„Abrundung” einer spannenden Woche - Börse am Morgen u.a. mit TenneT, Varta, Inflation - Nord LB

Nach fünf Monaten mit einer aufgehellten Konsumentenstimmung trübt sich die Laune bei den europäischen Verbrauchern im März wieder ein. Laut einem Bericht der EU-Kommission hat sich auch die Stimmung in der Wirtschaft in der Eurozone verschlechtert. Das Barometer für das Geschäftsklima fiel im März um 0,3 Zähler auf 99,3 Punkte. Die Zuversicht in der Industrie nahm ab, während sie im Dienstleistungssektor unverändert blieb. Auch im Einzelhandel und im Baugewerbe ging es mit der Stimmung bergab.

Die Mehrheit der deutschen Maschinenbauer blickt verhalten optimistisch auf das Jahr 2023. Basierend auf einer Umfrage des Branchenverbands VDMA peilen die deutschen Maschinenbauer dank einer verbesserten Versorgungslage im laufenden Jahr höhere Erlöse an. 70% der Unternehmen rechneten mit einem nominalen Umsatzwachstum. „Zwar melden immer noch mehr als die Hälfte der Unternehmen merkliche oder gravierende Beeinträchtigungen in ihren Lieferketten. Die Lage hat sich seit Mitte letzten Jahres jedoch Schritt für Schritt gebessert”, sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. „Die Belieferung mit Elektronikkomponenten bleibt jedoch herausfordernd. Fast jedes dritte Unternehmen meldet hier gravierende Engpässe.”

Gemäß Schätzung des Statistischen Bundesamts drücken niedrigere Benzin und Heizölpreise die deutsche Inflation auf den tiefsten Stand seit August 2022 (7,4%). Im Januar lag die Teuerung noch bei 8,7%.

In Spanien ist die Inflationsrate deutlicher als erwartet gesunken. Die Verbraucherpreise legten im März nach Daten des nationalen Statistikamts INE um 3,3 Prozent zu. Dies ist die niedrigste Jahresteuerungsrate seit August 2021.

Verhandlungsführer der EU haben sich gestern auf ehrgeizigere Ziele für den Einsatz erneuerbarer Energien geeinigt. Die EU-Staaten und das Europäische Parlament verständigten sich, bis 2030 42,5 Prozent ihrer Energie aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne zu beziehen. Das neue Gesetz soll das bisherige Ziel eines 32-prozentigen Anteils erneuerbarer Energien bis 2030 ersetzen. Vor Inkraftreten muss die Einigung noch vom EU-Parlament und den Mitgliedsstaaten abgesegnet werden. Änderungen sind nicht zu erwarten.

Ausblick

Neben den Angaben zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben im Februar wird heute in den USA vor allem auf Daten zur Entwicklung von Stimmungsindikatoren zu blicken sein. So stehen zunächst März-Zahlen zum Chicago-Index zur Veröffentlichung an. Als „Abrundung” einer spannenden Woche werden zudem noch endgültige Angaben zum Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan gemeldet. Die vorläufigen Zahlen für März hatten bereits eine schlechtere Stimmung bei den Konsumenten angezeigt. Eine zentrale Frage ist nun, ob die jüngsten Turbulenzen im US-Bankensystem sogar zu noch etwas schwächeren finalen Daten geführt haben.

Renten- und Aktienmärkte

Aufgrund der positven Stimmung am Aktienmarkt waren sichere europäische Benchmarkanleihen weniger gefragt. 10-jährige Bunds rentieren bei 2,32% (plus 4Bp).

Der DAX konnte am Donnerstag seine Erholungsbewegung der letzten Tage fortsetzen. Papiere von Infineon (+5,46%) und Vonovia (+5,02%) waren den zweiten Tag in Folge gesucht. DAX +1,26%; MDAX +2,14%; TecDAX +1,91% Dow Jones +0,49%; S&P 500 +0,61%; Nasdaq Comp. +1,01%

Unternehmen

Der Stromnetzbetreiber TenneT hat Aufträge mit einem Volumen von EUR 23 Mrd. vergeben. Unternehmensangaben zu Folge sollen Systeme aufgebaut werden, die Windparks in der Nordsee mit dem Festland verbinden. Insgesamt elf Aufträge gehen an Konsortien unter der Leitung von Hitachi Energy und General Electric. Die geplanten Systeme sollen den von den Windturbinen auf See gewonnenen Wechselstrom in Hochspannungsgleichstrom umwandeln und zu den Konverterstationen an Land leiten.

Varta erhält den dritten Finanzvorstand innerhalb von zweieinhalb Jahren. Thomas Obendrauf verläßt den angeschlagenen Batteriehersteller aus "persönlichen Gründen". Ursprünglich war Obendrauf als Nachfolger von Finanzvorstand Armin Hessenberger vorgesehen. Stattdessen übernimmt der ehemalige Finanzchef des Wohnmobil-Herstellers Knaus Tabbert, Marc Hundsdorf, den Posten.

Devisen und Rohstoffe

Der EUR/USD sprang wieder über die Marke von 1,09. Ölpreise setzten ihren Anstieg der letzten Tage weiter fort. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostet nun USD 79,25 (+1,33%).

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