BioNTech wird optimistischer für 2022 - Prognose erhöht

BioNTech hat am Montag Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt und die Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Das Biotech-Unternehmen aus Mainz erwartet nun Umsätze zwischen 16 Milliarden Euro und 17 Milliarden Euro und damit am oberen Ende der bisherigen Prognosespanne. Bisher hatte man 13 Milliarden Euro bis 17 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Zudem werde die Steuerquote mit 27 Prozent rund einen Prozentpunkt geringer ausfallen als bisher erwartet, meldet BioNTech am Montag,

„Dank unserer starken Leistung im dritten Quartal 2022 haben wir unsere Umsatzprognose für den COVID-19-Impfstoff für das laufende Geschäftsjahr auf das obere Ende der ursprünglichen Spanne angehoben. Wir haben Anfang September begonnen, unseren an Omikron angepassten bivalenten Impfstoff auszuliefern und rechnen damit, dies im vierten Quartal 2022 fortzusetzen“, sagte Jens Holstein, Finanzvorstand von BioNTech.

Mehr als 13 Milliarden Euro liquide Mittel

Nachdem sich zuletzt bereits BioNTechs Comirnaty-Partner Pfizer positiv geäußert hatte, kommt die Prognoseanhebung aber nicht mehr sonderlich überraschend. Schon zuvor hatte die Schätzung der Mainzer als eher konservativ gegolten. Die Gesellschaft will zudem wie bisher prognostiziert zwischen 1,4 Milliarden Euro und 1,5 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investieren. Für Investitionen ist eine Summe zwischen 450 Millionen Euro und 550 Millionen Euro vorgesehen, ebenso für Vertriebs-, allgemeine und Verwaltungskosten.

Den Umsatz des dritten Quartals beziffert BioNTech mit 3,46 Milliarden Euro nach 6,09 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Der Netto-Quartalsgewinn sinkt von 3,21 Milliarden Euro auf 1,78 Milliarden Euro bzw. von 12,35 Euro je BioNTech Aktie (WKN: A2PSR2, ISIN: US09075V1026, Chart, News) auf 6,98 Euro. Für die ersten neun Monate 2022 weist das Biotech-Unternehmen einen Umsatz von 13,03 Milliarden Euro gegenüber 13,44 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum aus. Der Gewinn je BioNTech Aktie ist von 27,46 Euro auf 27,70 Euro gestiegen. Die Liquidität als Summe aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten liegt per Ende September bei 13,4 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die aktuelle Marktkapitalisierung der Biotech-Company liegt bei 37,4 Milliarden Euro.

Bei den Zahlen profitiert die Gesellschaft unter anderem von der Dollarkursentwicklung gegenüber der Berichtswährung der Mainzer, dem Euro. Hinzu kommen die erfolgten Auslieferungen der an Omikron angepassten bivalenten Impfstoffe seit Anfang September, die für das vierte Quartal 2022 erwarteten weiteren Auslieferungen, höhere Preise, so BioNTech.

Wichtige Chartmarke bei der BioNTech-Aktie im Fokus

„Das nächste Kapitel von BioNTechs Entwicklung rückt in greifbare Nähe. Wir bauen unser COVID-19- sowie Impfstoffportfolio im Bereich Infektionskrankheiten weiter aus und erweitern unsere Onkologie-Pipeline”, so Ugur Sahin, CEO und Mitgründer von BioNTech, in der Mitteilung des Unternehmens. Man wolle „Immuntherapien entwickeln, die das volle Potenzial des Immunsystems nutzen, um Krebs, Infektionskrankheiten und andere schwere Erkrankungen zu bekämpfen”.

In der frühen US-Vorbörse pendelt die Kursindikation für BioNTechs Aktien aktuell um 153 Dollar, nachdem das Papier den NASDAQ-Handel in der vergangenen Woche bei 154,31 Dollar beendet hatte. Eine charttechnische Signalzone um 152,68/154,04 Dollar steht damit weiterhin im Blickpunkt.