ITM Power: Aktienexperten ziehen nach Zahlen-Desaster die Konsequenzen

Nach dem gestrigen Kurssturz der ITM Power Aktie steht aktuell eine neue Analystenstimme zu der Wasserstoff-Aktie im Fokus: Goldman Sachs hat sich zu Wort gemeldet und das Kursziel deutlich gesenkt. Mit 120 GBX liegt die neue Zielmarke 100 GBX tiefer als zuvor, doch damit am gestrigen Schlusskurs der ITM Power Aktie (WKN: A0B57L, ISIN: GB00B0130H42, Chart, News) an der London Stock Exchange. Nach einem Absturz auf 108,80 GBX war diese mit 115,25 GBX aus dem Handel gegangen - ein Minus von 24,77 Prozent zum Vortag.

Auslöser des Desasters waren höchst schwache Zahlen des britischen Wasserstoff-Unternehmens, bei dem zudem der CEO von seinem Posten zurück tritt und sich in die zweite Reihe des Managements zurück zieht. Von früheren Kursen ist wenig übrig geblieben: Anfang 2021 notierte die ITM Power Aktie noch bei 724 GBX.

Ihre Verkaufsempfehlung für die ITM Power Aktie behalten die Aktienexperten von Goldman Sachs bei, obwohl sich Kursziel und gestriger Schlusskurs nahezu die Waage halten. Allerdings entstammt dieses dem mittleren von drei Szenarien für den Titel. Die Analysten sehen zudem Unsicherheiten für die Wasserstoff-Branche, unter anderem durch Lieferketten-Probleme.

ITM Power: CEO tritt zurück, Zahlen enttäuschen, Aktie stürzt ab

Für das Ende April abgeschlossene Geschäftsjahr 2021/2022 meldet ITM Power einen Umsatzanstieg von 4,3 Millionen Britische Pfund (GBP) auf 5,6 Millionen GBP. Das Minus beim adjusted EBITDA wächst von 21,4 Millionen GBP auf 39,8 Millionen GBP. Vor Steuern meldet ITM Power für 2021/2022 einen Verlust von 46,7 Millionen GBP nach 27,6 Millionen GBP im vorangegangenen Geschäftsjahr.

Per Jahresende liegt die Nettocashposition des Unternehmens bei knapp 366 Millionen GBP. Den Cashburn beziffert ITM Power auf 53,3 Millionen GBP nach zuvor 37,7 Millionen GBP.

Die Zahlen sind damit schlechter als erwartet ausgefallen. Man erwarte „trotz zahlreicher operativer Veränderungen innerhalb der Gruppe eine gute Verkaufsdynamik. Wir sehen auch, dass die wirtschaftlichen Argumente für grüne Wasserstoffprojekte zunehmen, da sich das makroökonomische Bild voraussichtlich nur verbessern wird“, so ITM zum Ausblick.