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Konsolidierung am Aktienmarkt - Börse München

22.08.2022 10:41 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG, wirft einen Blick auf die Aktien- und Anleihemärkte. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche nachgegeben. Nach einem stärkeren Wochenauftakt ging es vor allem am vergangenen Mittwoch deutlich abwärts, als wieder aufgekommene Inflations- und damit Zinsängste den Anlegern die Stimmung verdarben. Am Freitag sorgten dann die deutschen Erzeugerpreise, die in Rekordtempo gestiegen waren, für weitere Bedenken in Bezug auf Zinsen und die konjunkturelle Entwicklung. Marktbeobachter sprachen insgesamt von einer Konsolidierung an den Börsen, nachdem die Kurse zuletzt trotz widriger geopolitischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen spürbar angezogen hatten. Dass in der vergangenen Woche einige Konjunkturdaten schwächer als erwartet ausgefallen waren, trug zur Korrektur an den Börsen bei.

Der Deutsche Aktienindex Dax büßte im Wochenvergleich 1,8 Prozent auf 13.544,52 Punkte ein. Der MDax sackte um 3,3 Prozent ab auf 26.984,97 Zähler. Der TecDax verlor 2,6 Prozent auf 3.109,61 Punkte. Der m:access All-Share gab um 1,0 Prozent auf 2.159,14 Zähler nach.

Zu den großen Verlierern im Dax zählten konjunktursensible Werte wie Automobiltitel. So büßten Continental auf Wochensicht 7,1 Prozent ein. Bei Daimler Truck ging es um 5,8 Prozent nach unten, bei Mercedes Benz Group um 5,2 Prozent. Den höchsten Wochenverlust wies einmal mehr Zalando mit 14,5 Prozent aus. Dagegen kamen die Papiere von Henkel um 3,5 Prozent voran. Die Anleger honorierten hier unter anderem die Halbjahresergebnisse und die erhöhte Umsatzprognose.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche spürbar nachgegeben. Vor allem neue, hoch ausgefallene Inflationszahlen und damit einhergehende Spekulationen über straffere geldpolitische Kurse der großen westlichen Notenbanken belasteten die Notierungen der Bundespapiere. In der Folge kletterte die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe im Wochenvergleich von 0,99 auf 1,22 Prozent. Die Umlaufrendite erhöhte sich von 0,87 auf 1,08 Prozent. Auch bei den Anleihen anderer Länder der Eurozone zogen die Renditen an.

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche Verluste verzeichnet. Wie hierzulande belasteten wieder aufgekommene Zinsängste die Märkte, zudem realisierten nach Einschätzung von Marktteilnehmern etliche Investoren ihre jüngsten Gewinne. Der Dow-Jones-Index gab im Wochenvergleich um 0,2 Prozent auf 33.706,74 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500-Index ging um 1,2 Prozent auf 4.228,48 Zähler zurück. Der technologielastige Nasdaq-100-Index fiel um 2,4 Prozent auf 13.242,90 Punkte.

Ausblick

Ist die Erholung an den Börsen zu Ende? Nach den Verlusten der Vorwoche geben sich viele Marktbeobachter bezüglich der weiteren Entwicklung an den Märkten sehr zurückhaltend. Zumindest kurzfristig erwarten sie eine weitere Konsolidierung, sprich nachgebende Kurse. Als Gründe dafür nennen sie vor allem die wieder stärker in den Fokus getretene Inflation sowie Rezessionsängste, die mit der Sorge einhergehen, dass die Unternehmensgewinne rückläufig sein werden. Auch die Angst vor weiter steigenden Zinsen wird als Stimmungskiller für den Aktienmarkt genannt.

Allerdings – und da sind sich die meisten Auguren ebenfalls einig – ist die Luft an der Börse nicht generell raus. Stattdessen erwarten sie auch für die anstehende Woche zwar durchaus Rückschläge, mittelfristig geht das Gros der Marktbeobachter aber dennoch von wieder anziehenden Kursen aus.

Ob die Analysten mit ihren pessimistischen kurzfristigen Prognosen richtig liegen, oder sich die Märkte doch eher freundlich zeigen, dürfte in dieser Woche unter anderem von den Notenbanken abhängen. So geht der Blick an diesem Montag nach China, wo die dortige Zentralbank über die Zinsen entscheidet. Die große Frage hier ist, ob sie die Zinsen erneut senken wird, um die Konjunktur zu stützen. Am Donnerstag wiederum beginnt das traditionelle Notenbankern-Treffen im amerikanischen Jackson Hole. Traditionell richtet sich hier der Blick darauf, was der Chef der US-Notenbank bei dem Treffen zum Besten geben wird. Die entsprechende Rede von Jerome Powell steht am Freitag um 16 Uhr deutscher Zeit auf der Tagesordnung.

Daneben gibt es in dieser Woche zahlreiche Konjunkturdaten, die alle das Potenzial haben, die Aktienmärkte in die eine oder andere Richtung zu bewegen. Dazu zählen am Dienstag beispielsweise der Einkaufmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Dienstleistungsindex für Deutschlang. Am Donnerstag folgen der Ifo-Geschäftsklimaindex sowie neue Zahlen zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland und den USA. Und am Freitag bilden das GFK-Verbrauchervertrauen (für Deutschland) sowie die neusten, von der Universität Michigan ermittelten Daten zum US-Verbrauchervertrauen den Abschluss des Zahlenreigens.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 22.08.: Ergebnis der Ratssitzung der chinesischen Notenbank
Dienstag, 23.08.: Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Verbrauchervertrauen in der Eurozone; S&P PMI Gesamtindex (USA); Verkäufe neuer Häuser in den USA
Mittwoch, 24.08.: Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA; Schwebende Hausverkäufe in den USA
Donnerstag, 25.08.: Ifo-Geschäftsklimaindex (Deutschland); Bruttoinlandsprodukt Deutschlands; Zusammenfassung der geldpolitischen Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB Accounts); Bruttoinlandsprodukt der USA; Beginn des Jackson Hole Economic Policy Symposiums (USA)
Freitag, 26.08.: GfK-Verbrauchervertrauen (Deutschland); Persönliche Einkommen und Ausgaben in den USA; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA)

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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