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Chinesischer Renminbi - Währung

Katastrophenszenario für den Renminbi - iBanFirst

01.06.2022 12:13 Uhr - Autor: Mark Elser  auf twitter

Bild und Copyright: My Life Graphic / shutterstock.com.

Chinas harte Abriegelungsmaßnahmen haben nicht nur humanitäre, sondern auch politische Gründe. Die derzeitige Politik deutet darauf hin, dass eine Erholung vom rapiden Verfall des Renminbi möglicherweise nicht unmittelbar bevorsteht.

Die Corona-Pandemie hat China in den letzten Jahren aufgrund teils drastischer Maßnahmen vergleichsweise wenig getroffen. Da das Land rasch harte Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ergriff, konnte der erste Ausbruch im Jahr 2020 schnell unter Kontrolle gebracht werden. Während viele Länder in eine tiefe Rezession fielen, wuchs Chinas Wirtschaft in diesem Jahr leicht. Im Jahr 2021 erreichte die Wachstumsrate über acht Prozent. Jetzt sieht es jedoch so aus, als hätte sich das Blatt gewendet. Dank der Kombination von Impfungen und der nach Infektionen gebildeten natürlichen Abwehrkräfte spielt das Virus in weiten Teilen der Welt im täglichen Leben keine große Rolle mehr. Dies steht im krassen Gegensatz zu Shanghai, wo seit über sechs Wochen eine strenge Abriegelung gilt.

Politisches Argument


Mitte Mai wurde bekannt gegeben, dass die Maßnahmen schrittweise gelockert werden sollen. Es wird noch einige Wochen dauern, bis das normale Leben in der Metropole wieder richtig in Gang kommt. In der Zwischenzeit besteht die Möglichkeit, dass jedoch in Peking oder anderen Großstädten Lockdown verhängt wird. In China sind etwa sechs von zehn älteren Menschen gegen das Virus geimpft worden. Eine neue Corona-Welle könnte eine ganze Reihe von Todesopfern fordern. Und genau das will Präsident Xi Jinping um jeden Preis verhindern. Neben humanitären Argumenten gibt es dafür auch einen politischen Grund. Im kommenden Herbst findet der Parteitag der Kommunistischen Partei statt, auf dem Jinping nur zu gern als Präsident wiedergewählt werden möchte.

Besonders schmerzhaft


Langsam aber sicher wird jedoch klar, dass die weiteren Lockdowns wirtschaftlich sehr schmerzen. So wurde zu Beginn dieser Woche bekannt, dass die Industrieproduktion im April um fast drei Prozent gesunken ist. Dieser Rückgang ist wesentlich stärker als von Ökonomen erwartet. Außerdem steht dies in krassem Gegensatz zu einem Produktionswachstum von 5 % im März. Der Rückgang der Einzelhandelsumsätze um 11 % war ebenfalls ein schwerer Rückschlag. Besonders schmerzlich ist, dass die Chinesen auch deutlich weniger kleine Einkäufe tätigen. Aufgrund der Probleme im Immobiliensektor, der wegen der Malaise bei Evergrande auf dem Prüfstand steht, ist die Bevölkerung seit einiger Zeit sehr zurückhaltend bei größeren Anschaffungen.

Gegenüberliegender Kurs


Um den Immobilienmarkt wieder in Schwung zu bringen, hat China kürzlich seine Hypothekenzinsen gesenkt. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis auch der wichtigste offizielle Zinssatz gesenkt werden wird. Damit steuert das Land in die entgegengesetzte Richtung wie die Vereinigten Staaten, wo die Zinssätze sogar steigen. Die Entwicklung der Zinssätze hat einen starken Einfluss auf die Währungsentwicklung. Viele Investoren wollen ihr Vermögen in einer Währung halten, in der die Zinsen relativ hoch sind. Dies erklärt, warum der Renminbi innerhalb eines Monats gegenüber dem Dollar um 6 % gefallen ist. Solange die reale Gefahr neuer Schließungen in China besteht, gibt es nicht viel Raum für Erholung.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Mark Elser, Country Head Germany von iBanFirst. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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