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Die Verbraucherpreise in den USA könnten im März ihren Gipfel erreicht haben - Commerzbank

13.04.2022 09:13 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Im März sind die Verbraucherpreise in den USA im Vergleich zum Vorjahr um 8,5% angestiegen (Februar +7,9% J/J). Die sogenannte Kernrate, also die Preise ohne Energie und Nahrungsmittel, erhöhte sich im Vorjahresvergleich von 6,4% auf 6,5%, aber zumindest etwas weniger als vom Markt mit +6,6% erwartet. Der Preisanstieg im März geht vor allem auf die teurere Energie zurück. So erhöhte sich der Benzinpreis um 18,3% gegenüber Februar. Ansonsten nahm der Inflationsdruck eher etwas ab. So sanken vor allem die Gebrauchtwagenpreise um 3,8%, nachdem sie im letzten Jahr die Inflation nach oben getrieben hatten. Ob die Inflationsrate im März ihren Gipfel erreicht hat, hängt vor allem von der weiteren Preisentwicklung beim Öl ab.

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Fraport: Verkehrszahlen März
J.P Morgan Chase & Co.: Ergebnis Q1

Die europäischen Aktienmärkte befinden sich weiterhin in einer Konsolidierungs- bzw. Korrekturphase. Die relevanten Leitindizes in der Region verloren am gestrigen Handelstag in der Spitze 0,6% (London), erholten sich aber im Tagesverlauf deutlich von ihren Tiefständen. Der Dax (-0,5%), der innerhalb Europas als recht zyklischer und exportintensiver Markt gilt, kam in den ersten Handelsstunden kräftig unter Druck und fiel bis auf 13.887 Punkte, bevor er sich dann wieder auf ein Niveau von über 14.100 Punkten zurückkämpfte. Der Volatilitätsindex VDAX stieg zeitweise wieder auf ein Niveau von 31 Punkten. Die Mehrheit der Investoren agiert weiter recht vorsichtig, da die Belastungsfaktoren nach wie vor zahlreich sind. Für Gegenwind sorgen v.a. die unverändert andauernden Kriegshandlungen in der Ukraine, Sanktionspakete der EU gegen Russland, stark steigende Preise für Energie und Nahrungsmittel, die zu noch größerem Druck auf die westlichen Notenbanken führen, die Leitzinsen schneller als bislang erwartet zu erhöhen (am Donnerstag tagt die EZB). Nicht zuletzt belasten die Lockdowns in China, auch wenn es zuletzt hier und da geringfügige Lockerungen gab. Tagesgewinner im Dax war die Aktie von Zalando (+2,4%), Tagesverlierer die Aktie der Deutschen Bank (-9,4%), die v.a. unter dem Verkauf eines großen Aktienpakets eines Großinvestors litt (ebenso wie die Commerzbank: -8,5%). Auf europäischer Sektorenebene waren v.a. Energiewerte gefragt (+1,3%). Am Ende der Performancerangliste rangierten dagegen Pharmawerte mit durchschnittlichen Verlusten in Höhe von 1,8%. Die US-Börsen tendierten leichter. Der Dow Jones-Index verlor 0,3%. Der steigende Ölpreis fachte neue Inflationssorgen an. Auf Sektorenebene waren v.a. Energiewerte gefragt (+1,7%), wohingegen Finanzaktien als Tagesverlierer im Schnitt 1,1% einbüßten. Die Börsen in Asien tendierten zumeist freundlicher.

Anleihen
Großbritannien: Verbraucherpreise (Mrz), 08:00 Uhr
USA: Erzeugerpreise (Mrz), 14:30 Uhr

Gestern erhöhten sich die Staatsanleiherenditen zunächst weiter, bis am Nachmittag eine Trendwende nach Meldung der USVerbraucherpreise einsetzte. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries stieg auf 2,83%, den höchsten Stand seit Dezember 2018. Die US-Inflationsrate legte im März von 7,9% auf 8,5% etwas mehr wie erwartet zu (siehe dazu im Blickpunkt). Preistreiber waren vor allem die Benzinpreise, die sich um 18,3% M/M besonders stark erhöhten. Damit könnte der Inflationshöhepunkt in den USA erreicht sein. Der Preisanstieg dürfte aber noch länger hoch bleiben, denn vor allem gehen auch die Mietpreise und Löhne nach oben. Die Mietpreise machen ungefähr ein Drittel der Inflationsrate aus. Wichtig ist jetzt, dass die USNotenbank entschieden gegen die Inflation vorgeht. Die Marktteilnehmer rechnen mit einer großen Zinsanhebung um jeweils 50 Basispunkte in den nächsten beiden Sitzungen. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen stieg auf 0,87%, den höchsten Stand seit Juli 2015, fiel dann aber wieder unter 0,80% J/J. In Deutschland erhöhten sich die Großhandelspreise im März um 6,9% M/M bzw. 22,6% J/J, den stärksten Anstieg seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1962. Der ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen ging im April von minus 39,3 auf minus 41,0 Punkte weniger als erwartet zurück. Der Krieg in der Ukraine sowie die Coronapandemie drücken derzeit das Weltwirtschaftswachstum. Die Welthandelsorganisation WTO senkte gestern ihre Prognose für die Weltwirtschaft von 4,1% auf 2,8% recht deutlich. Morgen findet die EZB-Ratssitzung statt. Geldpolitische Entscheidungen werden nicht erwartet, jedoch dürfte sich die Diskussion um die Normalisierung der Geldpolitik fortsetzen. Zuletzt gab es eine zunehmende Bereitschaft für Zinserhöhungen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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