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US-Inflationsrate geht leicht zurück - VP Bank

11.05.2022 15:30 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank. Bild und Copyright: VP Bank.

Die Teuerung im April sinkt von 8.5% auf 8.3%. Die Inflationsrate in den USA fällt damit nicht so stark, wie die Mehrheit der Volkswirte prognostiziert hatte. Die Konsensprognose lag bei 8.1 %.

Die Inflationsrate kennt also doch nicht nur eine Richtung. Die im Vergleich zum Vormonat niedrigere Rate stützt sich auf mehreren Faktoren. So sind etwa die Spritpreise im April gefallen. Gleichzeitig verändert sich mit der Wiedereröffnung der Wirtschaft auch das Konsumverhalten.

Die Konsumenten fragen im stärkeren Mass Dienstleistungen nach, gleichzeitig lässt die Nachfrage nach Gütern nach. Gut ablesbar ist dies an fallenden Preisen für Gebrauchtwagen. Die Gebrauchtwagenpreise kletterten im Zuge der Corona-Pandemie und dem Mangel an verfügbaren Neuwagen auf Rekordhöhe. Dies war ein massgeblicher Treiber für den Anstieg der Kerninflationsrate. Letztere fällt im April von 6.5 % auf 6.2 %.

Bleibt ein weiterer deutlicher Anstieg der Energiepreise aus, wird die Inflationsrate schrittweise zurückgehen. Das Inflationshoch dürfte demnach im März verzeichnet worden sein. Fallen die Teuerungsraten in den kommenden Monaten weiter, dürften sich die erhitzten Inflationsgemüter etwas besänftigen.

Es gibt jedoch keinen Grund zur Entwarnung. Die Teuerungsraten werden hoch bleiben und selbst noch Ende 2022 über der Marke von 5 % liegen. Erst zum Jahresende 2023 dürfte wieder eine Zwei vor dem Komma stehen.

Gerade deshalb wird die Fed an ihrem aggressiven geldpolitischen Kurs festhalten. Nicht nur Zinserhöhungen um jeweils 50 Basispunkte stehen bei den kommenden Sitzungen des Offenmarktausschusses auf der Agenda, sondern auch die weitere Reduktion der Wertpapierbestände. Damit sammelt die Fed die in den vergangenen Jahren grosszügig verteilte Liquidität wieder ein.

Grösstes Risiko für die Notenbanken ist derweil, dass sich eine höhere Inflationsrate längerfristig etabliert. Sollte klar werden, dass Corona als Beschleuniger des demografischen Wandels wirkte und Arbeitnehmer grundsätzlich eine höhere Lohnsetzungsmacht haben, müssten die Notenbanken ihre erst kürzlich überarbeiteten geldpolitischen Strategien erneut auf den Prüfstand stellen. Längerfristig steigende Löhne sprächen gegen Teuerungsraten von nahe oder unter 2 %.

Autor: Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der VP Bank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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