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Börsen-Ausblick mit: Applied Materials, Deere, Iran-Ölexporte und Inflation - Nord LB

22.08.2022 07:58 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Avigator Fortuner / shutterstock.com.

Die Kauflaune der Briten ist im August angesichts der stärksten Inflation seit 40 Jahren auf ein Rekordtief gefallen. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen sank um 3 auf -44 Punkte. Das ist der niedrigste Stand seit mindestens 1974, als die Erhebung über die Finanzen der britischen Haushalte begann. Experten hatten einen schwächeren Rückgang auf -42 Zähler erwartet. Die Inflation im Vereinigten Königreich ist aktuell so stark wie seit vier Jahrzehnten nicht mehr: Waren und Dienstleistungen kosteten im Juli durchschnittlich 10,1% mehr als ein Jahr zuvor. Stärkster Preistreiber ist Energie. Aber auch bei den Einkäufen des täglichen Bedarfs müssen die Briten immer tiefer in die Taschen greifen: Im Einzelhandel stiegen die Preise mit 12,3% so stark wie seit 1981 nicht mehr. Ökonomen sagen voraus, dass die Inflationsrate im Herbst auf mehr als 13% steigen und eine längere Rezession auslösen könnte.

Rekordtempo bei den deutschen Erzeugerpreisen: Diese stiegen v.a. wegen teurer Energie um durchschnittlich 37,2% - der höchste Anstieg ggü. dem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf 32,0% gerechnet. Die Produzentenpreise gelten als Vorläufer für die Entwicklung der allgemeinen Inflation.

Neben den wöchentlich zur Meldung anstehenden Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe wird in dieser Woche in den USA noch auf die Zahlen zum Unternehmensvertrauen der Richmond Fed zu achten sein. Zudem werden Angaben zur Entwicklung der Auftragseingänge für langlebige Güter veröffentlicht. Angesichts der zuletzt gemeldeten unerfreulichen Zahlen zur Lage am US-Immobilienmarkt wird auch genau auf die Daten zu den Neubauverkäufen im Juli zu achten sein. Wirklich erfreuliche Nachrichten sind hier nicht zu erwarten. Vielleicht zeigen sich immerhin dezente Stabilisierungstendenzen bei dieser Zeitreihe. Am Freitag beginnt in Wyoming zudem die wichtige Jackson Hole Konferenz. Diese Veranstaltung kann vielleicht schon dabei helfen, die weiteren Pläne des FOMC zumindest etwas besser zu verstehen.

Rentenmarkt

Der anhaltend hohe Preisdruck in Deutschland belastet deutsche Staatsanleihen; die Kurse haben am Freitag deutlich nachgegeben. US-Treasuries sahen nach der Stabilisierung am Vortag wieder negative Vorzeichen. Investoren spekulieren, dass die US-Notenbank weiter einen strikten Straffungskurs verfolgen dürfte.

Aktienmarkt

Anleger gingen am Freitag am deutschen Aktienmarkt auf Tauchstation. Der Dax, der vor einigen Tagen noch die 14.000-er Marke ins Visier nahm, verlor 1,1%. Auf Wochensicht belief sich sein Minus damit auf 1,8%. Rezessionssorgen prägen weiterhin das Geschehen auf dem Parkett. DAX -1,12%, MDAX -1,98%, TecDAX -0,93%. Inflations- und Zinssorgen haben die US-Börsen zum Wochenausklang belastet. Marktteilnehmer trennten sich v.a. von Technologiewerten. Hinzu kamen enttäuschende Firmenbilanzen, wie beispielsweise von Deere & Co. Der Hersteller von Schwermaschinen hat weiterhin mit Teileknappheit zu kämpfen, die auf Probleme in der Lieferkette zurückzuführen ist. Dow -0,86%, S&P-500 -1,29%, Nasdaq Comp -2,01%.

Unternehmen

Der Chip-Zulieferer Applied Materials hat mit einer Umsatzprognose überrascht. Das US-Unternehmen geht für das laufende Q4 von Erlösen von 6,65 Mrd. USD aus, plus/minus 400 Mio. USD (erwartet: 6,57 Mrd. USD). In Q3 legte der Umsatz um 5% auf einen Rekordwert von 6,52 Mrd. USD zu, was die Schätzungen der Experten von 6,28 Mrd. USD im Durchschnitt übertraf. Durch anhaltende Versorgungsengpässe konnte die große Nachfrage der Kunden erneut nicht gänzlich bedient werden.

Devisen

Die Aussicht auf weiter stark steigende Zinsen in den USA treibt den USD in die Höhe. Der Euro gerät somit immer weiter unter Druck, hält sich aber über der Parität.

Rohstoffe

Öl: In dieser Woche wird eine Antwort der USA auf die Vorschläge der EU zu einer Wiederauflage des Atomabkommens mit dem Iran erwartet. „Sollte diese positiv ausfallen, würde eine deutliche Erhöhung der iranischen Ölexporte näher rücken”, hieß es am Markt.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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