USA: ISM Services PMI mit sehr wenig Bewegung - Nord LB

In den USA sind vor wenigen Minuten aktuelle Daten zur Entwicklung des ISM Services PMI veröffentlicht worden. Dieser auf den Ergebnissen eine Befragung von Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor beruhende US-Einkaufsmanagerindex hat sich im Berichtsmonat September lediglich marginal abgeschwächt. Die „magische“ Marke von 50 Zählern gilt bei dieser Zeitreihe bekanntlich nach mechanistischer Interpretation als Expansionsschwelle. Mit nun 56,7 Punkten zeigt der wichtige Stimmungsindikator folglich auch weiterhin klar ein Wachstum der ökomischen Aktivität bei den Service-Firmen in den Vereinigten Staaten an; lediglich das Tempo dieser „Aufwärtsbewegung“ hat sich zuletzt ganz leicht reduziert – wobei faktisch fast schon von einem nahezu unveränderten Wert gegenüber dem Vormonat gesprochen werden kann. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung. Angesichts der hohen Bedeutung des Dienstleitungssektors für die US-Ökonomie darf diese Nachricht keinesfalls aus dem Auge verloren werden.

Der Blick auf die Details der soeben gemeldeten Daten offenbart, dass die Komponente „Business Activity“ im September wieder knapp unter die Marke von 60 Zählern gefallen ist. Mit nun 59,1 Punkten wird allerdings auch weiterhin eine kräftige Erhöhung des von den befragten Firmen realisierten Outputs angezeigt. An dieser Stelle kann daher abermals von einer positiven Überraschung gesprochen werden.

Die leicht in die Zukunft blickende Auftragskomponente des ISM Services PMI konnte sich trotz eines leichten Rückgangs sogar knapp oberhalb der Marke von 60 Zählern halten. Mit einem Wert von nun 60,6 Punkten scheinen sich die Auftragsbücher der befragen Unternehmen auch aktuell sehr zügig zu füllen. Dies sind weitere gute Nachrichten!

Die Preiskomponente ist dagegen wieder leicht gefallen. Dieser Sub-Index notiert inzwischen bei 68,7 Zählern. Damit werden zwar noch immer deutlich steigende Einkaufspreise bei den befragten Firmen angezeigt, immerhin scheint sich der Inflationsimpuls inzwischen aber zunehmend abzuschwächen. Diese doch interessante Nachricht hat aber sicherlich noch keine konkreten Implikationen für die weitere US-Geldpolitik.

Bei der Arbeitsmarktkomponente des ISM Services PMI zeigte sich im September ein Anstieg auf nun 53,0 Zähler. Der Stellenaufbau im Service-Segment der US-Wirtschaft beginnt somit wieder etwas an Dynamik zu gewinnen. Der Mangel an verfügbarem Personal sollte bei dieser Zeitreihe aber auch weiterhin dämpfend auf den Indexstand wirken.

In diese Richtung deuten auch die verbalen Rückmeldungen einiger befragter Einkaufsmanager. Grundsätzlich werden aber zunehmend auch negative Nachrichten thematisiert. So sehen sich immer mehr Unternehmen mit einer Verringerung der Nachfrage konfrontiert, die wohl vor allem auf die Inflationsentwicklung der jüngeren Vergangenheit zurückzuführen ist.

Fazit: Beim ISM Services PMI zeigt sich im Berichtsmonat September ein nahezu unveränderter Wert von 56,7 Punkten. Dies ist eine erfreuliche Nachricht. In der Tat wird von diesem wichtigen US-Stimmungsindikator ein anhaltendes Anziehen der Wirtschaftsaktivität bei den Dienstleistungsunternehmen signalisiert. Bei den Rückmeldungen der Befragungsteilnehmer offenbart sich allerdings zunehmend die Sorge vor einer Abschwächung der Nachfrage. Dieser Wermutstropfen trübt einen eigentlich erfreulichen Bericht zum ISM Services PMI letztlich doch noch leicht!

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!