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Börsen-Ausblick mit: e.on, Sixt, Brenntag und Inflationsdaten - Nord LB

11.08.2022 09:13 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Nach den gestern gemeldeten Daten zur Entwicklung der US-Konsumentenpreise werden heute in den USA Daten zu den Produzentenpreisen veröffentlicht. Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Die Veränderungsrate der US-Verbraucherpreise hat im Juli positiv überraschen können. Auch die Kernrate zog „nur“ um 0,3% M/M an. Die Inflationsentwicklung bleibt aber natürlich mit Jahresraten von 8,5% (beziehungsweise 5,9% bei der Kernrate) unerfreulich. Von einer nachhaltigen Entspannung kann also noch nicht gesprochen werden – zumal perspektivisch höhere Mieten zu einem größeren Problem werden dürften. Allerdings hätte es im Berichtsmonat Juli durchaus schlimmer kommen können. Folglich haben die aktuellen Zahlen den akuten Handlungsdruck bei der Fed vielleicht etwas dämpfen können. In der Tat ist es denkbar, dass einige Entscheidungsträger im FOMC bei der nächsten Notenbanksitzung nun eher für eine weniger starke Anhebung der Fed Funds Target Rate votieren könnten. Somit müssen die Reden von Fed-Offiziellen derzeit mit ganz besonderem Interesse beobachtet werden.

Nach den gestern gemeldeten Daten zur Entwicklung der US-Konsumentenpreise werden heute in den Vereinigten Staaten noch Angaben zu den Produzentenpreisen veröffentlicht. Berichtsmonat ist wieder der Juli. Bei dieser Zeitreihe ist noch nicht mit nachhaltigen Entspannungstendenzen zu rechnen. Die Inflation in den USA dürfte somit für die Finanzmärkte zumindest zunächst ein zentrales Thema bleiben. Mit einem Auge sollte heute auch auf die wöchentlich gemeldeten Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe zu achten sein. Noch präsentiert sich die Beschäftigungssituation in den Vereinigten Staaten erfreulich; bei vielen interessierten Beobachtern kommen inzwischen aber zunehmend „Konjunktursorgen“ auf!

Rentenmarkt

Die Kurse deutscher Bundesanleihen und US-Staatsanleihen haben nach überraschend deutlich gesunkenen Inflationsdaten zugelegt.

Aktienmarkt

Großes Aufatmen am deutschen Aktienmarkt. Die überraschend stark gesunkene US-Inflationsrate schob die Indices nach oben. Ansonsten bestimmte die auf Hochtouren laufende Berichtsaison das Geschehen. Es zeigt sich ein gemischtes Bild: Neben überraschend erfreulichen Berichten müssen Anleger auch enttäuschende Quartalszahlen bzw. verhaltenere Ausblicke verkraften. DAX +1,23%, MDAX +2,01%, TecDAX +1,63%. Keine Überraschung: An den US-Börsen wurde der deutlich abgeschwächte Inflationsdruck in den USA mit Erleichterung aufgenommen, vor allem bei den Technologiewerten. Dow Jones +1,63%, S&P-500 +2,13%, Nasdaq-Comp. +2,89%.

Unternehmen

e.on: Das operative Ergebnis schrumpfte wegen der gestiegenen Beschaffungspreise für Strom und Gas um 15% auf 4,1 Mrd. EUR. Trotz steigender Risiken in der Gaskrise hält e.on an seiner Prognose fest. Für 2022 werde weiterhin ein Rückgang des operativen Ergebnisses (bereinigtes Ebitda) auf 7,6 bis 7,8 Mrd. EUR von 7,9 Mrd. EUR im Vorjahr erwartet. Weiter gab der Energiekonzern bekannt, dass er angesichts des politischen Drucks durch die Gaskrise eine Laufzeitverlängerung seines Atomkraftwerks Isar 2 nicht ausschließt.

Hohe Mietwagenpreise und Nachholeffekte bei Reisen nach dem Ende der Corona-Beschränkungen spülen dem Autovermieter Sixt so viel Geld in die Kassen wie nie zuvor. Der Konzern konnte den Gewinn vor Steuern im ersten Halbjahr auf 223 (Vorjahr: 64) mehr als verdreifachen, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz schnellte um 59% auf 1,3 Mrd. EUR nach oben.

Von drohender Gasmangellage in Deutschland über mögliche Lockdowns vor allem in Asien bis hin zu Lieferengpässen in der ganzen Welt - der Chemikalienhändler Brenntag sieht sich für den aktuellen Krisen-Mix gut gerüstet. "Bei einer Gasmangellage wären die unmittelbaren Auswirkungen für Brenntag gering", sagte Konzernchef Kohlpaintner. Lieferketten könnten angepasst werden. Entsprechend optimistisch blickt der nach eigenen Angaben weltweit führende Chemie-Distributeur auf 2022.

Devisen

Auch der Euro profitierte von der Veröffentlichung der USVerbraucherpreisdaten und legte zu.

Rohstoffe

Optimistische Nachrichten über das Weiterleiten von russischem Öl über die Druschba-Pipeline ließen den Ölpreis schwächer notieren.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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