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FORTEC Elektronik: „Wir sprechen aktuell mit konkreten Targets“

03.04.2023 07:51 Uhr - Autor: Robin Lohwe  auf twitter

FORTEC-Vorstände Sandra Maile und Ulrich Ermel. Bild und Copyright: FORTEC Elektronik.

Mit einem Umsatzplus von 18 Prozent ist FORTEC Elektronik im ersten Halbjahr 2022/23 erneut deutlich zweistellig gewachsen – bei einer EBIT-Marge von 9,4 Prozent. Ins Kalenderjahr 2023 sind die Oberbayern mit einem Rekordauftragsbestand von 95 Millionen Euro gestartet und damit auf gutem Weg, die Gesamtjahresprognose zu erfüllen. Diese sieht eine Umsatzsteigerung auf 91 Millionen Euro bis 97 Millionen Euro sowie ein Konzern-EBIT in der Größenordnung von 8,0 Millionen Euro bis 9,0 Millionen Euro vor.

Im Interview mit der Redaktion von 4investors.de sprechen die Vorstandsvorsitzende Sandra Maile und Neu-COO Ulrich Ermel über eine Entspannung der Lieferketten, das neue Projekt „FORTEC ONE“, wesentliche Nachhaltigkeitsziele und das Thema Zukäufe: „Wir bieten das Beste aus zwei Welten und sehen noch viel Potenzial für uns.“


4investors.de: Frau Maile, das Kalenderjahr 2022 haben Sie mit einem Rekordauftragsbestand von 95,0 Millionen Euro beendet, dieser lag doppelt so hoch wie vor Corona. Welchen Anteil hatten Einschränkungen der Lieferketten an diesem Anstieg? Und spüren Sie aktuell eine Entspannung bei der Versorgungslage?

Maile: Zunächst einmal ist die hohe Dynamik im Auftragseingang auch eine Bestätigung unserer „Grow Together 2025“-Strategie. Sie zeigt, dass wir mit den richtigen Produkten am Markt sind und unsere Strategie hin zu mehr Wertschöpfung und Design-in-Projekten greift. Der hohe Auftragsbestand zum Stichtag 31.12.2022 ist zu einem gewissen Teil auch den Lieferengpässen der Vorprodukte und in der Folge auch unseren verlängerten Lieferzeiten geschuldet. Aktuell sehen wir eine Entspannung der Lieferketten, von der Liefersituation der Vor-Corona-Zeit sind wir allerdings noch ein ganzes Stück entfernt.

4investors.de: Im Rahmen der Hauptversammlung haben Sie über den Stand der „Grow Together 2025“-Strategie berichtet und sind dabei besonders auf das Projekt „FORTEC ONE“ für einen einheitlichen Marktauftritt des Konzerns eingegangen. Wie weit sind Sie damit schon vorangekommen und was versprechen Sie sich von „FORTEC ONE“?

Maile: Das Projekt „FORTEC ONE“ war eine logische Konsequenz unserer „Grow-Together“-Strategie. Wir befinden uns gerade in der Phase der internen Kommunikation und bereiten erste Umsetzungsschritte vor. Voraussichtlich ab dem 1. Juli 2023 starten wir mit den neuen Logos und werden mit der gemeinsamen Unternehmensmarke auftreten. Mit der neuen Markenarchitektur verstärken wir die Positionierung von FORTEC durch Bündelung der Kommunikation auf eine Marke, erhöhen die Sichtbarkeit und sichern das ganzheitliche Wachstum in einem sich konsolidierenden Markt.

4investors.de: Herr Ermel, Sie sind seit dem 1. März als Vorstand (COO) bei der FORTEC Elektronik AG an Bord. Was reizt Sie an dieser Herausforderung und welche Expertise bringen Sie mit?

Ermel: Als ich das erste Mal im Anbahnungsprozess den Namen FORTEC Elektronik AG hörte, war ich sofort „Feuer & Flamme“. Bei FORTEC kann ich mein Wissen aus bald 25 Jahren Elektronik-Industrie – ja, ich habe mit 15 Jahren offiziell begonnen – ideal einbringen, ohne meinen bisherigen Arbeitgebern oder Kunden gegenüber illoyal zu erscheinen. Mein Herz schlägt für Leistungselektronik, Embedded- und Displaytechnologien. Dazu noch eine hoch motivierte und kundenorientierte Top-Organisation, die über Jahre von Frau Maile und Herrn Staller aufgebaut wurde. Hier stimmt die Substanz und die gemeinsamen Werte passen einfach perfekt zusammen.

4investors.de: Sie verantworten die Bereiche Display Technology & Embedded & Power Supply und damit ein umfangreiches Kompetenzspektrum von der Distribution über die Produktion bis hin zur Entwicklung von Komplettlösungen. Wie sehen Sie FORTEC in diesem Bereich aktuell aufgestellt und wo sehen Sie besondere Potenziale für die Zukunft?

Ermel: Wir sind aktuell gut aufgestellt, sehen aber noch viel Potenzial für FORTEC. Komplettlösungen für unsere Kunden stehen natürlich im Fokus, aber nur, wenn wir eine Win-win-Situation erzielen. Wir wollen unsere Kunden in ihren Kerndisziplinen nicht beengen, sondern unterstützen und ihre Kern-Kompetenz schützen. Das Ziel muss sein, dass unsere Kunden den „Kopf“ frei haben für ihre Applikationen und wir das „lästige Drumherum“ für sie erledigen. Unsere Marktbegleiter verfügen nicht über die Breite, entweder sie können HMI (Human Machine Interface) und sind bei Power blank oder andersherum. Für ein System brauchen sie aber das Beste aus beiden Welten und da spielen wir dann gerne mit.

4investors.de: Im ersten Quartal 2022/2023 hat FORTEC über eine besonders dynamische Entwicklung im Segment Datenvisualisierung mit margenstarken Industriemonitoren berichtet. Hat sich diese Entwicklung fortgesetzt?

Ermel: Lassen Sie es mich so ausdrücken, ohne zu sehr in die Details zu gehen. Der Markt hat unsere sehr kompetenten, umtriebigen Produkt-Manager und deren Mut, neue Wege zu gehen, mit Aufträgen belohnt. Wir werden als Management an diesem Weg des Empowerments festhalten.

4investors.de: Frau Maile, für das Gesamtjahr 2022/2023 haben Sie ein EBIT von 8 Millionen Euro bis 9 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Im ersten Halbjahr haben Sie bereits 4,6 Millionen Euro erreicht. Erwarten Sie im zweiten Halbjahr höhere Belastungen auf der Kostenseite oder haben Sie bewusst konservativ geplant?

Maile: Durch allgemeine Erhöhungen im Personalbereich und Kostensteigerungen im Bereich der Energie und Raumkosten, die ab dem 1. Januar 2023 zum Tragen kommen, müssen wir mit höheren Belastungen im zweiten Halbjahr planen. Auch das geänderte Zinsumfeld und dessen Einfluss auf Bewertungsansätze sind noch nicht abschließend bewertet. Insofern fühlen wir uns mit dieser konservativen Planung aktuell sehr wohl.

4investors.de: Im Geschäftsbericht 2021/2022 haben Sie erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Welchen Stellenwert nehmen ESG-Themen bei FORTEC aktuell bereits ein und welche Nachhaltigkeitsziele haben Sie für die kommenden Jahre im Visier?

Maile: Im Bericht 2022 haben wir mit den deutschen Standorten begonnen, nicht-finanzielle Leistungsindikatoren zu erheben und zu überwachen. Im ersten Schritt haben wir identifiziert, welche ESG-Themen für uns wesentlich sind und eine Auswahl getroffen, welche der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele für die Entwicklung und Umsetzung der FORTEC-Nachhaltigkeitsstrategie als Richtlinie dienen: Gesundheit und Wohlergehen / Geschlechter – Geschlecht / menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum / nachhaltiger Konsum und Produktion / Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen.

Wir werden den Bericht nach und nach ausbauen, so dass wir aus heutiger Sicht im Jahr 2025 einen Nachhaltigkeitsbericht zur Prüfung vorlegen können. In diesem Jahr werden wir beginnen, die ausländischen Standorte mit einzubeziehen.

4investors.de: Apropos ausländische Standorte: Die Internationalisierung war in der Vergangenheit eine wichtige Säule des Konzernwachstums bei FORTEC. Wie zufrieden sind Sie mit der Performance Ihrer Auslandsmärkte aktuell? In welchen Regionen wollen Sie künftig verstärkt investieren?

Ermel: Unsere internationalen Standorte leisten einen wichtigen Beitrag und wir schreiben diese Erfolgsgeschichte weiter fort. In einem immer komplexer werdenden internationalen Umfeld gibt uns die starke Präsenz in Nordamerika und Europa eine gewisse Stabilität. Neue zusätzliche Märkte sind kontinuierlich in Beobachtung, jedoch eher weniger unter dem rein regionalen Blickwinkel, sondern mehr unter dem Gesichtspunkt neuer Applikationen sowie Technologien.

4investors.de: Frau Maile, kommen wir abschließend noch auf das Thema Zukäufe zu sprechen, über das Sie auch im Rahmen der Hauptversammlung informiert haben. Welche Kriterien müssten erfüllt sein, damit Sie zugreifen?

Maile: Wir sprechen aktuell mit konkreten Targets und werden informieren, sobald es hierzu etwas Konkretes zu berichten gibt. Aktuell arbeiten wir mit folgender Zielspezifikation: Hersteller von industriellen und anspruchsvollen Stromversorgungen und Embedded PCs mit deutlichen Differenzierungsmerkmalen gegenüber asiatischen Wettbewerbern mit einer Umsatzgröße zwischen 5 Millionen Euro und 25 Millionen Euro und einer EBIT-Marge von mindestens 10 Prozent.

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