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Börsen-Ausblick mit: Hewlett Packard, Inflation und Konjunkturdaten - Nord LB

01.09.2022 08:03 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die wieder eingetrübte Stimmung an den Aktienmärkten hat zunächst zu einem leichten Rückgang des Euros gegenüber dem US-$ geführt. Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

In der chinesischen Industrie hat sich die Stimmung im August verbessert. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 49,4 (Juli: 49,0) Punkte, blieb damit aber knapp im Schrumpfungsbereich. Der Subindex für die Produktion stagnierte bei 49,8 Zählern, der Auftragseingang-Subindex legte auf 49,2 (48,5) Punkte zu. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor hat sich dagegen eingetrübt, er fiel auf 52,6 (Juli: 53,8) Punkte.

Die deutschen Importpreise sind im Juli gegenüber dem Vormonat um 1,4% gestiegen und lagen um 28,9% (Juni: 29,9%) über dem Niveau des Vorjahres. Damit hat sich der Inflationsdruck von der Einfuhrseite marginal verringert, bleibt aber vor allem wegen der Energieeinfuhrpreise extrem hoch. Energieimporte waren im Juli um 131,7% teurer als im Vorjahr und um 6,2% teurer als im Juni, was maßgeblich durch die extrem gestiegenen Gaspreise verursacht wurde. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise um 14,0% höher als im Juli 2021.

Der Teuerung im Euroraum ist im August unerwartet gestiegen. Wie Eurostat mitteilte, erhöhten sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,5% und lagen um 9,1% (Juli: 8,9%) über dem Niveau des Vorjahres. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak) stiegen um 0,5% auf Monats- und 4,3% (4,0%) auf Jahressicht.

Ausblick

Heute steht eindeutig der ISM PMI aus den USA im Fokus der FinanzmarktteilnehmerInnen. Den wichtigen nationalen Stimmungsindikator für das verarbeitende Gewerbe im Land der unbegrenzten Möglichkeiten erwarten wir mit 52,5 Punkten etwas schwächer als im Vormonat. Es wäre der tiefste Stand seit Frühjahr 2020 – zu Beginn der Corona-Krise. Historisch gesehen geht damit aber immer noch ein potentielles Wirtschaftswachstum von 1-3% einher. Die Vorgaben für den ISM PMI aus den Regionen waren gemischt: Während der New Yorker Empire State Survey von 11 auf -31 Punkte einbrach, sprang der Philadelphia-Fed von -12 auf 6 Punkte in die Höhe. Der S&P Global PMI USA ging leicht zurück, was wohl der beste Hinweisgeber sein dürfte. Insgesamt dürfte der heutige Wert die Fed bei ihrer Entscheidung für 50bp oder 75bp Zinsanhebung am 21.09. wohl kaum beeinträchtigen können (außer bei Ausschlägen von über 3 Punkten), dafür sind der morgige US-Arbeitsmarktbericht und die Inflationszahlen am 13.09. viel bedeutsamer. Spannend ist auch die ISM Preiskomponente, die zuletzt deutlich zurückging.

Märkte & Unternehmen

Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind zur Wochenmitte zurückgekommen. Belastet hat vor allem die höher als erwartet ausgefallene Teuerungsrate im Euro-Raum. Somit hat sich der Handlungsdruck auf die EZB nochmals verstärkt. Homöopathische Zinsschrittchen reichen da wohl nicht mehr aus. Bundesbank-Präsident Nagel sprach in diesem Zusammenhang von einer kräftigen Zinsanhebung, die benötigt wird.

Auch die Renditen der US-Treasuries haben vor dem Hintergrund der hohen Inflationsdaten weiter angezogen. Die weiter steigenden Teuerungsraten im Euro-Raum haben die Stimmung am deutschen Aktienmarkt negativ beeinflusst. DAX -0,97%, MDAX -0,69%, TecDAX -0,70%. Die anhaltende Sorge, dass weitere Zinserhöhungen in eine Rezession führen könnten, haben die Indizes an den US-Börsen erneut fallen lassen. Dow Jones -0,88%, S&P-500 -0,78%, Nasdaq-Comp. -0,56%.

Bei Hewlett Packard (HP) sind die Erlöse in Q3 (per 31.07.) um 4,1% auf 14,66 Mrd. US-$ zurückgegangen, was der Computer- und Druckerhersteller mit einem Rückgang der Verbraucherausgaben um 20% begründete. Hingegen sei das Geschäft mit Firmenkunden noch um 7% gewachsen, hieß es. Der Gewinn legte marginal auf 1,12 (1,11) Mrd. US-$ zu. Den Jahresausblick für das GJ 2021/22 senkte der Konzern und erwartet nun einen ber. Gewinn zwischen 4,02 und 4,12 (bisher: 4,24 bis 4,38) US-$ je Aktie.

Devisen & Rohstoffe

Die wieder eingetrübte Stimmung an den Aktienmärkten hat zunächst zu einem leichten Rückgang des Euros gegenüber dem US-$ geführt. Nach den schwächeren US-Arbeitsmarktdaten erholte sich die Gemeinschaftswährung jedoch wieder. Für die Ölpreise ging es weiter gen Süden. Die anhaltenden Konjunktursorgen belasten. Stärker als erwartet rückläufige USRohöllagerbestände haben die Verluste aber eingegrenzt.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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