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Zuversichtlichere Anleger - Börse München

24.10.2022 10:44 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG, wirft einen Blick auf die Aktien- und Anleihemärkte. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche überwiegend spürbar zugelegt. Dem schwierigen geopolitischen Umfeld, anhaltend hoher Teuerungsraten und nicht überwundenen Rezessionsängsten zum Trotz ging es an den meisten Tagen aufwärts, wenn auch die Schwankungsanfälligkeit der vorangegangenen Wochen anhielt. Vor allem die positiven Vorgaben der US-Börsen, wo gut aufgenommene Unternehmenszahlen und zuletzt wieder zurückgehende Anleiherenditen für Stimmung sorgten, animierten die hiesigen Anleger zum Zugreifen. Konjunkturdaten spielten in der vergangenen Handelswoche eine eher ungeordnete Rolle, auch das Regierungschaos in Großbritannien ließ die hiesigen Marktteilnehmer weitgehend kalt.

Der Deutsche Aktienindex Dax gewann im Wochenvergleich 2,4 Prozent auf 12.730,90 Punkte. Der MDax stieg um 2,6 Prozent auf 22.918,01 Zähler. Der TecDax rückte um 0,8 Prozent auf 2.736,10 Punkte vor. Der m:access All-Share kam um 0,5 Prozent voran auf 1.694,36 Zähler.

An der Spitze der Dax-Wochengewinnerliste standen die Titel von Covestro mit einem Aufschlag von 7,6 Prozent, dicht gefolgt von BASF mit einem Plus von 7,3 Prozent. Am anderen Ende fanden sich die Titel von Sartorius , die 11,1 Prozent einbüßten. Die Anleger zeigten sich enttäuscht von den Quartalszahlen und den Abstrichen beim Umsatzziel 2022. Eine gesenkte Gewinnprognose führte bei Adidas zu einem Wochenminus von 7,8 Prozent. Die Titel von Puma litten mit, hier ging es um 6,5 Prozent nach unten.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche nach anfänglichen Gewinnen merklich nachgegeben. Während zu Wochenauftakt eine Beruhigung an den britischen Anleihemärkten auch hierzulande Auftrieb gegeben hatte, drückten im weiteren Wochenverlauf die Spekulationen auf eine unvermindert anhaltende Straffung der Geldpolitik die Notierungen der Bundespapiere. Die anhaltend hohe Inflation sorge weiter für Druck auf die Notenbanken, dieser entgegenzutreten und die Zinsen zu erhöhen, argumentierten Marktteilnehmer. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe legte im Wochenvergleich von 2,35 auf 2,41 Prozent an. Die Umlaufrendite erhöhte sich von 2,11 auf ebenfalls 2,41 Prozent.

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche deutliche Gewinne verzeichnet. Im Fokus der Märkte standen vor allem die Renditen der US-Anleihen, die nach spürbaren Steigerungen wieder zurückgegangen waren. Einige Marktteilnehmer setzten auf eine weniger rasche geldpolitische Straffung in den USA. Der Dow-Jones-Index stieg am vergangenen Freitag erstmals seit rund vier Wochen wieder über die Marke von 31.000 Zählern und kletterte im Wochenvergleich um 4,9 Prozent auf 31.082,56 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index gewann 4,7 Prozent auf 3.752,75 Zähler. Beim von Technologiewerten dominierten Nasdaq-100-Index ging es um 5,8 Prozent nach oben auf 11.310,33 Punkte.

Ausblick

In der aktuellen Woche haben die Anleger an den deutschen Aktienbörsen eine Menge neuer Impulse zu verarbeiten. Diese dürften die Richtung vorgeben, in die es geht, je nachdem, ob die oben genannten Belastungsfaktoren eine weitere Verschärfung erfahren oder nicht.

Dabei steht zum einen der Fortgang der Berichtssaison im Fokus. Hierzulande legt nun eine erhebliche Zahl von Unternehmen seine Zahlen vor, darunter ein Dutzend Dax-Mitglieder. So kommen beispielsweise die Quartalsberichte von Airbus , BASF , Deutsche Bank , MTU , Puma , SAP , Symrise und Volkswagen . Aus der zweiten und dritten Börsenreihe gibt es ebenfalls Zahlen. Auch in den USA geht die Berichtssaison weiter, hier geben beispielsweise die Technologieriesen Alphabet (Google-Mutterkonzern), Apple , Meta (Facebook-Mutterkonzern) und Microsoft Einblicke in ihre Bücher.

Daneben stehen etliche potenziell marktbewegende Konjunkturdaten auf der Agenda. Die Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und den USA dürften ebenso für großes Interesse sorgen wie das Ifo-Geschäftsklima und das GfK-Verbrauchervertrauen hierzulande oder die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sowie die persönlichen Einkommen und Ausgaben aus den USA, um nur einige Bespiele zu nennen. Sowohl in den USA als auch in Deutschland wird darüber hinaus das Bruttoinlandsprodukt veröffentlicht.

Und auch in Sachen Geldpolitik bringen die kommenden Tage Hochkarätiges. So gibt die Europäische Zentralbank das Ergebnis ihrer Ratssitzung bekannt. Die meisten Beobachter erwarten hierbei eine Anhebung des Zinssatzes um 0,75 Prozentpunkte. In Japan und Kanada entscheiden die Notenbanker ebenfalls über die jeweilige Geldpolitik.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 24.10.: Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; S&P Global PMI Gesamtindex (USA)
Dienstag, 25.10.: Ifo-Geschäftsklimaindex (Deutschland); Verbrauchervertrauen in den USA; S&P/Case-Shiller-Hauspreisindex (USA)
Mittwoch, 26.10.: Verkäufe neuer Häuser in den USA; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of Canada
Donnerstag, 27.10.: GfK-Verbrauchervertrauen (Deutschland); Ergebnis der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank; Bruttoinlandsprodukt der USA; Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA; Persönliche Konsumausgaben in den USA
Freitag, 28.10.: Bruttoinlandsprodukt Deutschlands; Verbraucherpreise in Deutschland; Verbrauchervertrauen in der Eurozone; Geschäftsklima in der Eurozone; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Persönliche Einkommen und Ausgaben in den USA; Schwebende Hausverkäufe in den USA, Ergebnis der Ratssitzung der Bank of Japan

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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