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Wie wird sich eine US-Rezession auf den Dollar auswirken? - iBanFirst

11.04.2022 10:17 Uhr - Autor: Mark Elser  auf twitter

Mark Elser, Country Head Germany von iBanFirst. Bild und Copyright: iBanFirst.

In der Vergangenheit war ein deutlicher Anstieg der US-Zinsen sehr oft ein Vorbote einer Rezession. Sollte die US-Wirtschaft einen Rückschlag erleiden, könnte dies ernsthafte Auswirkungen auf den Dollar haben.

Die Zukunft vorherzusagen ist schwer. Allerdings ist es fast schon unheimlich zu sehen, mit welcher Präzision der Anleihenmarkt eine bevorstehende Rezession in den Vereinigten Staaten vorhersagen kann. Fallen die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen unter das Niveau von zwei Prozent, steht es meist schlecht um die US-Wirtschaft. Seit den 1970er Jahren hat der Anleihemarkt achtmal ein solches Signal gegeben. Und jedes Mal fiel die US-Wirtschaft 6 bis 24 Monate später in eine Rezession. In Verbindung mit besorgniserregenden Nachrichten über steigende Energiepreise und eine in die Höhe schießende Inflation ist es kein Wunder, dass sich einige Experten bereits Sorgen um die US-Wirtschaft machen.

Eine Rezession in den Vereinigten Staaten könnte den Dollar unter Druck setzen. Dabei ist ein Konjunkturabschwung häufig der Auslöser für eine oder mehrere Zinssenkungen durch eine Zentralbank. Die amerikanische Federal Reserve hat dafür mehr Spielraum als die EZB. Dieser Unterschied wird sich weiter vergrößern, wenn die Zinsen in den Vereinigten Staaten wie erwartet in diesem Jahr als Reaktion auf die hohe Inflation weiter steigen.

Großer Unterschied zu früheren Rezessionssignalen


Der Dollar hat in den letzten Tagen bereits einen Schritt zurück gemacht. Demnach stellt sich die Frage, ob Händler sich bereits auf eine mögliche Rezession einstellen? Der jüngste Druck auf den Dollar ist mit Sicherheit auf die Geschehnisse in der Ukraine zurückzuführen. Die Zusage Russlands, sich zurückzuziehen, hat vorübergehend die Wahrscheinlichkeit einer starken Eskalation der Kämpfe verringert. Infolgedessen sind Währungen, die als sichere Häfen gelten - wie der Dollar - weniger beliebt. Darüber hinaus ist es noch lange nicht sicher, dass eine Rezession bevorsteht. Die 2- und 10-jährigen Zinssätze liegen nahe beieinander, haben sich aber noch nicht endgültig gekreuzt. Ein großer Unterschied zu früheren Rezessionen besteht darin, dass die längerfristigen Zinssätze in den letzten Monaten erheblich gestiegen sind. Hierfür gibt es zwei Gründe.

US-Noenbank Fed. Bild und Copyright: Castleski / shutterstock.com.


Die Zinssätze waren künstlich niedrig


Erstens sind steigende Zinssätze ein Hinweis darauf, dass die Inflations- und Wachstumserwartungen der Anleger in letzter Zeit gestiegen sind. Darüber hinaus hat die US-Notenbank die während der Coronapandemie eingeführten Unterstützungsmaßnahmen reduziert. In den letzten Jahren wurden die langfristigen Zinssätze durch solche Maßnahmen künstlich gedrückt. Es besteht eine gute Chance, dass die 10-Jahres-Zinsen jetzt viel höher wären, wenn keine Maßnahmen ergriffen worden wären. In diesem Fall würde das Rezessionsrisiko weitaus weniger Aufmerksamkeit erregen. Für echte Sorgen um die US-Wirtschaft und den daraus resultierenden Kursverfall des Dollars ist es jedenfalls noch viel zu früh.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Mark Elser, Country Head Germany von iBanFirst. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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