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Durchatmen am Aktienmarkt - Börse München

23.01.2023 11:12 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG, wirft einen Blick auf die Aktien- und Anleihemärkte. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Die deutschen Aktienbörsen haben ihre Jahresanfangs-Rally unterbrochen und die vergangene Woche uneinheitlich beendet. Nachdem anfangs noch zurückgehende Rezessionsängste und die Erwartung nachlassender geldpolitischer Straffungen für steigende Kurse gesorgt hatten, erhielt die Stimmung zu Mitte der Handelswoche einen erheblichen Dämpfer. Grund hierfür waren in erster Linie durch Konjunkturdaten ausgelöste Befürchtungen, die US-Wirtschaft könnte sich schwächer entwickeln als zuletzt angenommen. Auch Wirtschaftszahlen aus Asien trübten die Laune der Anleger. Am vergangenen Freitag ging es allerdings wieder spürbar aufwärts.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) gab im Wochenvergleich 0,4 Prozent ab auf 15.033,56 Punkte. Der MDax legte dagegen um 0,8 Prozent auf 28.476,56 Zähler zu. Der TecDax verlor 1,3 Prozent auf 3.153,30 Punkte. Der m:access All-Share sank um 1,0 Prozent auf 1.780,50 Zähler.

Größte Verlierer im Dax waren die Titel von Continental mit einem Wochenminus von 7,8 Prozent. Der Reifenhersteller und Automobilzulieferer hatte mit seinen Zahlen die Erwartungen verfehlt. Dagegen ging es bei Zalando etwas weiter aufwärts, in der vergangenen Woche um 0,4 Prozent. Hier lieferte unter anderem ein positiver Analystenkommentar Auftrieb. Größte Indexgewinner waren die Titel von Covestro mit einem Aufschlag um 3,9 Prozent. Der Kunststoffkonzern hatte zwar aufgrund hoher Abschreibungen im vergangenen Jahr überraschend rote Zahlen geschrieben, die Anleger setzten aber auf eine bessere Entwicklung in der Zukunft.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche deutlich geschwankt und letztlich leicht nachgegeben. Zwar sorgten zu Beginn der Handelswoche Spekulationen über eine weniger deutliche Straffung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) für Auftrieb. Im weiteren Verlauf brachten aber Äußerungen aus den Reihen der EZB, wonach die zu hohe Inflation weiter bekämpft werden müsse, die Kurse der Bundespapiere wie auch die der meisten europäischen Staatsanleihen merklich unter Druck. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe legte im Wochenvergleich leicht von 2,14 auf 2,15 Prozent zu. Die Umlaufrendite zog von 2,11 auf 2,13 Prozent an.

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche überwiegend nachgegeben, wobei Technologiewerte zu Ende stark gefragt waren. Hier sorgten einerseits unerwartet gute Quartalszahlen von Netflix für Kauflaune, andererseits die Ankündigung eines massiven Stellenabbaus beim Google-Mutterkonzern Alphabet . Der Dow-Jones-Index verlor im Wochenvergleich dennoch 2,7 Prozent auf 33.375,49 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index ging um 0,7 Prozent auf 3.972,61 Zähler zurück. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq-100-Index legte um 0,7 Prozent auf 11.619,03 Punkte zu.

Ausblick
Nach dem Dämpfer zu Mitte der vergangenen Handelswoche und den sich anschließenden Kursgewinnen herrscht unter professionellen Beobachter keine Einigkeit in Bezug auf die aktuelle Woche an den deutschen Aktienbörsen. Während einige die kurze Korrektur bereits wieder beendet sehen, mahnen andere zur Vorsicht.

Wohin es letztlich gehen wird, dürfte weiter stark von den Erwartungen in Bezug auf die künftige Geldpolitik der US-Notenbank sowie der EZB abhängen. Auch, aber nicht nur in Zusammenhang mit diesen könnten die anstehenden Konjunkturdaten einen erheblichen Einfluss auf das Marktgeschehen haben. Vor allem etliche Frühindikatoren wie Einkaufsmanagerindizes dürften dabei eine wesentliche Rolle für die Stimmung der Anleger spielen, die zuletzt zwischen Konjunktursorgen und -optimismus geschwankt hatten. Daneben kommen Zahlen zum privaten Konsum der US-Amerikaner sowie die vielbeachteten Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter.

Der vollen Aufmerksamkeit der Märkte kann sich zudem die ins Laufen kommende Berichtssaison sicher sein. Nach Ansicht etlicher Analysten könnten die anstehenden Unternehmenszahlen über die jeweiligen Einzelwerte hinaus auch einen merklichen Einfluss auf den Gesamtmarkt haben. Sollten nämlich die eher zurückgenommenen Erwartungen übertroffen werden, so könnte dies den zuletzt herrschenden Optimismus weiter beflügeln. Im umgekehrten Fall könnte dagegen die Sorge wachsen, die jüngsten Kurssteigerungen bei vielen Aktien seien stärker ausgefallen, als dies durch die wirtschaftliche Realität gerechtfertigt sei. In den USA legen von den großen Unternehmen unter anderen Boeing , Microsoft und Tesla Zahlen vor, hierzulande berichten SAP und Sartorius .

Auf Impulse aus China müssen die Anleger in den kommenden Tagen verzichten, dort bleiben die Börsen wegen des Neujahrsfests geschlossen.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Montag, 23.01.: Verbrauchervertrauen in der Eurozone; Chicago Fed Nationaler Aktivitätsindex (USA)
Dienstag, 24.01.: GfK-Verbrauchervertrauen (Deutschland); Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone
Mittwoch, 25.01.: Ifo-Geschäftsklimaindex (Deutschland); Ergebnis der Ratssitzung der Bank of Canada
Donnerstag, 26.01.: Bruttoinlandsprodukt der USA; Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA; Persönliche Konsumausgaben in den USA; Verkäufe neuer Häuser in den USA
Freitag, 27.01.: Geschäftsklima in der Eurozone; Verbrauchervertrauen in der Eurozone; Persönliche Einkommen und Ausgaben in den USA; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Schwebende Hausverkäufe in den USA

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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