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Deutliche Auftaktgewinne - Börse München

09.01.2023 10:09 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG, wirft einen Blick auf die Aktien- und Anleihemärkte. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen ersten Handelswoche des Jahres spürbar zugelegt. Für Auftrieb sorgte dabei die Erwartung einer verhalteneren Straffung der Geldpolitik, die wiederum von einigen Wirtschaftszahlen befeuert wurde. So gingen Teuerungsraten in Deutschland, Frankreich und der Eurozone zurück, der US-Arbeitsmarkt entwickelte sich solide, und eine schlechtere Stimmung im US-Dienstleistungssektor als erwartet trug das Ihre dazu bei, dass viele Anleger auf eine langsamere Gangart der US-Notenbank Fed setzten. Bei einer weniger starken Wirtschaftsentwicklung könnten sich die Notenbanker zurückhalten, so die Annahme.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) gewann im Wochenvergleich 4,9 Prozent auf 14.610,02 Punkte. Der MDax kletterte um 7,4 Prozent auf 26.970,10 Zähler. Der TecDax stieg um 3,6 Prozent auf 3.027,72 Punkte. Der m:access All-Share kam um 0,8 Prozent voran auf 1.739,79 Zähler.

Besonders gefragt waren im Dax die Titel von Zalando, die im Vorjahr die größten Indexverlierer gewesen waren. Hier stand ein Wochenplus von 4,9 Prozent zu Buche, die Anleger hofften auf einen weniger stark steigenden Zinsdruck auf den Online-Modehändler. Bei Vonovia, dem zweiten Dax-Wert mit einem Jahreskursverlust von über 50 Prozent in 2022, ging es in der vergangenen Woche um immerhin 1,6 Prozent aufwärts.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche gestiegen. Die Aussicht auf nachlassende Zinserhöhungen ließen die Bundespapiere attraktiver für die Anleger werden. In Folge dessen ging die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe im Wochenvergleich merklich von 2,56 auf 2,21 Prozent zurück. Die Umlaufrendite reduzierte sich von 2,50 auf 2,33 Prozent.

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche zugelegt. Die Erwartung, die Fed werde ihren geldpolitischen Kurs nicht mehr so drastisch straffen wie im vergangenen Jahr, hob die Stimmung an den Märkten. Der Dow-Jones-Index verbesserte sich im Wochenvergleich um 1,5 Prozent auf 33.630,61 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index stieg um 1,4 Prozent auf 3.895,08 Zähler. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq-100-Index legte um 0,9 Prozent auf 11.040,35 Punkte zu.

Ausblick

Die Spekulationen in Bezug auf die weitere Geldpolitik in den USA und der Eurozone könnten auch in der aktuellen Woche das Geschehen an den deutschen Aktienbörsen bestimmen. Dabei stehen die zur Veröffentlichung vorgesehenen Inflationszahlen im Fokus. Sollten diese wie die in der Vorwoche vorgelegten Daten zurückgehen, könnte dies die Hoffnungen auf weniger deutliche Zinsanhebungen wachsen lassen. Dies könnte vor allem stark kreditabhängigen Werten aus der Technologie- und Immobilienbranche weiteren Auftrieb verleihen.

Eine wichtige Rolle könnten auch die Konjunkturerwartungen spielen. Zuletzt waren die Erwartungen der Marktteilnehmer gewachsen, dass es doch nicht zu einer noch vor einigen Monaten befürchteten tiefen Rezession kommen werde. Sollten neue Wirtschaftszahlen wie die zur Industrieproduktion in Deutschland oder der Eurozone diese Hoffnungen weiter stärken, könnte dies allerdings zu unterschiedlichen Reaktionen an den Aktienbörsen führen. Einerseits wirkt sich hier ein stärkeres Wirtschaftswachstum grundsätzlich positiv aus. Auf der anderen Seite könnte ein solches Szenario aber auch dahingehend interpretiert werden, dass die Notenbanken mehr Spielraum für eine restriktivere Geldpolitik erhalten – was wiederum negativ für die Aktienmärkte sein könnte.

Impulse für das Marktgeschehen könnten zudem von Unternehmensseite kommen. In den USA eröffnen die Großbanken Citigroup , JPMorgan und Wells Fargo die Berichtssaison. Einfluss auf die Stimmung könnte zudem die weitere Entwicklung der Corona-Situation in China haben. Mit Blick auf diese schwankten die Anleger zuletzt zwischen Sorgen, die drastisch steigenden Infektionszahlen könnten sich negativ auf die Wirtschaft auswirken, und Hoffnungen, die Chancen aufgrund der faktischen Aufhebung der Anti-Pandemie-Maßnahmen würden deren Risiken überwiegen.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 09.01.: Industrieproduktion in Deutschland; Arbeitslosenzahlen für die Eurozone; Verbraucherkredite in den USA
Mittwoch, 11.01.: Verbraucherpreise in China
Donnerstag, 12.01.: Verbraucherpreise in den USA
Freitag, 13.01.: Industrieproduktion in der Eurozone; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Import- und Exportpreise in den USA

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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