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BioNTech - Pfizer: Nach CureVac klagt auch Moderna wegen mRNA-Impfstoff gegen COVID-19

27.08.2022 11:51 Uhr - Autor: Robin Lohwe  auf twitter

COVID-19 Impfstoff-Produktion bei BioNTech in Marburg. Bild und Copyright: BioNTech.

Im Biotech-Sektor gehören Patentstreitigkeiten zum Alltag. Das gilt auch im mRNA-Sektor, in dem BioNTech zu den Platzhirschen gehört. Nachdem die Mainzer bereits von CureVac wegen einer vermeintlichen Patentverletzung verklagt wurde, strengt nun auch BioNTechs großer US-Konkurrent Moderna eine Patentklage gegen die Gesellschaft an. Klagen wurden beim U.S. District Court of Massachusetts und dem Landgericht Düsseldorf in Deutschland eingereicht.

Im Gegensatz zu CureVac, die sich über die Hintergründe der Klage gegen BioNTech (WKN: A2PSR2, ISIN: US09075V1026, Chart, News) nicht besonders detailliert äußerten, kommen von Moderna zumindest einige Einzelheiten. „Moderna ist der Ansicht, dass Pfizer und BioNTech zwei Schlüsselmerkmale der patentierten Technologien von Moderna kopiert haben, die für den Erfolg von mRNA-Impfstoffen entscheidend sind“, so das US-Unternehmen. BioNTech und Pfizer haben nach Darstellung von Moderna nicht über vergleichbare Erfahrung bei der Entwicklung von mRNA-Impfstoffen für Infektionskrankheiten verfügt und seien bei der Entwicklung ihres eigenen Impfstoffs wissentlich dem Beispiel von Moderna gefolgt.

BioNtech und Pfizer sollen Moderna-Knowhow kopiert haben

So weist Comirnaty „genau dieselbe chemische Veränderung der mRNA auf wie Spikevax“, behauptet Moderna. „Die Wissenschaftler von Moderna begannen 2010 mit der Entwicklung dieser chemischen Modifikation, die eine unerwünschte Immunreaktion vermeidet, wenn die mRNA in den Körper eingebracht wird, und waren die ersten, die sie 2015 in Studien am Menschen validierten“, so Moderna.

Zudem sollen Pfizer und BioNTech den Ansatz von Moderna kopiert haben, „das Spike-Protein in voller Länge in einer Lipid-Nanopartikel-Formulierung für ein Coronavirus zu kodieren“, so Moderna in der Stellungnahme zu den eingereichten Klagen.

Mit diesen verfolgt das Biotech-Unternehmen vor allem das Ziel, Lizenzgebühren von den beiden Konkurrenten zu erhalten. Man wolle weder Comirnaty vom Markt nehmen lassen noch zukünftige Verkäufe verhindern, so Moderna. Interessant: Auch das US-Unternehmen sieht sich Anschuldigungen ausgesetzt, im Zusammenhang mit seinem COVID-19 Impfstoff Spikevax Patente anderer Gesellschaften verletzt zu haben.

BioNtech und Pfizer reichen neuen EU-Zulassungsantrag für Comirnaty ein

Wie schon bei der Klage von CureVac weisen die Mainzer die Anschuldigungen zurück. „Die Arbeit von BioNTech ist originär und wir werden uns entschieden gegen alle Anschuldigungen der Patentverletzung verteidigen. BioNTech respektiert gültige und durchsetzbare geistige Eigentumsrechte anderer und ist von seinem eigenen geistigen Eigentum überzeugt“, so das Biotech-Unternehmen.

Derweil haben BioNTech und Pfizer ihren bei der EU gestellten Zulassungsantrag für ihren an die Omikron-Variante BA.4/BA.5 angepassten bivalenten Impfstoff für Personen ab 12 Jahren vervollständigt. Ein Antrag für den an Omikron BA.1 angepassten bivalenten COVID-19-Impfstoff wird bereits durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA geprüft. Mit kurzfristig bevorstehenden Entscheidungen ist zu rechnen - völlig unabhängig zu den aufkommenden Patentstreitigkeiten unter den mRNA-Unternehmen.

Lesen Sie mehr zum Thema BioNTech im Bericht vom 05.07.2022

Curevac klagt gegen BioNTech

Curevac verklagt BioNTech vor dem Landgericht Düsseldorf. Dabei geht es um angebliche Patentrechtsverletzungen rund um die mRNA-Technologie. Man will so eigene geistige Eigentumsrechte aus mehr als 20jähriger Pionierarbeit auf dem mRNA-Gebiet geltend machen. Angeführt werden dabei vier Patente, die, so Curevac, bei der Herstellung und dem Verkauf von Comirnaty, das ist der Corona-Impfstoff von BioNTech, verwendet wurden. Dafür verlangt Curevac eine Entschädigung. Zur Höhe der Entschädigung äußert man sich nicht.

Aus Sicht von Curevac hat sich BioNTech unter anderem bei der technischen Herstellung von mRNA-Molekülen und den Sequenzmodifikationen an Erfindungen von Curevac bedient.

Eine einstweilige Verfügung soll es nicht geben. Auch will man die Produktion, den Verkauf und den Vertrieb von Comirnaty nicht behindern. So kann der Impfstoff weiter an Personen verabreicht werden. ... diese News weiterlesen!

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