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AustriaEnergy International: Enormes Marktpotenzial in Chile

22.06.2023 07:24 Uhr - Autor: Johannes Stoffels  auf twitter

Helmut Kantner, Gründer und Geschäftsführer von AustriaEnergy International. Bild und Copyright: AustriaEnergy International.

AustriaEnergy International bringt eine besicherte Anleihe an den Markt, die ein Volumen von bis zu 25 Millionen Euro hat. Das Papier läuft bis 2028, die jährliche Verzinsung beträgt 8,0 Prozent. Investoren können die grüne Anleihe bis zum 26. Juni zeichnen.

Im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt Helmut Kantner, Gründer und Geschäftsführer von AustriaEnergy International, wie er das frische Geld aus der Anleihe nutzen will. Der Fokus des Unternehmens liegt auf Chile, hier sieht Kantner vielfältige Möglichkeiten für Wind- und Solarparks. Kantner spricht über die Bedingungen in dem südamerikanischen Land, über die Suche nach Standorten für neue Projekte sowie über die Strategie seiner Gesellschaft. Auch die Themen Wasserstoff und Ammoniak werden bei dem Interview thematisiert.


4investors.de: AustriaEnergy International dürfte Investoren bisher noch recht unbekannt sein. Was machen Sie?

Kantner:
AustriaEnergy ist ein inhabergeführter, international tätiger Standortentwickler und Technologie-Integrator. Unsere besondere Kompetenz besteht darin, dass wir in Chile erfolgreich industrielle Wind- und Solarparks zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und grünem Ammoniak aus ausschließlich Erneuerbaren Energien konzipieren. Diese Offgrid-Standorte sind nicht auf einen Netzanschluss angewiesen.

4investors.de: Wieso liegt der Fokus Ihrer Tätigkeiten auf Chile?

Kantner:
Wir haben frühzeitig das enorme Marktpotenzial in Chile erkannt, das vor allem vollkommen unabhängig von Subventionen ist – das war uns wichtig. Deshalb haben wir uns 2013 für den Markteintritt in Chile entschieden. Die Bedingungen sind weiterhin ideal: ein rechtssicherer Rahmen, ambitionierte Klimaziele sowie umfassende Sonnenstunden und Windkapazitäten in vielen Regionen des Landes.

4investors.de: Welche Förderung von grünen Energien gibt es dort?

Kantner:
In Chile gibt es keine Subventionen für die Erzeugung von Erneuerbaren Energien, was ganz in unserem Sinne ist. Denn wir wollten uns ganz bewusst nicht mehr in diese Abhängigkeit begeben, wie es bis 2013 bei unseren erfolgreich entwickelten Standorten in Europa noch der Fall war.

4investors.de: Wie beurteilen Sie derzeit die politische Stabilität in Chile?

Kantner:
Die politische Lage in Chile ist stabil und gesichert. Das Land ist Mitglied der OECD sowie der Vereinten Nationen und hat nach Kanada die niedrigste Kriminalquote in ganz Amerika und kaum Probleme mit Korruption. Der Chilenische Peso ist de facto an den US-Dollar gekoppelt. Aufgrund der politischen Stabilität und des anhaltenden Wirtschaftswachstums ist Chile eines der Vorzeigeländer Lateinamerikas.

4investors.de: Sie haben eine vertraglich gesicherte Pipeline von rund 9,6 GW. Schaffen Sie dies mit Ihren aktuellen Kapazitäten?

Kantner:
Unsere bestehenden personellen Kapazitäten reichen aus, aber wichtig ist natürlich auch, die erforderliche Finanzierung sicherzustellen. Wir haben unsere Standortentwicklung seit Jahren zu 100 Prozent aus Eigenkapital inklusive unserer erwirtschafteten und reinvestierten Gewinne finanziert. Um unsere umfassende Pipeline konsequent zu realisieren, werden wir unser weiteres Wachstum zusätzlich auch mit Fremdkapital in Form unseres besicherten Green Bonds unterlegen.

4investors.de: Bleibt Ihr Fokus auf Chile gerichtet oder geht der Blick darüber hinaus?

Kantner:
Grundsätzlich können wir uns auch eine gezielte Expansion in benachbarte lateinamerikanische Länder wie Kolumbien oder Peru vorstellen, wenn sie unsere hohen Kriterien hinsichtlich Planungssicherheit erfüllen. Kurz- und mittelfristig konzentrieren wir uns jedoch erst einmal darauf, das enorme Marktpotenzial in Chile konsequent auszuschöpfen.

4investors.de: Neben Wind und Sonne kümmern Sie sich auch um grünen Wasserstoff und Ammoniak. Welche Perspektiven sehen Sie dafür in Chile?

Kantner:
Chile verfügt über glänzende Perspektiven, weil es sehr gute Voraussetzungen mitbringt. Dank der vorteilhaften natürlichen Bedingungen kann Strom aus Erneuerbaren Energien im internationalen Vergleich sehr günstig produziert werden. Dementsprechend stellt die wachsende weltweite Nachfrage nach grünem Wasserstoff eine große Chance für das Land dar. Dazu passt auch, dass Grün-Wasserstoff- und Grün-Ammoniak-Investitionen zusätzlichen Rückenwind durch die EU-Kommission erhalten. So hat die EU jüngst beschlossen, bis 2030 jährlich 10 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff zu importieren. Dazu wollen wir einen wichtigen Beitrag leisten.

4investors.de: Chile will zu einem der drei größten Wasserstoffexporteure der Welt werden. Wie hoch sind die dafür notwendigen Investitionen?

Kantner:
Die im Rahmen der chilenischen Wasserstoffstrategie geplanten Investitionen belaufen sich auf insgesamt 5 Milliarden US-Dollar bis 2025. Bis dahin sollen 5 Gigawatt Elektrolyseleistung installiert sein und 100.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr produziert werden.

4investors.de: Längst nicht jedes Areal in Chile eignet sich für Sie als potenzieller Standort. Hier läuft jedes Mal ein mehrstufiger Prüfungsprozess ab. Wie viele Prüfungsgebiete schaffen es letztlich in die Projektphase?

Kantner:
In der Tat ist die Anzahl geeigneter Standorte begrenzt. Deshalb kommt es umso mehr auf die erfolgreiche Auswahl und Sicherung an. Hier profitieren wir in besonderem Maße von unserem eigenen umfassenden Prüfungsprozess. Dadurch konnten wir in Chile alle bisherigen Photovoltaik-Standorte erfolgreich bis zur Baureife entwickeln und anschließend veräußern. Im Durchschnitt werden ca. 20 Prozent der Standorte, die wir auf ihre Eignung prüfen, auch tatsächlich entwickelt.

4investors.de: Sind die verschiedenen Vorschriften vor dem Bau einer Anlage in Chile härter als in Deutschland?

Kantner:
Die Vorschriften sind nicht 1 zu 1 miteinander vergleichbar, aber unter dem Strich sind sie in Chile etwas strenger als in Deutschland. In Chile sind vor allem raumordnerische, natur- bzw. landschaftsschutzrechtliche, luftfahrtrechtliche und sonstige baurechtliche Vorschriften zu erfüllen. Eine ganz besondere Aufgabe besteht zudem darin, die Interessen der indigenen Bevölkerungsgruppen vollumfänglich zu berücksichtigen. Auch hier helfen uns unsere langjährige Erfahrung und Kompetenz in Chile.

4investors.de: Sie wollen mit der Ausgabe einer Anleihe bis zu 25 Millionen Euro ins Unternehmen hereinholen. Wie hoch sind die Investitionen, die sie mit dem Geld in der Folge tätigen können?

Kantner:
Die Anleihemittel sollen in die Entwicklung von rund ein Dutzend Standorten fließen, die jeweils hälftig mit Eigenkapital unterlegt sind. Bei einem erfolgreichen Verkauf der Standorte können die Mittelrückflüsse direkt in neue Projekte reinvestiert und so während der Anleihelaufzeit von fünf Jahren mehrfach eingesetzt werden – wenn gleichzeitig die Maßgaben des Sicherheitentreuhänders für die Anleihe erfüllt bleiben. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich voraussichtlich auf einen hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag.

4investors.de: Besichert ist die Anleihe mit gewissen Dividendenansprüchen. Wie hoch sind die so zu erwartenden jährlichen Dividenden?

Kantner:
Die Dividenden speisen sich aus den Verkaufserlösen für die bis zur Baureife entwickelten Standorte. Aus unserer vertraglich gesicherten Pipeline von rund 9,6 Gigawatt erwarten wir, bis Ende 2027 einen anteiligen Umsatz von insgesamt 150 Millionen US-Dollar zu erzielen. Davon sind ca. 9 Millionen US-Dollar bereits in diesem Jahr, ca. 29 Millionen US-Dollar in 2025, ca. 52 Millionen US-Dollar in 2026 und ca. 60 Millionen US-Dollar in 2027 vorgesehen.

4investors.de: Das Halten von Standorten nach ihrer Fertigstellung steht nicht auf Ihrer Agenda?

Kantner:
Nein, die Bestandshaltung ist für uns kein Thema. Unsere Expertise liegt nachweislich in der erfolgreichen Standortentwicklung. In diesem Bereich haben wir uns in Chile in den vergangenen zehn Jahren einen starken Track-Record von 800 Megawatt aufgebaut. Große internationale Investoren und Energie-Konzerne schätzen das und halten die von uns entwickelten Standorte dann in ihrem Bestand. Falls gewünscht, begleiten wir die Bauphase mit unserem Know-how, werden dafür aber gesondert beauftragt und vergütet. Und das Marktpotenzial für fokussierte Standortentwicklung ist noch längst nicht ausgeschöpft – ganz im Gegenteil. Vielmehr sehen wir für uns mit dem gerade beginnenden globalen Boom bei grünem Wasserstoff und grünem Ammoniak noch ausreichend langfristiges Wachstumspotenzial in Chile.

4investors.de: Ist diese Emission der Anleihe die Vorbereitung auf einen möglichen Börsengang?

Kantner:
Für uns ist ein möglicher Börsengang kein Thema. Vielmehr konzentrieren wir uns voll und ganz auf unser Kapitalmarkt-Debüt mit unserem besicherten Green Bond. Schließlich möchten wir uns dauerhaft am Kapitalmarkt etablieren, da wir weitere Anleiheemissionen nicht ausschließen.

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