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Tag der Wahrheit - Börsen-Ausblick mit Fed, Lufthansa, Oracle - Nord LB

14.12.2022 08:31 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

US-Notenbank Federal Reserve, kurz Fed. Bild und Copyright: Rob Crandall / shutterstock.com.

Erstschätzung der deutschen Inflation für November bestätigt: Die Jahresrate des HVPI sank auf 11,3% (Vormonat: 11,6%), ggü. dem Vormonat stagnierte der HVPI.

Die Stimmung der Finanzmarktexperten hat sich zum Jahresende zum 3. Mal in Folge spürbar aufgehellt. Die ZEW-Konjunkturerwartungen kletterten im Dezember auf -23,3 Saldenpunkte, den höchsten Stand seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Die aktuelle Lage wird hingegen nur geringfügig besser beurteilt. Die Skepsis bleibt zwar, die Finanzmarktexperten verabschieden sich aber vorerst vom Worst-Case-Szenario. Während aus konjunktureller Sicht die schwierigste Phase noch vor uns liegen dürfte, wird der Preisdruck im kommenden Jahr sukzessive abnehmen. Dennoch bleibt die Inflation auch 2023 deutlich über dem Stabilitätsziel der EZB. Die EZB wird am Donnerstag und auf den ersten Sitzungen 2023 die Leitzinsen weiter anheben, auch wenn das Erhöhungstempo (Do.) wohl etwas gedrosselt wird.

Die US-Verbraucherpreise sind im November deutlich langsamer als befürchtet gestiegen: Die Gesamtrate legte um 0,1% M/M und die Kernrate um 0,2% M/M zu. Die Inflationsraten gehen zurück, sie bleiben für die Fed mit 7,1% in der Headline und 6,0% in der Kernrate aber weiterhin zu hoch. Dies spricht für eine nochmalige, bereits klar kommunizierte Zinsanhebung auf der morgigen FOMC-Sitzung. Immerhin können nun aber signifikante Anzeichen einer Moderation beim Preisauftrieb ausgemacht werden. Nach viermaligen Jumbo-Zinsanhebungen um 75Bp läuft es damit morgen auf 50Bp hinaus.

Ausblick

Heute ist der Tag der Wahrheit – die Zinsentscheidung der Fed steht an! Dabei dürfte die Höhe der Zinsanhebung wohl kaum noch eine ganz so große Rolle spielen. Schließlich ist nach vier Zinsanhebungen über 75 Bp recht klar mit einer Reduzierung des Tempos auf nun 50 Bp zu rechnen. Doch der Tenor im FOMC-Statement, die aktualisierten FOMC-Projektionen sowie die anschließenden Erläuterungen von Jerome Powell werden die Musik machen. Der Blick ist dabei auf 2023 gerichtet: Wie sehr müssen sich die Finanzmärkte auf noch weitere Zinsanhebungen einstellen? Wie stark wird im Statement auf die weiterhin zu hohe Inflation oder auf die sich abzeichnende Konjunkturabschwächung und die Wirkungsverzögerungen der Geldpolitik fokussiert? Hinweise können die Projektionen liefern, wobei hier „nur“ Jahresendwerte für 2023 angegeben werden. Dabei bleibt der Verlauf offen – und ob es dann überhaupt so kommt ebenfalls!

Renten- und Aktienmärkte

Dt. Staatsanleihen haben nach einem etwas leichteren Beginn marginal in den Plusbereich gedreht und am Nachmittag angesichts der moderaten US-Teuerungsrate weiter zugelegt. US-Staatspapiere reagierten mit Kursgewinnen auf die Inflationsdaten.

Die Indizes am dt. Aktienmarkt haben von der geringer als befürchtet ausgefallenen US-Inflationsrate profitiert. DAX +1,34%, MDAX +2,08%, TecDAX +1,40%. An der Wall Street sind die Indizes nach einem starken Start abgebröckelt, konnten aber dennoch freundlich schließen. Die nach erfreulichen Inflationsdaten aufkeimende Euphorie wich im Handelsverlauf der nüchterneren Betrachtung, dass sich die Fed dennoch nicht vom eingeschlagenen Weg wird abbringen lassen. Dow Jones +0,30%, S&P-500 +0,73%, Nasdaq-Comp. +1,01%.

Unternehmen

Die Lufthansa hat ihre Prognose für das ber. Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Adjusted EBIT) für das laufende Jahr auf rd. 1,5 (bisher: mehr als 1) Mrd. EUR angehoben. Der Konzern begründete seine Zuversicht mit der weiterhin starken Nachfrage. Die Durchschnittserlöse im Passagiergeschäft würden deutlich über dem Vorkrisenniveau liegen und LH Cargo und LH Technik voraussichtlich Rekordergebnisse erzielen. Zudem habe die Ergebnisentwicklung im Okt. und Nov. die Erwartungen übertroffen.

Der US-Softwarekonzern Oracle hat in Q2 des lfd. Geschäftsjahres mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Im Zeitraum bis Ende November erzielte Oracle bei Erlösen von 12,3 (Vorjahr: 10,4) Mrd. US-$ einen Nettogewinn von 1,7 (-1,2) Mrd. US-$.

Devisen und Rohstoffe

Die langsamer als erwartet gestiegenen US-Verbraucherpreise haben den Euro beflügelt.

U.a. das wegen eines Lecks an der vorübergehend stillgelegten Keystone-Pipeline verminderte Angebot sorgte am Ölmarkt für einen Preisanstieg. Zudem stützte der schwächere US-$.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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