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Börse: BMW, OMV, Nord Stream 1 und US-Arbeitsmarktbericht im Fokus - Nord LB

11.07.2022 08:44 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Börsen-Ausblick: Eine spannende, mit Veröffentlichungen wichtiger Konjunkturindikatoren gespickte Woche steht uns bevor. Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Der Arbeitsmarktbericht der USA fiel etwas besser als erwartet aus: Im Juni wurden 372.000 neue Stellen geschaffen, während die für Mai und April gemeldeten Zahlen um 74.000 nach unten revidiert wurden. Die Arbeitslosenquote stagnierte bei 3,6%, während die durchschnittlichen Stundenlöhne wie schon im Vormonat auch um 0,3% M/M anstiegen.

Die Geschäftserwartungen der deutschen Maschinenbauer haben sich angesichts der anhaltenden Krise verschlechtert. Nach einer Umfrage des Ifo-Instituts für die kommenden sechs Monate sank der Wert der Erwartungen im Juni auf -23,3 (Mai: - 17,9) Punkte. Über 90% der Betriebe meldeten einen Mangel an Vorprodukten, für 39% der befragten Unternehmen ist der Fachkräftemangel wieder ein zunehmendes Problem. Ihre Geschäftslage bewerten die Maschinenbauer etwas schlechter, aber immer noch positiv. Der Wert fiel auf +39,9 Punkte, nach +40,5 im Mai. Der Auftragsbestand hat eine Reichweite von 6,5 Monaten.

Die Preise für Neubauten sind im Mai mit der höchsten Rate seit 52 Jahren gestiegen. Wie Destatis bekanntgab, erhöhten sich die Preise um 17,6% Y/Y. Im Februar, dem vorherigen Berichtsmonat, waren die Preise um 14,3% Y/Y gestiegen. Im Vergleich zum Februar erhöhten sich die Baupreise im Mai um 6,6%.

Ausblick

Eine spannende, mit Veröffentlichungen wichtiger Konjunkturindikatoren gespickte Woche steht uns bevor. Die FinanzmarktteilnehmerInnen werden dabei insbesondere auf die deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen am Dienstag, auf die US-Inflationsrate am Mittwoch sowie am Freitag auf das chin. BIP-Wachstum und die US-Einzelhandelsumsätze schauen. Die bereits vorliegenden Ergebnisse der Sentix Umfrage für Juli lassen auch beim ZEW-Datenkranz ein weiteres Abtauchen erwarten. Angesichts gestiegener Benzinpreise in den vergangenen Wochen werden die US-Verbraucherpreise im Juni nochmals um 1,2% M/M angezogen sein, was die Inflationsrate weiter leicht auf dann 8,9% Y/Y steigen lässt. Von einer Preiswende also keine Spur!

Rentenmarkt

Nach einem Tag mit rückläufigen Kursen konnten die deutschen Staatsanleihen ihren Aufwärtstrend wiederaufnehmen. Die überraschend positiven Arbeitsmarktdaten belasteten die US-Treasuries und führten zu Kursverlusten.

Aktienmarkt

Der deutsche Aktienmarkt schaffte es zum Wochenausgang wieder ins Plus und über die Marke von 13.000 Punkten. Verholfen dazu hatten vor allem die guten Nachrichten über die Beschäftigungssituation in den USA. DAX +1,34%, MDAX +1,70%, TecDAX +1,22%. An den US-Börsen zeigte sich am Freitag ein uneinheitliches Bild. Stabile Arbeitsmarktzahlen sind zwar gut, nähren aber weiter die Zinserhöhungssorgen der Anlegerinnen und Anleger. Dow Jones -0,15%, S&P-500 -0,08%, Nasdaq-Comp. +0,12%.

Unternehmen

Die anhaltenden Chip-Engpässe haben bei BMW in Q2 dafür gesorgt, dass die Verkäufe der Kernmarke und von Mini um 19,8% auf 563.536 Autos zurückgingen. Im wichtigsten Markt China lag das Minus sogar bei 28,3%, in Europa bei -19,4%. Für das 1. Halbjahr ergibt sich somit ein Rückgang in der Gruppe von 13,3%. Der Absatz vollelektrifizierter Fahrzeuge wurde um 85,2% auf 40.602 Einheiten gesteigert. Inklusive Hybridantrieb lagen die Verkäufe elektrifizierter Wagen bei 94.884 Einheiten (+14,3%).

Der österreichische Ölkonzern OMV hat in Q2 mit einer durchschnittlichen täglichen Produktion von 345.000 Barrel Öläquivalent (boed) deutlich weniger produziert als im Vorjahreszeitraum (490.000 Barrel) und im Vorquartal (457.000 Barrel). Dafür kletterte die Raffineriemarge angesichts steigender Preise spürbar auf 20,46 (Vorjahr: 2,23; Vorquartal 6,78) US-$ je Barrel.

Devisen

Der Euro hat seinen Weg in Richtung Süden fortgesetzt und ist zeitweise sogar unter die Marke von 1,01 US-$ gerutscht, was ein neues 20-Jahres-Tief darstellte.

Rohstoffe

Bedingt durch die US-Arbeitsmarktzahlen legten die Ölpreise zu, da Rezessionssorgen wieder etwas abnahmen. Heute wird der Gashahn zugedreht: Die planungsmäßige Wartung der Gaspipeline Nord Stream 1, die bis zum 21. Juli andauern soll, startet heute. Ob danach weiterhin russisches Gas nach Europa fließen wird, bleibt fraglich.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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