4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

4investors News

Keine voreiligen Schlüsse ziehen - Weberbank

12.02.2023 09:42 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

US-Notenbank Federal Reserve, kurz Fed. Bild und Copyright: Castleski / shutterstock.com.

Wir blicken auf einen fulminanten Januar an den internationalen Kapitalmärkten zurück. Wie optimistisch wir in die Zukunft schauen, lesen Sie in der neuen Ausgabe von „Finanzmarkt aktuell“.

Auch wir befürchten mit Blick auf die Konjunktur nicht mehr das Schlimmste. Wie beim letzten Mal ausführlich berichtet, mehren sich erste Hoffnungsschimmer für die globale Konjunktur – allen voran die Vermeidung von Gasversorgungseinschränkungen in Europa und die blitzartige Abkehr Chinas von der Null-Covid-Politik. Doch bei allen positiven Nachrichten muss man auch immer zwischen den Zeilen lesen: So waren zuletzt Verbraucher- und Unternehmensstimmung in der Eurozone und den USA wieder positiver, befinden sich aber vor allem in der Eurozone absolut gesehen noch auf sehr niedrigem Niveau. Gleiches gilt auch für die zuletzt aus Deutschland gemeldeten Auftragseingänge für das verarbeitende Gewerbe. Wir sehen also eine leichte Aufhellung der Stimmung, jedoch keinen überbordenden Optimismus, wie er bereits am Kapitalmarkt eingepreist wird. Die letzten Äußerungen der großen Notenbanken Europas (EZB) und der USA(Fed) wurden ebenfalls am Markt sehr unterschiedlich interpretiert – es scheint, als würde gerade jede und jeder nur das hören, was sie oder er hören will.

Der Präsident der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, äußerte sich diese Woche erneut zu einer möglicherweise noch restriktiveren Geldpolitik, sollten sich Wachstum und Inflation nicht abschwächen. Anders als der Markt, der für die zweite Jahreshälfte 2023 bereits wieder Zinssenkungen eingepreist hatte, gehen wir von anhaltend restriktiver US-Notenbankpolitik bis ins nächste Jahr aus. Die EZB verkündete auf ihrer Sitzung ihren nächsten Zinsschritt und gab darüber hinaus Hinweise, dass der Blick auf Inflationsdaten und Wachstumsprognosen für ihr weiteres Vorgehen entscheidend sein wird. Am Markt wurde daraufhin eine weniger restriktive Geldpolitik seitens der EZB erwartet. Aus unserer Sicht ist diese Interpretation verfrüht, da insbesondere die Kernrate der Inflation und das Wachstum der Löhne weiterhin deutlich erhöht sind.

The window of opportunity has (almost) closed – Anleihen sind nun wieder teurer

Nachdem im letzten Jahr die Sorgen vor einer schweren Rezession groß waren und die Risikoprämien bei Unternehmensanleihen fast wieder Covid-Krisen-Niveaus erreicht hatten, griffen die Renten-Investoren beherzt zu. Dadurch gingen die attraktiven Risikoaufschläge so schnell wieder zurück, wie sie gestiegen waren, und viele Marktsegmente, die vor einigen Wochen noch im historischen Vergleich äußerst attraktiv waren, sind mittlerweile nur noch fair bepreist. Nach dieser starken Jahresanfangsrallye der Rentenkurse ist nun mehr Vorsicht geboten. Höhere Risiken einzugehen, lohnt sich aktuell nur noch vereinzelt, beispielsweise in Anleihen von Finanzinstituten, die noch attraktive Risikoaufschläge bieten. Gleiches gilt für in US-Dollar notierende Staatsanleihen der Schwellenländer, bei denen die Risikoprämien noch erhöht sind und eine hohe Rendite zu vereinnahmen ist. Konnte man vor einigen Wochen noch mit weit geöffnetem Portemonnaie einkaufen gehen, ist nun deutlich mehr Selektivität gefragt. Nichtsdestotrotz sind Anleihen im neuen Post- Negativzins-Zeitalter generell als sinnvolle Alternative zu Aktien weiterhin attraktiv und gehören wieder in ein ausgewogenes Portfolio.

Keine Höhenflüge zu erwarten

Die bisherige Unternehmens-Berichtssaison bestätigt zwar in gewisser Hinsicht die von uns vermutete Schwäche. Dennoch verlief sie bisher etwas besser als erwartet. Die Unternehmen geben weiterhin einen soliden Ausblick, konnten sich bisher einem starken Gewinnrückgang entziehen und rechnen bereits für 2024 wieder mit einer deutlich positiveren Entwicklung. Die andere Seite der Medaille ist, dass das Kursplus bisher nicht durch gestiegene Gewinnschätzungen untermauert wird. Wir bleiben vorsichtig optimistisch, empfehlen im aktuellen Umfeld jedoch, weiter wachsam zu bleiben.

Autorin: Hannah Thielcke

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Weberbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - Federal Reserve (Fed)

DGAP-News dieses Unternehmens

04.05.2024 - EQS-Adhoc: LAIQON AG: Barkapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts in ...
04.05.2024 - EQS-News: LAIQON AG: Investoren unterstützen Wachstumsstrategie GROWTH ...
03.05.2024 - EQS-News: Krones setzt profitablen Wachstumskurs fort ...
03.05.2024 - EQS-News: Kontron AG im Q1: Strategische Neuausrichtung auf der ...
03.05.2024 - EQS-News: Deutsche Wohnen mit solider Geschäftsentwicklung in den ersten drei ...
03.05.2024 - EQS-News: SdK lädt Anleiheinhaber der Schlote Holding GmbH zu einer ...
03.05.2024 - Swiss Prime Site Solutions: Eckdaten für die 12. Kapitalerhöhung des Akara ...
03.05.2024 - EQS-News: NuWays relauncht seine Plattform und erweitert Möglichkeiten für ...
03.05.2024 - Neue Generation des KI-Tools zur Bekämpfung chronischer Krankheiten ...
03.05.2024 - EQS-Adhoc: Wolford AG: Ernennung von Regis Rimbert zum Mitglied des ...