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Kaum Weihnachtsgeschenke am Aktienmarkt - Börse München

27.12.2022 14:28 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG, wirft einen Blick auf die Aktien- und Anleihemärkte. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Die deutschen Aktienbörsen haben sich in der vergangenen Woche schwankend präsentiert. Zwar griffen zeitweilig „Schnäppchenjäger“ nach der schwachen Vorwoche zu und trieben die Kurse nach oben, letztlich dominierte aber einmal mehr die Geldpolitik die Marktstimmung. Dabei sorgte einerseits die Bank of Japan für einen Dämpfer, hier wurde eine Entscheidung in Bezug auf die Schwankungsspanne des Kapitalmarktzinses als erster Schritt in Richtung Straffung der extrem lockeren Geldpolitik interpretiert. Auch robuste Konjunkturdaten aus den USA wirkten sich eher negativ auf das Börsengeschehen aus, da dadurch nach Ansicht der Anleger die US-Notenbank Fed mehr Spielraum für Zinsschritte erhielt. Insgesamt wurde der Handel in der vergangenen Woche zunehmend ruhiger, weswegen teils auch kleinere Order Wirkung zeigten.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) rückte im Wochenvergleich um 0,3 Prozent vor auf 13.940,93 Punkte. Der MDax gewann 1,1 Prozent auf 25.248,11 Zähler. Der TecDax verlor 1,0 Prozent auf 2.903,57 Punkte ein. Der m:access All-Share gab um 1,1 Prozent auf 1.683,60 Zähler nach.

Profitieren konnten von den Mutmaßungen in Bezug auf die weitere Geldpolitik einmal mehr Bankenwerte. Im Dax verteuerten sich die Titel der Deutschen Bank auf Wochensicht um 7,5 Prozent, was sie zum größten Wochengewinner im Index machte. Im MDax kletterten die Titel der Commerzbank um 11,2 Prozent. Dagegen litten Technologiewerte unter der Aussicht auf weiter steigende Zinsen, was sich nicht nur beim TecDax, sondern auch beispielsweise beim Kurs von Infineon zeigte. Hier stand ein Wochenminus von 3,9 Prozent zu Buche. Einen Abschlag von 5,4 Prozent mussten im MDax Rheinmetall hinnehmen, hier wirkten sich die Berichte über Probleme beim Schützenpanzer Puma und die folgende Diskussion negativ aus.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche weiter zurückgegangen. Wie bereits in der Vorwoche minderte die Erwartung einer strafferen Geldpolitik der Fed sowie der Europäischen Zentralbank die Attraktivität der Bundespapiere, die Nachricht von der Entscheidung der Bank of Japan tat ein Übriges. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe erhöhte sich im Wochenvergleich von 2,16 auf 2,38 Prozent. Die Umlaufrendite legte von 2,18 auf 2,36 Prozent zu.

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche keine einheitliche Tendenz gezeigt. Die Unsicherheit über das weitere Vorgehen der Fed ließ etliche Anleger zögern. Im Vorfeld der Feiertage wurde der Handel zudem ruhiger, was die Aussagekraft der Kursbewegungen schmälerte. Der Dow-Jones-Index kam im Wochenvergleich um 0,9 Prozent auf 33.203,93 Punkte voran. Der breiter gefasste S&P-500-Index reduzierte sich um 0,2 Prozent auf 3.844,82 Zähler. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq-100-Index verlor 2,3 Prozent auf 10.985,45 Punkte.

Ausblick

In der verkürzten letzten Handelswoche des Jahres dürfte es ruhig an den deutschen Aktienbörsen zugehen. Etliche Marktteilnehmer haben bereits ihre Bücher geschlossen, viele sind in den Ferien. Dies erhöht allerdings die Chancen auf überraschende Kursausschläge, da bei einem insgesamt geringeren Handelsvolumen auch kleinere Order für Bewegung sorgen können. Hier könnten sich auch Effekte bei im Jahresverlauf besonders gut oder schlecht „gelaufenen“ Titel zeigen, wenn Fondsmanager im Rahme des sogenannten Window Dressing ihr Portfolio attraktiver machen wollen.

Lässt man unvorhersehbare Nachrichten einmal außen vor, so sind in den kommenden Tagen Impulse Mangelware. Potenziell marktbewegende Konjunkturdaten stehen nur einige wenige aus den USA an, darunter Zahlen zum Immobilienmarkt sowie lokale, wenn auch vielbeachtete Indizes. Einfluss auf die Marktstimmung könnte daneben die Entwicklung der Corona-Situation in China haben, hier schießen die Infektionszahlen nach Abkehr von der rigiden Null-Covid-Politik nach oben, was Sorgen über die Folgen auslöst. Auf der anderen Seite könnte sich die Aussicht auf das Ende von Lockdowns und massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft auch positiv auswirken.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Dienstag, 27.12.: S&P/Case-Shiller-Hauspreisindex (USA); Dallas Fed Herstellungsindex (USA)
Mittwoch, 28.12.: Schwebende Hausverkäufe in den USA
Freitag, 30.12.: Chicagoer Einkaufsmanagerindex (USA)

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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