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China BIP I. Quartal: Nach Leerlauf wieder Zuwachs dank Konsum! - Nord LB

18.04.2023 09:41 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Chinas Wirtschaft konnte im I. Quartal ein ordentliches BIP-Wachstum von 2,2% Q/Q vermelden. Bild und Copyright: Oranzy Photography / shutterstock.com.

Early Bird: Als eine der ersten Volkswirtschaften hat China heute Morgen die BIP-Zahlen für das abgelaufene I. Quartal 2023 vorgelegt. Aus diesem Grund, und weil China als zweitgrößte Wirtschaftsnation zudem gewisse Vorlaufeigenschaften für die Weltkonjunktur aufweist, ist der Blick der Finanzmärkte heute ganz klar auf das Reich der Mitte gerichtet.

Die konjunkturelle Dynamik in China nimmt zu Beginn dieses Jahres offenbar wieder an Fahrt auf: Der enttäuschenden Stagnation im IV. Quartal 2022 mit einer Veränderungsrate von 0,0% Q/Q folgte im I. Quartal des laufenden Jahres ein Anstieg um 2,2% Q/Q. Die Jahresrate zog von 2,9% auf 4,5% an.

Nach einer in 2022 erfolgten Zick-Zack-Bewegung aufgrund der Zero-Covid-Restriktionen und der daraus resultierenden zweitniedrigsten Jahreswachstumsrate seit den 70er Jahren konnten die Statistiker in Peking wieder eine freundliche Zahl veröffentlichen. Die Beendigung der Covid-Restriktionen, der Abbau binnenwirtschaftlicher Lieferengpässe sowie eine solide weltwirtschaftliche Nachfrage trugen dazu bei.

Erfreulicher als noch im Dezember – aufgrund des Neujahrfestes waren bis heute aktuellere Daten nicht verfügbar – fielen auch die zeitgleich veröffentlichten anderen Indikatoren für den März aus: So verzeichnete die Industrieproduktion mit 3,9% Y/Y einen soliden Anstieg, die Einzelhandelsumsätze wiesen mit 10,6% Y/Y einen sogar deutlich höheren Zuwachs auf. Das wieder etwas weniger restriktive Vorgehen auf dem Kreditmarkt scheint den Immobilienmarkt und den Bauinvestitionen nur marginal zu helfen.

Angedeutet hatten diese verbesserten Tendenzen die vorausschauenden Unternehmensumfragen, die trotz des Neujahrsfestes veröffentlicht wurden, und pünktlich zum Frühling neuen Optimismus dokumentierten: Die Werte aus dem verarbeitenden Gewerbe des CFLP und von Caixin zogen auf 51,9 bzw. 50,0 Punkte an. Tatsächlich ursächlich für die an Fahrt aufnehmende Konjunktur ist aber die stark verbesserte Situation im Dienstleistungssektor, wo die beiden Umfrageergebnisse bei 58,2 bzw. 57,8 Punkte lagen – nach Werten im Winter von deutlich unterhalb der Expansionsschwelle von 50 Punkten.

Die erkennbare Belebung dürfte sich zunächst fortsetzen. Aufgrund staatlicher Maßnahmen und der Konjunkturstabilisierung haben sich zudem die Risiken auf dem Immobilienmarkt etwas verringert, der wieder etwas Luft zur Erholung erhält. Die Fiskalpolitik dürfte zudem gewillt sein, ein paar weitere Register ziehen zu wollen. Die Geldpolitik sollte nur ausreichende Liquidität auf dem Geldmarkt sicherstellen, aufgrund der zuletzt unerwartet deutlicher ausgeprägten disinflationären Entwicklung könnte die PBoC mehr Handlungsfreiraum haben. Langfristig bremsen der sukzessive Rückgang der Bevölkerung Chinas, die Rohstoff- und Technologieabhängigkeit sowie die internationalen Bedenken über die militärischen Vorhaben des Landes: Private Investitionen in das Reich der Mitte werden sicherlich stärker kritisch hinterfragt werden. Je nach Ausprägung der zu befürchtenden Abschwächung seiner Hauptabnehmerregionen Nordamerika und Europa wird auch China im 2. Halbjahr 2023 diese zu spüren bekommen.

Fazit: Chinas Wirtschaft konnte im I. Quartal ein ordentliches BIP-Wachstum von 2,2% Q/Q vermelden. Der Zick-Zack-Bewegung im Jahr 2022 mit einer Stagnation im Schlussquartal folgte also eine solide Belebung zum Beginn des laufenden Jahres. Die Jahresrate zog auf 4,5% an. Die heute Morgen zeitgleich veröffentlichten monatlichen Konjunkturzahlen für den Berichtsmonat März überzeugten ebenfalls: So sprangen die Jahresraten der Industrieproduktion auf 3,9% und die der Einzelhandelsumsätze sogar auf 10,6%. Es waren – aufgrund des chinesischen Neujahrsfestes – die ersten Aktualisierungen dieser Zeitreihen seit dem Dezember, was nun endlich die volkswirtschaftliche „Phase für die Ahnungslosen“ beendete. Die Unternehmensumfragen dagegen hatten bereits mit deutlich verbesserten Werten eine Zunahme der Dynamik angezeigt, welche aufgrund des Schwungs im Dienstleistungsgewerbe nach Ende der Covid-Restriktionen vorerst auch noch anhalten dürfte. Fiskal- und Geldpolitik stehen ohnehin zum Einsatz bereit. Ab dem 2. Halbjahr könnte allerdings ein zu befürchtender globaler Nachfragerückgang belasten.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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