4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

Dow Jones Industrial - Aktienindex

Börsen-Ausblick mit: Jackson Hole, Jerome Powell, Energiepreise und Zinsen - Nord LB

29.08.2022 09:25 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

US-Notenbankchef Powell stimmte die Anleger auf einen harten Kampf gegen die Inflation. Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Laut einer Umfrage des Ifo-Instituts hat sich die Stimmung bei den deutschen Exporteuren weiter verschlechtert. Der entsprechende Index zu den Exporterwartungen sank im August auf -2,7 (Juli: -0,4) Punkte. „Die hohen Gaspreise und ein schwaches wirtschaftliches Umfeld belasten den Ausblick”, sagte Ifo-Präsident Fuest. Das Bild ist aber nicht einheitlich. Während eine Mehrheit der Branchen einen Rückgang der Exporte erwartet, rechnen u.a. die Fahrzeughersteller und ihre Zulieferer mit deutlichen Zuwächsen. Die Erwartungen in der stark vom Gas abhängigen chemischen Industrie fielen auf den niedrigsten Stand seit April 2020.

Vor allem die Sorge vor noch höheren Energiepreisen hat das Verbrauchervertrauen in Deutschland für September stärker als erwartet eingetrübt. Der von der GfK ermittelte Indikator sinkt im September auf -36,5 (Vormonat revidiert: -30,9) Zähler. Wichtigster Auslöser der negativen Überraschung war ein sprunghafter Anstieg der Sparneigung, die um 17,6 auf 3,5 Punkte zulegte, laut GfK der höchste Wert seit mehr als elf Jahren. „Die Furcht vor deutlich höheren Energiekosten in den kommenden Monaten zwingt viele Haushalte zur Vorsorge und dazu, Geld für zukünftige Energierechnungen auf die Seite zu legen”, hieß es bei den Forschern. Die Konjunkturerwartungen der Verbraucher stabilisierten sich hingegen. Der Indikator stieg um 0,6 auf -17,6 Punkte und lag damit um über 58 Zählern unter dem Niveau des Vorjahres.

US-Notenbankchef Powell stimmte die Anleger auf einen harten Kampf gegen die Inflation ein und erteilte Spekulationen auf ein gedrosseltes Tempo bei der Zinswende eine Absage. Die Wiederherstellung der Preisstabilität werde für „einige Zeit” eine restriktive Geldpolitik nötig machen, sagte der Fed-Chef auf dem Zentralbank-Symposium von Jackson Hole. Dazu müssten die Werkzeuge „kraftvoll” genutzt werden. Investoren rechnen nun vermehrt mit einer Anhebung der Zinsen um 75 Basispunkte im September.

Ausblick

Howgh – der große US-Notenbankchef Jerome Powell hatte am Freitag gesprochen und nun dürfen sich die Finanzmärkte auf die anstehenden Konjunkturdaten stürzen, um den Versuch zu starten, diese auf die zu erwartende geldpolitische Ausrichtung der Federal Reserve korrekt einzuschätzen. Und wie immer zu Monatsbeginn bietet der Kalender eine Reihe an Inputfaktoren aus den USA an. Dazu gehören am Donnerstag der ISM PMI und am Freitag der Arbeitsmarktbericht. Die regionalen Stimmungsumfragen der Unternehmen aus den USA scheinen eine leichte Abschwächung auch im nationalen ISM PMI anzuzeigen, mit prognostizierten 52,5 Punkten würde aber weiterhin solide Dynamik im verarbeitenden Sektor erwartet. Während die Arbeitslosenquote bei niedrigen 3,5% verharren dürfte, sollten die neugeschaffenen Stellen mit etwa 250.000 schon etwas weniger massiv als im Vormonat angezogen sein – was aber dennoch sehr robust wäre. Die Stundenlöhne mit erwarteten 0,4% mom stehen ebenfalls im Fokus. Zuvor werden aber noch die Unternehmensumfragen von CFLP und Caixin aus China sowie die vorläufigen Inflationsdaten aus Deutschland für August von recht hohem Interesse sein.

Rentenmarkt

Spekulationen über ein aggressiveres Vorgehen der EZB im Kampf gegen die Inflation belasteten die deutschen Staatsanleihen zum Wochenausklang. US-Treasuries haben sich nach der Ankündigung weiterer Leitzinserhöhungen durch die heimische Notenbank Fed kaum bewegt. Auch insgesamt eher schwächer als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten hatten keinen erkennbaren Einfluss.

Aktienmarkt

Die Aussicht auf eine länger anhaltende Periode steigender Zinsen in den USA hat die Aktienmärkte am Freitag auf Talfahrt geschickt. Die explodierenden Energiepreise mit einem Gaspreis auf Rekordhoch bereiteten den Investoren ebenfalls Sorgen. Unter den Einzelwerten litten vor allem wachstums- und zinssensitive Unternehmen aus dem High-Tech- und Finanzsektor. DAX -1,88%, MDAX -1,93%, TecDAX -3,02%. Dow Jones -3,02%, S&P-500 -3,37%, Nasdaq-Comp. -3,94%.

Devisen

Uneinheitliche Wirtschaftsdaten, u.a. aus Deutschland und Frankreich, haben eigentlich keine klare Richtung vorgegeben. Dennoch konnte sich der Euro gegenüber dem US-$ befestigen.

Rohstoffe

Die anhaltende Aussicht auf eine Verknappung der Fördermenge durch die Opec+ hat die Ölpreise am Freitag unterstützt.

4investors-News - Dow Jones Industrial - Aktienindex

DGAP-News dieses Unternehmens