arbeitslosenquote (3,6%) die Stimmung nicht heben.

Wochenausblick

Nach den doch divergierenden Bewegungen bei den zwei ISM PMIs blicken die Finanzmärkte in dieser Woche mit ganz besonderem Interesse auf US-Konjunkturdaten. Beide wichtige Stimmungsindikatoren hatten in der vergangenen Woche immerhin – allerdings schon in unterschiedlichem Umfang – Beruhigungstendenzen bei der Inflationsentwicklung angezeigt. Insofern ist vor allem auf die Daten zu den US-CPIs zu achten; bei der Jahresrate der Headline-Zeitreihe dürfte die Marke von nur noch 3% in den Fokus rücken. Diese erfreuliche Entwicklung könnte Implikationen für die weitere Fed-Geldpolitik haben.

Renten- und Aktienmärkte

Anleihemärkte dies und jenseits des Antlantiks schnauften nach dem massiven Ausverkauf am vergangenen Donnerstag zum Wochenausklang erst einmal durch.

Der geringer als erwartet ausgefallene Stellenaufbau in den USA führte beim dt. Aktienindex zu keinen Nachwehen. Der DAX verließ den Handel im Plus. DAX +0,48%; MDAX +1,15% Dow Jones -0,56%; S&P 500 -0,29%; Nasdaq Comp. -0,13%

Unternehmen

Nach einer starken Auftragsdynamik in HJ1 erhöht der Maschinenbauer Sulzer seine Prognose für sein organ. Orderwachstum von bisher 3% bis 6% auf 10% bis 14% deutlich. In HJ1 haben die Bestellungen um 24,1% auf CHF 1,99 Mrd. zugelegt.

Dagegen hat das ebenfalls aus der Schweiz stammende Spezialchemieunternehmen Clariant infolge des konjunkturellen Gegenwinds und des starken Schweizer Franken seine Prognose für 2023 gesenkt. Statt bisher rund CHF 5 Mrd. wird nun ein Umsatz zwischen CHF 4,55 Mrd. und CHF 4,65 Mrd. in Aussicht gestellt. Das EBITDA soll zwischen CHF 650 Mio. und CHF 700 Mio. auslaufen. Anstelle der bisher erwarteten leichten Verbesserung entspräche dies einem Rückgang zwischen 14,3% und 15,1%. Die Sparmaßnahmen werden verschärft.

Devisen &Rohstoffe

Die Nachrichten der dt. Produktion sowie des US-Arbeitsmarktes führten zu einem Sprung des EUR/USD über die 1,09 Marke.

Der Hafen Mukran auf Rügen wird als Standort für ein FlüssiggasTerminal in das LNG-Beschleunigungsgestz aufgenommen. Der Bundesrat stimmte am Freitag zu. Kurz zuvor hatte bereits der Bundestag grünes Licht gegeben.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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