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Im Auge des Tigers - Börse München

15.10.2022 10:15 Uhr - Autor: Ulrich Kirstein  auf twitter

Ulrich Kirstein mit der Presseschau der Woche. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

„Schlusslicht Deutschland“ titelt das Handelsblatt – wir stecken nicht nur in der Rezession, wir bekommen es im Blätterwald auch mit aller Deutlichkeit zu lesen: Minus 0,3 Prozent „Wachstum“ prognostiziert der Internationale Währungsfonds für Deutschland im Jahr 2023. Selbst Italien steht mit minus 0,2 Prozent etwas besser da, der Euro-Zone insgesamt wird ein Plus von 0,5 attestiert, so das Handelsblatt weiter. „IWF warnt vor Rezession und Finanzkrise“, verdeutlicht die Börsen-Zeitung und vertieft im Blatt: „IWF sieht Eurozone als Sorgenkind“! Und damit wir es wirklich glauben: „Globaler Wohlstand steht vor dem Absturz“, mahnt Die Welt und kommentiert über Deutschland: „Ein Land schmiert ab“. Es wird so schnell nicht besser: „Das Schlimmste kommt noch“, orakelt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Ob uns da „Einmalige Sonderzahlung und Gaspreisbremse“ (Börsen-Zeitung) weiterhelfen?

Hornisten

Ins Horn der Pessimisten stößt diese Woche Focus Money und prophezeit: „Der Euro wird nicht überleben“! Vor dramatisch rotem Hintergrund versinkt ein Euro-Zeichen im Boden. Das Blatt zitiert damit den „Top-Ökonomen“ Thomas Mayer, Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Instituts, der ein lehrreiches, aber nicht sehr erheiterndes Interview gegeben hat. Immerhin, etwas Trost spendet die Zeile: „Die besten Strategien gegen den Verlust unseres Wohlstandes“! Sollten diese Strategien nicht eigentlich unsere Regierung einschlagen? Mit der etwas kryptischen Überschrift „Geld geht jetzt anders“ lockt uns Börse Online und zeigt uns dabei ein Schachspiel mit goldenen Figuren. „Unsichere Zeiten – Sichere Strategien“ verspricht uns das Heft und konkretisiert: „Wie Sie bis zu 10 Prozent erreichen, ohne Ihr Kapital zu gefährden“. Es hat mit Gold zu tun, aber nicht ausschließlich, soviel sei verraten! Hübsch ist sie, die Titelseite des EXTRA Magazin, aber verstanden haben wir sie nicht auf Anhieb (was an uns liegen mag): Ein Tiger mit Brille und Windjacke, auf der ein Button mit „Yes“ klebt. Vielleicht gehört dieses Yes aber gar nicht zur Raubkatze, sondern zum Balken darunter: „Plus 46 Seiten: Gewinnen mit Themen-ETFs“? Die Überschrift auf dem Heft klärt uns ein wenig auf: „3 richtig starke ETF-Depots – krisensichere Top-Performer zum Nachbauen“. Vielleicht ist ein intelligenter Tiger (Brille!), gefeit gegen Wind und Wetter (Jacke) gemeint, der versonnen in die Ferne blickt, Rendite erahnend (Augen)? Wir haben uns vorgenommen, beim nächsten Zoobesuch den Tiger zu unserem Depot zu befragen , oder doch eher den Welthit „Eye of the tiger“ zu summen?

Vermögen

Wir werden ärmer. Alle. Siehe unsere Einleitung. Die Allianz hat es jetzt in ihrem jährlichen Global Wealth Report 2022 auf Heller und Pfennig aber trotz Thomas Mayer noch in Euro vorgerechnet: „Das Geldvermögen fällt so stark wie seit 2008 nicht mehr“, zitiert die Börsen-Zeitung. Genauer ging es um 2,3 Prozent zurück auf noch immer 233 Billionen Euro zum Jahresende 2021. Interessant dazu zwei Grafiken, die die Börsen-Zeitung ebenfalls bringt: Das Geldvermögen pro Kopf schwankt zwischen 259.780 Euro in den USA und 1.290 Euro in Indien. Wir liegen mit 69.290 Euro auf Rang 18! Eine zweite Grafik zeigt, wie die Menschen ihr Geld anlegen: „Aktien-Aversion hält deutsche Vermögen klein“ überschreibt die Börsen-Zeitung diese Grafik und beschreibt damit gleich das Problem: Nur Iren und Niederländer investieren weniger in Wertpapiere in Europa als Deutsche, während Nordamerikaner etwa doppelt soviel ins Depot legen. Umgekehrt schwören Niederländer auf Versicherungen, denen Griechen die kalte Schulter zeigen und lieber auf Cash setzen. Buntes Europa!

Pub(lic) working

Out of office wird heute ja neu definiert: Man arbeitet zwar, aber halt nicht am normalen Arbeitsplatz im langweiligen Büro. Meist werkeln wir im Home office, von jüngeren ITlern geht das Gerücht, sie arbeiteten gerne aus der Karibik. Im Gegensatz zu uns sparen sie dann Heizkosten. Andreas Hippin macht sich in der Börsen-Zeitung Gedanken darüber, wie es wäre, im Pub zu arbeiten, wo er doch eh schon in London sitzt für seine Zeitung. „Work from Pub statt Homeoffice“ nennt er seinen Artikel. Der Wechsel ins Pub soll jedoch nicht vollzogen werden, um mehr Spaß bei der Arbeit zu haben und stets über ausreichend Liquiditätsreserven zu verfügen, sondern trivial, um eben Heizkosten zu sparen. Besser als Heizdecken, entnehmen wir dem Artikel, und die Pub-Kette Young’s bietet zum Beispiel für 15 Pfund am Tag Tisch und Steckdose, außerdem ein Sandwich und so viel Tee oder Kaffee, wie man zur inneren Erwärmung benötigt. Weitere Pub-Ketten haben sich angeschlossen, zum Teil sogar zu noch preisgünstigeren Konditionen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Fürs Feierabendbier ist kein Ortswechsel mehr nötig. Zur Erinnerung: Eine Berufsgruppe pflegte diesen Trend schon sehr lange Zeit, um zu schreiben. Wir empfehlen Hermann Kestens: Dichter im Café!

Porzellan

Wussten Sie, dass zum Erstellen von weißem Porzellan nicht nur große Hitze, sondern auch Kohlenstoff notwendig ist? Die Produzenten also um Gas nicht herumkommen? Erfahren haben wir das in einem Artikel im Handelsblatt und zugegeben, wir sind daran kleben geblieben, weil er mit einer riesigen Toilette bebildert war, in deren Schüssel sich Menschen zeigten. Keine Fotomontage, denn das gibt es tatsächlich – im beschaulichen Hornberg im Schwarzwald im Duravit Design Center, von niemand geringerem entworfen als von Philippe Starck. Wir konnten uns jüngst im Vorbeifahren (und kurzem Erschrecken) tatsächlich davon überzeugen. Kurz und gut, Duravit ist weiterhin auf teures Gas angewiesen, ob Wasserstoff dies einmal ersetzen kann, ist noch nicht abschließend geklärt und dauert. Wir ahnen die Folge: Entweder es wird sehr teuer, oder wir gewöhnen uns an eine andere Farbe beim notwendigen Geschäft, vielleicht geht grünes Porzellan auch mit Windenergie?

Musk

Über Elon Musk könnte man viel berichten, quasi eine regelmäßige Kolumne erstellen. Nicht ganz offensichtlich wäre, ob Feuilleton, Wirtschaft, Politik oder Vermischtes darüberstehen würde. Neugierig machte uns schon wegen des eher seltenen Genetivs eine Überschrift aus dem Handelsblatt: „Essenz abstoßenden Verlangens“. Die Politik war nicht gemeint, wie wir beim Lesen erfahren haben, vielmehr hat der Raketen- und Autoproduzent jetzt auch ein eigenes Parfum entwickelt, schließlich bedeutet Musk übersetzt Moschus – ein Duft, der in der Branche gerne verwendet wird und von ferne an Mottenkugeln erinnert. Nun denn, Diesel konnte er sein Parfüm ja schlecht nennen und was er in die Hand nimmt, bildlich gesprochen, verkauft sich wie warme Semmeln, wie man in Bayern sagt.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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