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Geheimsache Endspurt - Börse München

26.11.2022 12:59 Uhr - Autor: Ulrich Kirstein  auf twitter

Ulrich Kirstein mit der Presseschau der Woche. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

An den Märkten verlief die Woche eher „verhalten optimistisch“. Die Konjunktur- und Stimmungsindikatoren fielen zum größeren Teil besser als erwartet aus – „Ifo-Index steigt überraschend deutlich“ (Börsen-Zeitung), aber auch nicht durchweg positiv: „Bundesbank erwartet Rezession im Winterhalbjahr“ (Die Welt). Ähnlich bewegte sich der Dax: Seitwärts. Wie man sich von einer hohen Schuldenlast quasi automatisch befreien kann, daran erinnern die Fuchsbriefe: „G7-Staaten und Großunternehmen profitieren von der Inflation: Weltweit sinkt die Verschuldung kräftig“. Jedoch, das wichtig(st)e Thema war einmal mehr der Fußball, wobei es lange Zeit mehr über Protest, Binden und Gesten als über Strategie, Taktik und Mannschaftsaufstellung ging. Mit bekanntem Ergebnis. „Schon wieder“, kommentierte die Süddeutsche Zeitung trocken und „Deutschland-Pleite gegen Japan ist ‚Horrorszenario‘“ die Augsburger Allgemeine schon etwas dramatischer. Immerhin, es gab ein Erfolgserlebnis der besonderen Art für die Politik, das im Sport nur schlecht gelingt: „Im Ringen um das Bürgergeld erklären sich alle zu Siegern“ (Die Welt).

Geld für den Endspurt

Ein Bündel Geldscheine, wer kann da noch widerstehen, gerade wo Weihnachten und die Strom- und Gasrechnungen anstehen? „Von konservativ bis hochspekulativ: 25.000 Euro - So investieren Sie richtig“, heißt es auf dem Titel von Börse Online. Und um das Erfolgserlebnis zu unterstreichen: „50% Kurschance und mehr. Geheime Spezialaktien mit Megapotenzial“ und „12 x sichere Gewinne. Schwache Börsenphasen? Kein Problem“! Wir gestehen, Mega-geheime Spezialaktien interessierten uns, wir sind schon kraft Amtes neugierig. Nun, von Stockpicking über Zertifikate bis hin zu gefallenen Engeln und unbekannten Nebenwerten findet sich im Heft so einiges, ob nun Mega oder Spezial bleibt Ansichtssache, aber kein Geheimnis. Focus Money kontert mit „Endspurt 2022 – 20 Prozent Gewinn in vier Wochen“. Die Redaktion setzt auf „Strategien für Gewinner“ – also in Qatar bräuchten wir ja eher welche für Verlierer. Hübsch übrigens der farbliche Kontrast der beiden Magazine: Börse Online gibt sich ganz in weiß, Focus Money ganz in schwarz – dabei wissen wir doch alle, dass Finanzmagazine nie Schwarz-weiß-Malerei betreiben…

Fracking

Seltsam muteten uns diese drei Überschriften direkt untereinander gestellt im Newsletter der Süddeutschen Zeitung an, wir gestehen, einen Reim konnten wir uns darauf nicht machen, oder wissen Sie, verehrter Leser, was jetzt Sache ist? „Habeck spricht sich gegen Fracking in Deutschland aus“, „Lindner wirbt vehement für Fracking-Technologie“ und „Habeck und Lindner beenden ihre Dauerfehde“? Was denn nun? Was beschließen die beiden denn jetzt freundlich vereint beim Bierchen am Abend? Fracking-Gas aus USA ist okay, aus Deutschland aber nicht? Wir sind gespannt!

Genesis

Eine Headline in der Börsen-Zeitung mit „Genesis am Rand der Pleite“ ließ uns kurz aufhorchen, schließlich waren wir einmal ein großer Fan der Gruppe, ihre besten Lieder hatten wir auf orangefarbenen Kassetten, minutiös beschriftet, gesammelt. Das waren noch Zeiten! Aber warum jetzt Pleite, das letzte Live-Konzert fand im März 2022 in London statt, Phil Collins war (wieder) dabei und Peter Gabriel soll hinter der Bühne erschienen sein, leibhaftig, nicht als Geist, und jetzt, Pleite? Okay, der Verfasser dieser Zeilen geht offensichtlich nur bedingt mit der Zeit, denn hinter Genesis verbirgt sich längst ein Krypto-Broker. Und der "braucht" nun 500 Million US-Dollar, weil er unter anderem 175 Millionen Dollar bei der insolventen Krypto-Börse FTX „gebunkert“ hatte, wie man wohl sagt. Begraben wäre wohl richtiger…Eine Offenbarung! (Für nicht Genesis-die-Band-Kenner: Ihr erstes Album nannten sie „From Genesis to Revelation“! – ein Lied daraus könnte Genesis-der-Krypto-Broker-Chef summen: „Am I Very Wrong?“)

Kaiser

Nur etwas am Rande mit Finanzen, aber viel mit Fußball, hat eine Headline in der Abendzeitung zu tun. Nein, nicht „1:2! Ohne Worte“, wie eine andere Überschrift lautet, sondern: „Sorgen um den Kaiser“. Damit ist selbstverständlich Kaiser Franz I., im zivilen Leben Franz Beckenbauer, gemeint. Ihm gehe es gesundheitlich sehr schlecht, deshalb die besten Genesungswünsche auch von unserer Seite. Dabei weist Bayern mit ihm nur einen weiteren Kaiser auf und nach ihm ist niemand in Sicht, der diese würdevolle Rolle einnehmen könnte, in und außerhalb des Freistaates. Boris ist ja eher ein König ohne Land. Kaiser Ludwig IV., etwas verächtlich „Der Bayer“ genannt, regierte Anfang des 14. Jahrhunderts knapp zwanzig Jahre alles in allem nicht sehr glücklich. Immerhin wurde ihm in der Münchner Frauenkirche ein monumentales Grabmal errichtet, das Isartor zeigt ein meterlanges Fries mit seinem Einzug in München und ein Platz unweit der Theresienwiese ist nach ihm benannt und mit einem Denkmal bestückt worden, gestiftet von einem bekannten Münchner Bierbrauer! Aber der lebende Kaiser „will uns noch eine Weile erhalten bleiben“, was uns beruhigt, aber nachdenken über eine würdige Erinnerung könnte man ja schon einmal, deshalb die obigen Beispiele.

Räume

Die Bundesbank spricht in ihrem Finanzstabilitätsbericht von einem „Raum für weitere Risikovorsorge“, den wir uns als mit Gold vollgepackten Tresorraum vorstellen, während die Börsen-Zeitung die Formulierung als eine „gewissermaßen rhetorische Zierleiste“ bezeichnete – und damit gleich eine weitere Leiste darüber nagelte. Gemeint ist seitens der besorgten Bundesbank, dass die Banker ihre positive Erfahrungen aus der jüngsten Vergangenheit nicht allzu unkritisch in die Zukunft fortschreiben sollten. Der Börsen-Zeitung fiel noch ein weiteres Sprachbild dazu ein und sie metapherte: „Die vor Rost schützende Hohlraumversiegelung ist dünn geworden“. Kryptisch blieb uns der Satz im Hohlraum stehen: „Es sei sogar positiv, wenn sich die Geldhäuser mit weniger Kapital stärker zurückhielten“. Ist jetzt weniger mehr oder mehr weniger?

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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