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Verschnaufpause an den Aktienbörsen - Börse München

05.12.2022 11:00 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG, wirft einen Blick auf die Aktien- und Anleihemärkte. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche keine einheitliche Richtung erkennen lassen. Zentrales Thema an den Märkten blieb die zukünftige Geldpolitik in den USA und der Eurozone. Dabei gab es weitere Signale, die auf ein moderateres Tempo bei den kommenden Zinsanhebungen hindeuteten. So stieg die Teuerung in Deutschland und der Eurozone etwas weniger als erwartet. In den USA wiederum äußerte sich Jerome Powell, der Chef der US-Notenbank Fed, erneut dahingehend, dass die Fed den Umfang der kommenden Zinsschritte reduzieren werde. Allerdings sprach Powell auch davon, dass der Leitzins perspektivisch in der Spitze über dem Niveau liegen könnte, das noch vor einer Weile angepeilt worden war. Mit gemischten Gefühlen wurden die US-Arbeitsmarktdaten aufgenommen. Diese waren besser als prognostiziert ausgefallen, schürten damit aber Sorgen in Bezug auf weitere geldpolitische Schritte der Fed. Letzteres lag vor allem an dem unerwartet deutlichen Anstieg der Löhne und Gehälter.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) beendete seine jüngste Erfolgsserie und gab nach acht Wochen mit Gewinnen im Wochenvergleich geringfügig um 0,1 Prozent auf 14.529,39 Punkte nach. Der MDax legte dagegen um 0,8 Prozent zu auf 26.183,85 Zähler. Der TecDax verbesserte sich um 0,6 Prozent auf 3.137,63 Punkte. Der m:access All-Share beendete die Handelswoche im Wochenvergleich praktisch unverändert bei 1.727,88 Zählern.

Für besondere Aufmerksamkeit im Dax sorgten die Titel von Brenntag , die auf Wochensicht um 11,5 Prozent absackten. Verantwortlich dafür war in erster Linie ein Kursrutsch am Montag, als Anleger wenig erfreut auf Nachrichten zu Übernahmegesprächen des Brenntag-Managements mit dem US-Wettbewerber Univar Solutions reagierten. Im MDax fielen Nemetschek auf, die mit einem Kursplus von 6,4 Prozent größte Wochengewinner waren. Hier gab der positive Ausblick des Chefs des Bausoftwarekonzerns in einem Interview Auftrieb.
Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche geschwankt, unter dem Strich aber angezogen. Die Aussicht auf weniger umfangreiche Zinsschritte in den USA und der Eurozone machte die Bundespapiere attraktiver für die Anleger. Zu Ende der Handelswoche dämpften allerdings die US-Arbeitsmarktdaten die Stimmung, da sie weitere Zinsschritte der Fed wahrscheinlicher machten. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe reduzierte sich im Wochenvergleich dennoch von 1,97 auf 1,86 Prozent. Die Umlaufrendite ging von 1,92 auf 1,75 Prozent zurück.

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche zugelegt. Die Anleger setzten auf ein nachlassendes Tempo bei den weiteren Zinsanhebungen und ließen sich auch von starken US-Arbeitsmarktdaten nur kurzzeitig aus der Ruhe bringen. Der Dow-Jones-Index rückte im Wochenvergleich um 0,2 Prozent vor auf 34.429,88. Der breiter gefasste S&P-500-Index zog um 1,1 Prozent auf 4.071,70 Zähler an. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq-100-Index gewann 2,0 Prozent auf 11.994,26 Punkte.

Ausblick

Die uneindeutige Vorwoche hat die Antwort auf die Frage „Jahresendrally, Ja oder Nein?“ erst einmal aufgeschoben. Die wichtigste Komponente für die Beantwortung dürfte unverändert die Annahme über die weitere Geldpolitik bleiben, nachdem das Gros der Anleger die kommende wirtschaftliche Abschwächung für sich bereits abgehakt zu haben scheint, wie Analysten meinen. Dass die aktuelle Woche an den deutschen Aktienbörsen hier aber bereits eine Antwort liefert, davon gehen die wenigsten Beobachter aus. Vielmehr wird mit einem weiteren Durchatmen der Märkte gerechnet, bevor in der kommenden Woche dann potenziell entscheidende Ereignisse wie die Ratssitzungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank anstehen.

In den nächsten Tagen ist die Agenda mit wesentlichen Konjunkturdaten dagegen eher übersichtlich gefüllt, wobei es durchaus auch Hochkarätiges gibt. Zu den wichtigsten Veröffentlichungen zählen dabei Einkaufsmanagerindizes aus den USA, der Eurozone und China, das US-Verbrauchervertrauen, Werkaufträge in den USA und Deutschland sowie das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone und Inflationszahlen aus China.

Beim Blick auf Einzelwerte könnten etwaige Veränderungen in den wichtigen Börsen-Indizes interessieren. Etliche Marktbeobachter gehen dabei davon aus, dass die Porsche AG noch vor Weihnachten in den Dax aufsteigen könnte, wo sie dann Puma ersetzen dürfte.

In Bezug auf politische Einflussfaktoren für die Märkte dürfte China im Fokus der Anleger bleiben. Hier hoffen Anleger wie Betroffene auf Lockerungen der strikten Anti-Corona-Maßnahmen, die sich dann auch positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirken könnten.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 05.12.: Einzelhandelsumsätze in der Eurozone; ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe in den USA; Werkaufträge in den USA; S&P Global PMI Gesamtindex; Caixin Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe in China
Dienstag, 06.12.: Werkaufträge in Deutschland; Handelsbilanz der USA
Mittwoch, 07.12.: Industrieproduktion in Deutschland; Bruttoinlandsprodukt der Eurozone; Beschäftigungszahlen für die Eurozone; Arbeitsproduktivität in den USA; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of Canada
Donnerstag, 08.12.: Bruttoinlandsprodukt Japans
Freitag, 09.12.: Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Erzeugerpreise in den USA; Verbraucherpreise in China

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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