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Aktienmärkte auf Konsolidierungskurs - Börse München

21.11.2022 13:17 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG, wirft einen Blick auf die Aktien- und Anleihemärkte. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Die deutschen Aktienbörsen haben sich in der vergangenen Woche uneinheitlich präsentiert. Einerseits sorgten geringer als erwartet gestiegene US-Erzeugerpreise für Auftrieb, nährten sie doch die Hoffnung auf einen Rückgang der Inflation und damit ein sinkendes Tempo der geldpolitischen Straffung. Auch einige Unternehmenszahlen konnten die Stimmung an den Märkten heben. Auf der anderen Seite verunsicherte der Raketeneinschlag auf polnischem Gebiet, da er deutlich machte, dass die Gefahr einer weiteren Eskalation und Ausweitung des Ukrainekriegs unverändert besteht. Zudem zeigten sich viele Anleger nach den erheblichen Kurssteigerungen der vorangegangenen Wochen zurückhaltender. Etliche Marktbeobachter sprachen dabei allerdings von einer gesunden Konsolidierung, schließlich hatten die großen Indizes seit ihrer Schwächephase Ende September teils über 20 Prozent zugelegt.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) verzeichnete dennoch seinen siebten Wochengewinn in Folge, der mit 1,5 Prozent auf 14.431,86 Punkte aber geringer ausfiel als zuvor. Dagegen gab der MDax im Wochenvergleich 0,9 Prozent auf 25.746,02 Zähler ab. Der TecDax rückte um 0,4 Prozent vor auf 3.100,61 Punkte. Der m:access All-Share sank um 0,1 Prozent auf 1.711,08 Zähler.

Zu verdanken hatte der Dax sein Wochenplus unter anderem dem Indexschwergewicht Siemens, dessen Kurs auf Wochensicht 7,7 Prozent zulegte. Die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr wurden von Anlegern und Analysten positiv aufgenommen. Auch bei MTU Aero Engines überzeugten Zahlen und Ausblick, hier ging es um 7,4 Prozent nach oben. Die Titel von Infineon gewannen 8,6 Prozent, hier honorierten die Anleger neue ambitionierte Langfristziele des Chipkonzerns.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche keine klare Tendenz erkennen lassen. Vor allem Inflationszahlen und die mit diesen einhergehenden Spekulationen über die weitere Geldpolitik der US-Notenbank Fed sowie der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflussten das Marktgeschehen. Konjunkturdaten blieben dagegen ohne anhaltende Wirkung auf die Notierungen der Bundespapiere, auch die Unsicherheit nach dem Raketeneinschlag auf polnischem Gebiet machte sich kaum bemerkbar. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe ging im Wochenvergleich von 2,15 auf 2,01 Prozent zurück. Die Umlaufrendite erhöhte sich dagegen von 2,04 auf 2,06 Prozent.

Die US-Aktienbörsen haben die vergangene Woche überwiegend leichter beschlossen. Beherrschendes Thema war weiterhin die Geldpolitik der Fed. Nachdem Hoffnungen auf eine zurückgehende Inflation für Spekulationen auf eine Tempo-Drosselung bei der geldpolitischen Straffung gesorgt hatten, dämpften Aussagen von Fed-Mitglieder die Stimmung. Einige Notenbanker hatten sich für eine weitere Zinserhöhungen ausgesprochen. Der Dow-Jones-Index ging am Freitag im Wochenvergleich praktisch unverändert bei 33.745,69 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500-Index reduzierte sich um 0,7 Prozent auf 3.965,34 Zähler. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq-100-Index sank um 1,2 Prozent auf 11.677,02 Punkte.

Ausblick

Nach den teils erheblichen Gewinnen der vergangenen Wochen könnte sich die Konsolidierung an den deutschen Aktienbörsen in der aktuellen Woche fortsetzen, bei entsprechender Nachrichtenlage ist nach Ansicht von Beobachtern auch eine Korrektur möglich. Das Hauptaugenmerk der Anleger dürfte dabei auf Daten zur Teuerung und Hinweisen auf das weitere Vorgehen der großen westlichen Notenbanken liegen. Am Mittwoch veröffentlicht die Fed das Protokoll ihrer vergangenen Ratssitzung, die Marktteilnehmer dürften dieses vor allem auf Anhaltspunkte zum geplanten weiteren Vorgehen hin betrachten. Auch die EZB gibt mit ihren Accounts Einblick in ihre vergangene Ratssitzung.

Daneben stehen einige hochkarätige Konjunkturdaten auf der Agenda, darunter der Ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland, die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA sowie Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland, der Eurozone und den USA. Sollten sich hierbei Signale finden, dass sich die Konjunktur doch nicht im zuletzt befürchteten Maße abschwächt, könnte dies den Aktienbörsen Auftrieb verleihen. Ruhiger wird es dagegen von Unternehmensseite, nachdem die Berichtssaison weitgehend beendet ist.

Einfluss auf die Märkte könnten Nachrichten aus China haben, hier achten die Marktteilnehmer weiterhin genau darauf, wie die Regierung auf die wieder steigenden Corona-Zahlen reagiert. Am Donnerstag müssen die Anleger hierzulande ohne Impulse aus den USA auskommen, dort bleiben die Börsen wegen des Feiertags Thanksgiving geschlossen. Am darauffolgenden Tag, dem „Black Friday“, wird lediglich verkürzt gehandelt, dafür könnten sich die Umsätze bei diesem traditionellen Start ins Weihnachtsgeschäft dann auf die Stimmung an den Märkten auswirken.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 21.11.: Erzeugerpreise in Deutschland; Chicago Fed nationaler Aktivitätsindex (USA); Zinssatzentscheidung der chinesischen Notenbank
Dienstag, 22.11.: Verbrauchervertrauen in der Eurozone; Leistungsbilanz der Eurozone
Mittwoch, 23.11.: Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Protokoll der vergangenen Ratssitzung der US-Notenbank; Auftragseingänge für langlebige Güter in den USA; S&P Global PMI Gesamtindex (USA); Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Verkäufe neuer Häuser in den USA
Donnerstag, 24.11.: Ifo-Geschäftsklimaindex (Deutschland); Zusammenfassung der vergangenen geldpolitischen Sitzung der Europäischen Zentralbank; US-Börsen feiertagsbeding geschlossen
Freitag, 25.11.: Bruttoinlandsprodukt Deutschlands; GfK-Verbrauchervertrauen (Deutschland); Verkürzter Börsenhandel in den USA

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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