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Börse: Wienerberger, Börsenfeiertag USA, China und Inflationsdaten im Fokus - Nord LB

04.07.2022 07:56 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

An der US-Börse findet heute aufgrund des Feiertags Independence Day kein Handel statt. Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Die Stimmung in der chin. Industrie hat sich im Juni deutlich erholt und ist so gut wie seit einem Jahr nicht mehr. Der von Caixin und S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 51,7 (Mai: 48,1) Punkte. Damit ist der Index wieder in den Expansionsbereich vorgerückt. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex für die Industrie (v.a. Großunternehmen) war im Juni auf 50,2 (Vormonat: 49,6) Punkte gestiegen.

Die Inflationsrate in der Eurozone markierte im Juni ein weiteres Rekordhoch. Der HVPI kletterte um 8,6% Y/Y (und 0,5% M/M). Die Kerninflation liegt bei 3,7%. Im Juni waren es neben den stark angestiegenen Energiepreisen (41,9% Y/Y) auch die restlichen Komponenten, die zu dem hohen Gesamtanstieg führten. Dies wird den Druck auf die EZB, die Zinswende zügig zu vollziehen und die Zinsen um mehr als 25bp anzuheben, weiter erhöhen.

In den USA hat sich der ISM PMI Manufacturing im Juli auf 53,0 Punkte abgeschwächt. Damit wird nach mechanistischer Interpretation zwar weiterhin Wachstum angezeigt, die leicht in die Zukunft blickende Komponente Auftragseingang ist aber inzwischen knapp unter die Marke von 50 Zählern gefallen. Auch die Preiskomponente ist zurückgegangen. Mit nun 78,2 Punkten deutet diese Zeitreihe jedoch auch weiterhin stark steigende Einkaufspreise an. Lediglich das Tempo des Anstiegs der Kosten hat sich folglich etwas reduziert. Für die US-Notenbank dürfte dieses Signal noch keine Entwarnung darstellen. Das FOMC bleibt also zumindest zunächst unter Handlungsdruck!

Ausblick

Diese neue Woche beginnt auf den Finanzmärkten im Grunde erst am Mittwoch: Erstens wird dort heute wegen des in den USA gefeierten Independence Day tote Hose sein. Zweitens kommen relevante Konjunkturdaten auch erst in zwei Tagen auf den Tisch mit dem ISM Services PMI aus den USA, den wir mit 54 Punkten etwas niedriger als zuletzt bei 55,9 Punkten erwarten. Richtig „aufwachen“ sollte man dann aber spätestens am Freitagnachmittag – also quasi kurz vor dem nächsten Wochenende – wenn mit dem US-Arbeitsmarktbericht das Highlight der Woche ansteht. Wir erwarten dabei eine gewisse Moderation bei den neugeschaffenen Stellen auf 220.000 und eine konstant niedrige Arbeitslosenquote bei 3,6%. Die Stundenlöhne mit einem Plus von 0,3% M/M dürften dabei nicht so stark angestiegen sein, dass daraus eine gefährliche Lohn-Preis-Spirale erkennbar ist. Insgesamt könnte sich also eine gewisse Verlangsamung beim Beschäftigungsaufbau abzeichnen, ohne dass aber daraus bereits irgendwelche negativen konjunkturellen Rückschlüsse abzuleiten sind. Der US-Arbeitsmarkt bleibt (vorerst) robust!

Rentenmarkt

Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben zum Wochenausklang weiter angezogen. Erneut waren es Rezessionsängste, die die Anleger zugreifen ließen. Nur temporär belastete die auf ein Rekordhoch gestiegene Teuerungsrate im Euro-Raum. Schwächere Konjunkturdaten haben die Kurse der USStaatsanleihen unterstützt und Kursgewinne ermöglicht.

Aktienmarkt

Dass die Inflationsrate in der Euro-Zone einen neuen Rekordstand erreichte, schockte die Anleger am deutschen Aktienmarkt kaum noch. Dennoch wird dadurch die Sorge nicht kleiner, dass die EZB die Zinsen angesichts der Teuerungszahlen doch stärker anheben könnte als zunächst gedacht. DAX +0,23%, MDAX +0,05%, TecDAX +0,31%. Die US-Börsen verzeichneten vor dem langen Wochenende Gewinne u. profitierten dabei von abgeschwächten Konjunkturdaten. Dow Jones +1,05%, S&P-500 +1,06%, Nasdaq-Comp. +0,90%.

Unternehmen

Wienerberger hat auch in Q2 eine hohe Nachfrage und einen starken Auftragseingang in allen Regionen und Geschäftsbereichen verzeichnet. Der österreichische Ziegelhersteller steigerte im 1. Halbjahr einer ersten Schätzung zufolge das operative EBITDA um 74% auf 530 Mio. EUR. In der zweiten Jahreshälfte soll sich die Nachfrage normalisieren, hieß es. Für das Gesamtjahr erhöhte Wienerberger die operative EBITDA-Prognose auf 900 (bisher: 750 bis 770) Mio. EUR.

Devisen

Auch die Rekordinflationszahlen in der Euro-Zone konnten dem Euro keinen Auftrieb verleihen.

Rohstoffe

Nach Anfangsverlusten konnten sich die Ölpreise vor dem Hintergrund der Libyen-Problematik fangen und ins Plus drehen.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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