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Auf und ab an den deutschen Aktienbörsen - Börse München

27.02.2023 16:06 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG, wirft einen Blick auf die Aktien- und Anleihemärkte. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche bei schwankendem Verlauf nachgegeben. Vor allem deutliche Verluste am Freitag drückten die Wochenbilanz ins Minus, nachdem die Indizes in den Tagen zuvor zwischen moderaten Gewinnen und Rückgängen gependelt waren. Verantwortlich für die Kursrückgänge zu Ende der Handelswoche waren dabei einerseits Preisdaten aus den USA, die merklich höher ausgefallen waren als prognostiziert. Dies ließ die Sorgen wachsen, die US-Notenbank Fed werde ihren Kampf gegen die Inflation mit umfangreicheren Maßnahmen fortführen, als zuletzt an den Aktienmärkten erhofft und erwartet. Zudem drückten Wirtschaftsdaten die Stimmung, die befürchten ließen, dass Deutschland doch in eine Rezession rutschen könnte.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) gab im Wochenvergleich um 1,8 Prozent auf 15.209,74 Punkte nach. Der MDax verlor 1,5 Prozent auf 28.424,81 Zähler. Der TecDax fiel um 2,1 Prozent auf 3.200,35 Punkte. Der m:access All-Share reduzierte sich um 1,0 Prozent auf 1.746,11 Zähler.

Eine trübe Woche erlebten die Aktionäre von Fresenius, Der Kurs ging im Wochenverlauf um 7,5 Prozent zurück, die Aktie war damit der größte Wochenverlierer im Dax. Der Gesundheitskonzern hatte Einzelheiten zum geplanten Konzernumbau angekündigt, enttäuschte aber im Hinblick auf die Entflechtung von der Dialysetochter Fresenius Medical Care die Erwartungen der Marktteilnehmer. Im MDax büßten die Titel der Commerzbank 5,8 Prozent ein. Hier belasteten unter anderem Gewinnmitnahmen nach den vorangegangenen Kurszuwächsen. Der bevorstehende Wiederaufstieg der Bank in den Dax blieb in der vergangenen Woche ohne größere positive Wirkung auf den Kurs, er war erwartet worden. Die Titel von Wacker Chemie kletterten um 8,3 Prozent. Hier wirkte sich unter anderem ein Hochstufung durch Analysten von Morgan Stanley positiv aus.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche geschwankt. Während die zunehmenden Erwartungen auf weitere Zinserhöhungen in den USA die Notierungen der Bundespapiere belasteten, lieferten einige schwächer als prognostiziert ausgefallene Konjunkturdaten sowie Äußerungen aus den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB) über mögliche geringere Zinsschritte Unterstützung. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe zog im Wochenvergleich von 2,45 auf 2,53 Prozent an. Die Umlaufrendite ging dagegen von 2,54 auf 2,49 Prozent zurück.

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche Verluste verzeichnet. Der oberhalb der Erwartungen ausgefallene Preisanstieg im Januar verstärkte die zuletzt ohnehin wieder gewachsenen Befürchtungen einer weiterhin merklichen Straffung der Geldpolitik durch die Fed. Der Dow-Jones-Index rutschte im Wochenvergleich um 3,0 Prozent auf 32.816,92 Punkte ab. Der breiter gefasste S&P-500-Index ging um 2,7 Prozent auf 3.970,04 Zähler zurück. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq-100-Index gab 3,1 Prozent ab auf 11.969,65 Punkte.

Ausblick

Unverändert dürften die Erwartungen in Bezug auf die weitere Geldpolitik in den USA und der Eurozone die Entwicklung an den deutschen Aktienbörsen auch in den kommenden Tagen maßgeblich bestimmen. Das Hauptaugenmerk dürften die Anleger dabei auf die kommenden Inflationsdaten legen. Nach der negativen Überraschung aus den USA vom vergangenen Freitag dürfte die Nervosität der Marktteilnehmer dabei hoch sein. Impulse könnten zudem von der Veröffentlichung des Protokolls der vergangenen Ratssitzung der EZB kommen, auch wenn Beobachter anmerken, dass die hierin enthaltenen Überlegungen bereits wieder überholt sein könnten.

Darüber hinaus stehen von Seiten der Konjunkturdaten noch weitere potenziell marktbewegende Veröffentlichungen auf der Agenda, darunter Einkaufsmanagerindizes aus den USA und der Eurozone, die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA sowie Zahlen zum dortigen Immobilienmarkt.

Auf der Unternehmensseite schreitet derweil die Berichtssaison fort. In den kommenden Tagen geben aus dem Dax Bayer, Beiersdorf und Merck Einblicke in ihre Bücher, zudem etliche Unternehmen aus der zweiten und dritten Börsenliga. Zu Beginn der Handelswoche könnten sich die Änderungen in den Index-Zusammensetzungen der Dax-Familie auf die Kurse der jeweiligen Unternehmen auswirken, wenn Indexfonds die Neuerungen in ihren Portfolien nachvollziehen.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 27.02.: Geschäftsklima in der Eurozone; Verbrauchervertrauen in der Eurozone; Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA; Schwebende Hausverkäufe in den USA
Dienstag, 28.02.: Importpreise in Deutschland; Verbrauchervertrauen in den USA; Chicagoer Einkaufsmanagerindex (USA); S&P/Case-Shiller-Hauspreisindex (USA)
Mittwoch, 01.03.: Verbraucherpreise in Deutschland; Arbeitslosenzahlen für Deutschland; Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA; Gesamte Fahrzeugverkäufe in den USA; Einkaufsmanagerindizes für das produzierende und das nicht-verarbeitende Gewerbe in China
Donnerstag, 02.03.: Verbraucherpreise in der Eurozone; Arbeitslosenzahlen für die Eurozone; Zusammenfassung der vergangenen Ratssitzung der Europäischen Zentralbank; Arbeitsproduktivität in den USA außerhalb der Landwirtschaft
Freitag, 03.03.: Handelsbilanz Deutschlands; Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Erzeugerpreise in der Eurozone; ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe in den USA

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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