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Anhaltende Zuversicht - Börse München

28.11.2022 10:48 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG, wirft einen Blick auf die Aktien- und Anleihemärkte. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche moderat zugelegt. Zu den wichtigsten Treibern zählte das Protokoll der vergangenen Ratssitzung der US-Notenbank Fed. Dieses lieferte den Anlegern die erhofften Signale auf ein geringeres Tempo bei den kommenden Zinsschritten. Daneben hoben auch einzelne Konjunkturdaten die Stimmung der Anleger, darunter der besser als prognostiziert ausgefallene Ifo-Geschäftsklimaindex sowie niedrigere Inflationszahlen als erwartet. Zu Ende der Handelswoche wurde es merklich ruhiger an den hiesigen Märkten, da Impulse von den US-Märkten fehlten – dort blieben die Börsen am Donnerstag wegen Thanksgiving geschlossen, am Freitag fand nur ein verkürzter Handel statt. Für Unruhe bei den Marktteilnehmern sorgte die sich verschlechternde Corona-Lage in China. Nachdem von dort zuletzt Signale auf eine Lockerung der drastischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie gekommen waren, fürchteten die Anleger erneute heftige Einschränkungen und deren wirtschaftliche Folgen.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) verbesserte sich im Wochenvergleich um 0,8 Prozent auf 14.541,38 Punkte und verzeichnete damit sein achtes Wochenplus in Folge. Der MDax kam um 0,9 Prozent auf 25.971,45 Zähler voran. Der TecDax legte 0,6 Prozent zu auf 3.118,19 Punkte. Der m:access All-Share stieg um 1,0 Prozent auf 1.728,56 Zähler.

Mit weitem Abstand größte Wochengewinner im Dax waren die Titel von Siemens Energy mit einem Sprung um 9,6 Prozent. Hier wirkten sich positive Analystenstimmen sowie ein Großauftrag positiv aus. Der Kurs von Vonovia, der in der ersten Hälfte der vergangenen Handelswoche noch merklich nachgegeben hatte, legte nach der Veröffentlichung des Fed-Protokolls zu, auf Wochensicht stand ein Plus von 1,5 Prozent zu Buche. Generell profitierten Titel aus der stark kreditfinanzierten Immobilienbranche von der Aussicht auf weniger rasch steigende Zinsen. Im MDax wies Aroundtown einen Kursgewinn von 5,6 Prozent auf.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche gestiegen. Sich abschwächende Teuerungsraten sowie das Protokoll der US-Notenbank ließen im Zusammenspiel mit einigen Konjunkturdaten die Erwartungen steigen, dass sich das Tempo der geldpolitischen Straffung in den USA, eventuell aber auch in der Eurozone, abschwächen werde. Dies erhöhte die Attraktivität der Bundespapier und brachte im Gegenzug die Renditen unter Druck. Die der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe sank im Wochenvergleich von 2,01 auf 1,97 Prozent. Die Umlaufrendite fiel von 2,06 auf 1,92 Prozent.

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche Gewinne verzeichnet. Sinkende Renditen an den Anleihemärkten und die Aussicht auf weniger umfangreiche Zinsschritte der Fed gaben den Märkten Auftrieb. Der Dow-Jones-Index gewann im Wochenvergleich 1,8 Prozent auf 34.347,03 Punkte und erreichte seinen höchsten Stand seit rund sieben Monaten. Der breiter gefasste S&P-500-Index zog um 1,5 Prozent auf 4.026,12 Zähler an. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq-100-Index kam um 0,7 Prozent voran auf 11.756,03 Punkte.

Ausblick

Beim Blick auf die aktuelle Woche an den deutschen Aktienbörsen wagen Analysten keine klare Prognose, vielmehr dürfte der Verlauf und weiter geblickt auch die Frage „Jahresendrally oder nicht?“ in hohem Maße von den kommenden Wirtschaftszahlen und -terminen abhängen.

Dabei stehen einerseits Inflationsdaten und Signale von den Notenbanken im Fokus. So sprechen beispielsweise mehrere Mitglieder der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank. Hierbei dürfte es die Anleger besonders interessieren, ob es weitere Hinweise auf eine weniger deutliche und rasche Straffung der Geldpolitik dies- wie jenseits des Atlantiks gibt.

Auf ihre möglichen Auswirkungen auf die Geldpolitik hin dürften auch die hochkarätigen Konjunkturdaten der aktuellen Woche analysiert werden, allen voran der US-Arbeitsmarktbericht. Daneben dürften die Marktteilnehmer aber auch genau darauf achten, ob diese die zuletzt gewachsene Hoffnung, dass die wirtschaftliche Abschwächung moderater ausfallen werde als noch vor einiger Zeit erwartet, stützen werden. Sollte dies der Fall sein, könnte sich die Aufwärtsbewegung an den Aktienbörsen fortsetzen. Im umgekehrten Fall besteht dagegen die Gefahr einer deutlichen Korrektur nach der Erholung seit Ende September.

Einfluss auf das Marktgeschehen könnten daneben die weiteren Entwicklungen in China haben. Dabei interessieren zum einen die Maßnahmen im Kampf gegen Corona und deren Folgen auf die Wirtschaft, zum anderen die Reaktionen auf die Proteste vom Wochenende.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 28.11.: Dallas Fed Herstellungsindex (USA)
Dienstag, 29.11.: Verbraucherpreise in Deutschland; Geschäftsklimaindex für die Eurozone; Verbrauchervertrauen in der Eurozone; Verbrauchervertrauen in den USA; S&P/Case-Shiller-Hauspreisindex (USA)
Mittwoch, 30.11.: Arbeitslosenzahlen für Deutschland; Importpreise in Deutschland; Verbraucherpreise in der Eurozone; Bruttoinlandsprodukt der USA; Beige Book der US-Notenbank; ADP-Arbeitsmarktbericht (USA); Schwebende Hausverkäufe in den USA; Chicagoer Einkaufsmanagerindex (USA); Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe in China
Donnerstag, 01.12.: Einzelhandelsumsätze in Deutschland; Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Arbeitslosenzahlen für die Eurozone; ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA; Persönliche Einkommen und Ausgaben in den USA; Gesamte Fahrzeugverkäufe in den USA
Freitag, 02.12.: Handelsbilanz Deutschlands; Erzeugerpreise in der Eurozone; US-Arbeitsmarktbericht

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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