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Cantourage: Ein etwas anderer Cannabis-Wert

12.06.2023 08:14 Uhr - Autor: Johannes Stoffels  auf twitter

Im Medizinmarkt hat es für Cannabis jüngst eine Reihe von Erleichterungen gegeben. Bild und Copyright: Cantourage.

Normalerweise kümmert sich die Redaktion von 4investors.de nicht um Werte, die sich mit Cannabis beschäftigen. Zu viele Pressemitteilungen von Gesellschaften aus den USA und Kanada sind uns auf den Tisch geflattert, die alle tolle Produkte und eine sagenhafte Kursentwicklung versprachen. Sehr vieles davon sind oder waren eher Luftnummern.

In Frankfurt haben wir uns am Rande des Equity Forums dann doch mit einem Unternehmen aus der Branche getroffen, bei dem aber so einiges anders ist: Cantourage. Die Gesellschaft stammt aus Deutschland, der Sitz ist in Berlin. Man beschäftigt sich nur mit medizinischem Cannabis und hat eine Vielzahl von Produkten im Angebot, die vor allem in Apotheken und Versandapotheken verkauft werden. Zudem notieren die Aktien von Cantourage im Segment Scale der Börse und man hat im ersten Quartal schwarze Zahlen geschrieben. Letztlich kam der Anstoß zum Treffen von einer renommierten deutschen Bank.

Im Medizinmarkt hat es für Cannabis jüngst eine Reihe von Erleichterungen gegeben. So kann Cantourage derzeit mehr als 20 Produkte vertreiben, vom einfachen Mittel bis zum Premiumprodukt – Tendenz steigend. Die Behandlungspalette der Produkte ist groß, sie reicht von Kopf- und Rückenschmerzen über Migräne und Angststörungen bis hin zu starken Schmerzen.
Schätzungen gehen derzeit von einem Gesamtmarkt von 200.000 bis 400.000 Cannabis-Patienten in Deutschland aus, die teils auch auf Produkte von Cantourage zurückgreifen. Zum Vergleich: Auf dem Schwarzmarkt gibt es in der Bundesrepublik schätzungsweise 4 Millionen Konsumenten.

Ein Problem muss in Zukunft noch geklärt werden, das die Geschäfte derzeit behindert. In fast allen Fällen müssen Patienten bisher ihre medizinisch benötigten Cannabis-Produkte selber bezahlen. Ausnahmen gibt es fast nur in der Palliativmedizin und bei massiven chronischen Schmerzen. Neue Impulse würde der Medizinmarkt für Cannabis erhalten, wenn Krankenkassen hier verstärkt die Kosten übernehmen würden.

Auf klarem Wachstumskurs

Erwirtschaftete Cantourage (WKN: A3DSV0, ISIN: DE000A3DSV01, Chart, News) in 2022 einen Umsatz von vermutlich rund 14 Millionen Euro, so hofft man, in den kommenden Jahren stark zu wachsen. Schon im ersten Quartal 2023 legt der Umsatz um 95 Prozent auf 4,8 Millionen Euro zu. Ein Umsatz im dreistelligen Millionenbereich in drei bis fünf Jahren würde vermutlich nicht jeden Beteiligten überraschen. Die Vorstände Philip Schetter (CEO) und Bernd Fischer (CFO) sprechen in Frankfurt offiziell von Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich in den kommenden Jahren auf einer profitablen Basis. Eine genaue Prognose für 2023 gibt es aber bisher nicht, hier laufen noch interne Diskussionen.

Die Kapazitäten bei Cantourage sind vorhanden, um diese nächsten Wachstumsschritte zu gehen. Ein Umsatz von 50 Millionen Euro ist mit den aktuellen Gegebenheiten machbar, so CFO Fischer. 2024 könnte man dann über Kapazitätserweiterungen nachdenken und dabei auch einen weiteren Standort eröffnen. Dafür würde ein niedriger einstelliger Millionenbetrag fällig werden.

Ein Problem von Cantourage ist derzeit der Streubesitz, wie dies bei vielen Small Caps der Fall ist. Mit 15 Prozent Freefloat ist die Aktie für einen Großteil der Investoren nicht sonderlich interessant. Eine Kapitalerhöhung, bei dem die Großaktionäre auf ihre Bezugsrechte verzichten, könnte dies ändern.

Nachgedacht wird bei Cantourage daher über eine solche Finanzierungsrunde. Das Geld könnte für Aufklärungsmaßnahmen genutzt werden. Man will Patienten helfen und Schmerzen lindern. Hier gibt es offenbar eine Reihe von Ideen, die aber noch nicht spruchreif sind. Zudem können die eigenen Aktien dank des Börsenlistings im vergangenen Jahr als Akquisitionswährung genutzt werden. Bei all diesen Plänen wollen die Gründer aber weiter die Mehrheit an Cantourage behalten.

Auslandsexpansion im Blick

Noch ist Cantourage mit seinem Geschäft auf Deutschland fokussiert. Doch Vorstandschef Schetter zeigt großes Interesse an einer Auslandsexpansion. Diese dürfte zunächst nach Österreich und in die Schweiz führen.

Auch Analysten sind inzwischen auf den Nischenwert aufmerksam geworden. So gibt es von den Experten von NuWays eine Kaufempfehlung für die Aktien von Cantourage (WKN: A3DSV0, ISIN: DE000A3DSV01, Chart, News). Das Kursziel liegt bei 12,00 Euro. Die Experten erwarten bei Cantourage 2023 einen Umsatz von 30,7 Millionen Euro, der 2024 auf 56,1 Millionen Euro ansteigen soll. Das Ergebnis je Aktie wird auf 0,01 Euro bzw. 0,15 Euro prognostiziert.

Die Aktien von Cantourage notieren aktuell um die 10 Euro. Daraus resultiert eine Marktkapitalisierung von etwa 123 Millionen Euro. Beim Börsenlisting im November 2022 kam die Aktie im Hoch auf Kurse von mehr als 20 Euro.

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