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Augen auf die US-News! Börsen-Ausblick mit: Vodafone, Konjunkturdaten - Nord LB

16.11.2022 09:01 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Nicht nur an der US-Börse stehen heute Konjunkturdaten im Fokus. Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Die Wirtschaftstätigkeit in China wurde im Oktober durch erneut verschärfte Corona-Maßnahmen gebremst. Die Einzelhandelsumsätze fielen um 0,5% (Sept.: +2,5%) ggü. dem Vorjahr, was deutlich unter den Erwartungen der Volkswirte lag. Die Industrieproduktion stieg im Oktober um 5% und verlangsamte sich damit ebenfalls ggü. dem September-Wert (+6,3%).

Die japanische Wirtschaft ist in Q3 ggü. dem Vorquartal um 0,3% und annualisiert um 1,2% geschrumpft. Hintergrund war die nur schleppende Erholung der privaten Ausgaben.

Die Stimmung der Finanzmarktexperten hat sich im November überraschend deutlich aufgehellt. Die ZEW-Konjunkturerwartungen machten einen Sprung auf -36,7 Saldenpunkte, und auch die aktuelle Lage wird zumindest etwas besser beurteilt. Eine Schwalbe macht sicher noch keinen Sommer, aber die Hoffnungen auf eine zeitlich begrenzte Schwächephase scheinen sich zu mehren. Der Hintergrund hierfür dürften das abnehmende Risiko einer bedrohlichen Gasmangellage in diesem Winter, die fiskalischen Maßnahmen zur Abschirmung von Verbrauchern und Unternehmen sowie die Hoffnung auf einen perspektivisch wieder abnehmenden Inflationsdruck sein. Anders als in den USA dürfte in der Eurozone der Höhepunkt der Inflation noch nicht überwunden sein. Die EZB wird im Dezember daher erneut die Zinsen anheben, aber beginnen, das Erhöhungstempo etwas zu drosseln.

Der Preisauftrieb im deutschen Großhandel hat sich im Oktober etwas verlangsamt. Wie Destatis mitteilte, sanken die Preise um 0,6% im Vergleich zum Vormonat und lagen um 17,4% (Sept.: 19,9%, Aug.: 18,9%) höher als im Vorjahr.

Die US-Erzeugerpreise sind im Oktober mit +0,2% ggü. dem Vormonat und +8,0% ggü. dem Vorjahr geringer gestiegen als erwartet. Die Kernerzeugerpreise blieben im Vormonatsvergleich konstant und erhöhten sich auf Jahressicht um 6,7%.

Ausblick

Heute sind alle Augen auf (mindestens) drei Veröffentlichungen aus den USA gerichtet. Es beginnt mit den US-Einzelhandelsumsätzen, setzt sich fort mit der US-Industrieproduktion und mündet in den NAHB-Wohnungsmarktindex. Die ebenfalls anstehenden US-Importpreise dürften angesichts der bereits vorliegenden CPI und PPI eher zu vernachlässigen sein. Nach drei schwächeren Monaten der US-Einzelhandelsumsätze erwarten wir für Oktober den sehr wichtigen Indikator mit einem deutlichen Plus von 1,0% M/M. Einen großen Beitrag dazu dürften die Fahrzeugabsätze geliefert haben – exklusive dieser sollte sich ein moderaterer Anstieg um 0,4% M/M ergeben haben. Im Fokus steht auch die für die BIP-Berechnung wichtige Kontrollgruppe, die den Trend moderat-solider Zuwächse wohl fortgesetzt haben dürfte. Die US-Industrieproduktion sollte dagegen nahezu stagniert haben und damit in den letzten sechs Monaten kaum vom Fleck gekommen sein. Im freien Fall weiterhin befindet sich der Stimmungsindikator für den US-Immobilienmarkt: Der NAHB-Index dürfte auf 36 Punkte tiefer in die Tiefe abrauschen.

Renten- und Aktienmärkte

Der leicht abgeschwächte Preisauftrieb in Deutschland hat die Kurse der deutschen Staatsanleihen anziehen lassen. US-Treasuries haben von den überraschend nur schwach gestiegenen Erzeugerpreisen profitiert und Gewinne erzielt.

Niedriger als erwartet ausgefallene US-Erzeugerpreise haben die Kurse am deutschen Aktienmarkt unterstützt. DAX +0,46%, MDAX -0,47%, TecDAX +0,32%. Der auf Herstellerebene verlangsamte Preisauftrieb hat die US-Börsen zunächst unterstützt. Gewinnmitnahmen machten am Ende aber einen Teil der Gewinne zunichte. Dow Jones +0,17%, S&P-500 +0,87%, Nasdaq-Comp. +1,45%.

Unternehmen

Vodafone hat im ersten Halbjahr 2022/23 (30.09.) bei einem Umsatz von 22,93 (22,49) Mrd. EUR einen Gewinn vor Steuern von 1,73 (1,28) Mrd. EUR erzielt. Für das Gesamtjahr wird der Konzern allerdings -wegen des globalen makroökonomischen Klimas und Kostensteigerungen- marginal zurückhaltender und geht nur noch von einem bereinigten EBITDA von 15,0 bis 15,2 (bisher: 15,0 bis 15,5) Mrd. EUR aus.

Devisen & Rohstoffe

Verbesserte ZEW-Konjunkturerwartungen haben dem Euro etwas Auftrieb gegeben. Die Ölpreise bewegten sich in einer engen Spanne und schlossen u.a. vor dem Hintergrund, dass die IEA einen Einbruch bei der russischen Ölförderung erwartet, etwas freundlicher.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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