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Warum jetzt kaufen - Börse München

22.10.2022 09:42 Uhr - Autor: Ulrich Kirstein  auf twitter

Ulrich Kirstein mit der Presseschau der Woche. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Der Kanzler hat ein Machtwort gesprochen und drei Atommeiler laufen weiter, das war wohl das Ereignis der Woche, zumindest für Deutschland. Im Ausland laufen die Meiler ja ganz ohne Machtworte munter weiter. „Die Inszenierung eines Kanzler-Machtworts“ schrieb Die Welt und „Harte Probe für die Grünen“ textete die Süddeutsche Zeitung, die kommentierte: „Der Joker ist weg“, mit der literarisch trefflichen Begründung: „hinter dem Machtwort lauert der Schatten des Autoritätsverlustes“! Einen längeren Artikel überschrieb die SZ süffisant mit „Langsamer Brüter“! „Stresstest für die Ampel“, bemerkte die Börsen-Zeitung dazu – bisher war es ja eher ein Stresstest für die Bürger. Immerhin konnte der Kanzler bis drei zählen, was man bei Grundschülern wohl nicht mehr voraussetzen darf: „Grundschüler im Lesen und Rechnen schlecht“ (Die Welt). Im ZDF wurde das mit „Mindeststandart“ (sic) beschrieben, vielleicht ein neues, uns bisher unbekannt gebliebenes Wort für Skulpturen der Arte Povera, des Minimalismus? Weniger machtvoll zeigte sich die britische Premierministerin Liz Truss, erst gab es eine „Kehrtwende in London – Hunt kassiert Steuerpläne“ (Börsen-Zeitung), dann wurde ihr auch noch gleich das Amt kassiert. Auf den Winter stimmt uns die Abendzeitung ein: „Blackout? Keine Panik“! Wir bemühen uns darum, wenn wir im Dunklen kalte Suppe löffeln.

Fragezeichen

Als ob wir nicht selbst wüssten, dass wir nicht wissen, was wir tun sollen, präsentiert uns Focus Money diese Woche ein großes, gelbes (?) Fragezeichen: „Warum soll ich jetzt kaufen“, steht darunter, und, für uns als Börse schon besser: „Die richtige Strategie für Ihren Einstieg“! Außerdem: „30 Prozent Gewinn mit Dividendentiteln“. Warum nicht? Börse Online macht es nicht unter „Das Beste der Welt“! Darunter versteht die Redaktion zum Beispiel „die stärksten US-Aktien“, „deutsche Spezialwerte oder einen ETF, der den Markt schlägt“. Auf den Kaufen-Zug (nicht auf den Kaufentzug!) springt auch die Novemberausgabe des EURO auf und titelt „Keine Angst – Jetzt kaufen“. Warum das "Jetzt kaufen" in Schreibschrift gegeben ist, wird ein Geheimnis bleiben, ob es was mit den Grundschülern zu tun hat, siehe oben? Aber es folgt noch ein Nachsatz: „Immer – Gewinner-Aktien für die Ewigkeit“. Wenn das kein Versprechen ist, wir plädieren ja auch für einen langen Anlagehorizont, aber gleich so lange?

Geld stinkt nicht

Es war der römische Kaiser Vespasian, von dem die Worte „pecunia non olet“ – Geld stinkt nicht überliefert sind. Der Grund: Er verlangte Steuern auf die öffentlichen Latrinen in Rom - der Urin wurde dort gesammelt, denn ihn benötigten beispielsweise Gerber. Keine Steuer aber Eintritt kostet es gewöhnlich auch, an Autobahnen den Gang zur Toilette anzutreten, der von Drehtüren versperrt wird: 70 Cent werden bisher eingefordert. Im Gegenzug erhält man einen Bon, den man im Restaurant einlösen könnte – aber was bekommt man schon für 50 Cent? Also stapeln sie sich nach längeren Fahrten mit Familie im Auto und verstopfen die ungenutzten Aschenbecher. Jetzt reagiert, wie wir Die Welt entnommen haben, Sanifair und erhöht die Preise – damit wir auch wirklich etwas davon kaufen können, nehmen wir an, denn jetzt gilt der ganze Euro, nichts mehr wird abgezwackt.

Konsum

Mit unserem Konsum beziehungsweise fehlendem Konsum befasst sich ein Kommentar von Michael Kläsgen in der Süddeutschen Zeitung. Wenn wir vor lauter Furcht vor der angespannten Lage und der hohen Inflation nichts mehr kaufen, kann sich die Welt verschlechtern. Als Beispiel nennt er Bio-Nahrungsmittel – wenn wir diese nicht konsumieren, entscheiden sich vielleicht manche Produzenten, wieder konventionelle Landwirtschaft zu betreiben. Stimmt. Gummibärchen beispielsweise sind eine Tierart, die nur durch vernichtenden Verzehr vom Aussterben bewahrt werden kann. Man soll nicht zu viel nachdenken, so die These des Autors, die er mit der Fokussierungs-Illusion aus der Psychologie untermauert: „Nichts im Leben ist so wichtig, wie man glaubt, wenn man darüber nachdenkt“. Darüber mussten wir tatsächlich länger nachdenken, müssen aber konstatieren, der Trend ist doch eher umgekehrt.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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