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Valneva: Mini-Vertrag mit der EU - COVID-19 Totimpfstoff-Programm steht komplett auf der Kippe

20.07.2022 18:24 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Valnevas Impfstoff-Programm gegen COVID-19 steht nun auf tönernen Füßen. Abschreibungen drohen, die Herstellung des Impfstoffs ist eingestellt. Bild und Copyright: Valneva.

Der Vertrag zwischen der EU-Kommission und Valneva zur Lieferung des COVID-19 Totimpfstoffs VLA2001 des Unternehmens schien schon geplatzt. Nun aber gibt es doch noch eine Vereinbarung beider Seiten, die allerdings für das französisch-österreichische Biotech-Unternehmen alles andere als attraktiv erscheint. Ganze 1,25 Millionen Impfstoff-Dosen wird die EU-Kommission abnehmen - ein Bruchteil gegenüber den bis zu 60 Millionen Dosen, die inklusive einer Option ursprünglich geplant waren. Zudem besteht eine Option für weitere 1,25 Millionen Impfstoff-Dosen.

„Die ersten Impfstoffdosen werden in den kommenden Wochen an die teilnehmenden EU-Mitgliedstaaten (Deutschland, Österreich, Dänemark, Finnland und Bulgarien) geliefert. Valneva wird die Bestände für mögliche zusätzliche Lieferungen an diese EU-Mitgliedstaaten zurückhalten, falls die Nachfrage steigen sollte, und parallel dazu etwa acht bis zehn Millionen Dosen der verbleibenden Bestände in internationalen Märkten anbieten”, kündigt das Unternehmen an.

Ob sich auf den Märkten hierfür rechtzeitig und in lukrativer Menge Abnehmer finden werden, bleibt abzuwarten bis fraglich. Zumal die Zeit drängt: Mit Blick auf die Haltbarkeit des COVID-19 Impfstoffs solle eine Auslieferung der Impfstoff-Dosen in den nächsten sechs bis zwölf Monaten erfolgen, so Valneva (WKN: A0MVJZ, ISIN: FR0004056851, Chart, News) am frühen Mittwochabend.

Zu finanziellen Details der neuen Vereinbarung mit der EU-Kommission schweigt sich Valneva aus.

Aus den Aussagen des Valneva-Managements spricht deutliche Unzufriedenheit mit dem Deal. „Wir begrüßen die Tatsache, dass die Europäische Kommission beschlossen hat, den Vorabkaufvertrag nicht zu beenden, obwohl wir der Meinung sind, dass das Auftragsvolumen nicht das Interesse widerspiegelt, das wir bei den europäischen Bürgern sehen. Trotzdem haben wir beschlossen, dieser Abänderung zuzustimmen, um den Europäern, die darauf gewartet haben, unseren Impfstoff zur Verfügung zu stellen”, sagt Thomas Lingelbach, Chief Executive Officer von Valneva. „Die Pandemie war zwar rückläufig aber die jüngste COVID-19-Welle in Europa unterstreicht deutlich den Bedarf an alternativen Impfstoffen. 15 Prozent der Europäer über 18 Jahren sind noch nicht geimpft”, so Lingelbach.

Das Impfstoff-Programm gegen COVID-19 steht damit auf tönernen Füßen. Man bewerte das Programm und die damit verbundenen Aktivtäten, meldet Valneva - dem Unternehmen drohen Abschreibungen. Die Herstellung des Impfstoffs sei eingestellt, heißt es. Am 11. August soll es im Rahmen der Halbjahreszahlen mehr Details hierzu geben. Aktuell gehe man davon aus, das untere Ende der Prognose für 2022 zu erreichen und dass es zu keinen unmittelbaren Liquiditätsengpässen kommen werde. Jüngst hatte sich Pfizer per Kapitalerhöhung einen Anteil an der Gesellschaft gesichert - wir berichteten.

Valneva hofft noch auf neue COVID-19 Impfstoff-Verträge

Gespräche über potenzielle weitere Verträge sollen fortgesetzt werden - mit ungewissem Ausgang. Man werde „nur dann in die weitere Entwicklung seines aktuellen Impfstoffs oder der zweiten Generation von COVID-19 investieren, wenn es im Laufe des Sommers zu einer Einigung mit potenziellen Kunden kommt und die erforderliche Finanzierung erhält”, so das Biotech-Unternehmen.

„Parallel dazu wird Valneva die Entwicklung seiner beiden in der Spätphase befindlichen Vermögenswerte weiter vorantreiben: den Impfstoffkandidaten gegen Borreliose, der mit Pfizer verpartnert ist und voraussichtlich im dritten Quartal 2022 in die Phase-3-Studie eintreten wird, und den Chikungunya-Impfstoffkandidaten, für den das Unternehmen voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2022 mit der Einreichung des Lizenzantrags für biologische Präparate bei der US-FDA beginnen wird”, kündigt Valneva zudem an. Darüber hinaus will man die Pipeline verbreitern.

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