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Aktien: Zickzack-Kurs setzt sich fort - Börse München

11.04.2022 10:12 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG, wirft einen Blick auf die Aktien- und Anleihemärkte. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche erneut geschwankt, am Ende der Handelswoche stand letztlich ein Minus zu Buche. Vor allem die wachsende Angst vor einer sogenannten Stagflation, also einer sich abschwächenden Wirtschaft bei gleichzeitig steigender Inflation, sowie vor einer rascheren Straffung der Geldpolitik sorgte für Nervosität bei den Anlegern. Der Krieg in der Ukraine und die verschärften Sanktionen gegen Russland taten ein Übriges. Zwar zeigten sich zwischenzeitlich auch Erholungsbewegungen, unterstützt unter anderem von nachgebenden Ölpreisen, diese vermochten die negative Wochenbilanz allerdings nicht zu verhindern.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) gab im Wochenvergleich 1,1 Prozent ab auf 14.283,67 Punkte. Der MDax sank um 1,2 Prozent auf 30.830,64 Zähler. Der TecDax büßte 1,0 Prozent auf 3.273,39 Punkte ein. Der m:access All-Share verlor 1,7 Prozent auf 2.507,05 Zähler.

Größte Wochenverlierer im Dax waren die Werte von MTU Aero Engines mit einem Abschlag von 11,3 Prozent. Hier wirkten sich unter anderem vorsichtigere Analystenausblicke negativ aus. Die Titel von Airbus wurden laut Beobachtern von Berichten einer Aktienplatzierung belastet, der Kurs des Flugzeugherstellers sackte um 7,4 Prozent ab. Dagegen legten die Titel von Bayer um 6,0 Prozent zu. Die Anleger honorierten hier positive Nachrichten zur Entwicklung eines neuen Medikaments und eine auf diese folgende Analystenempfehlung.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche deutlich nachgegeben. Hauptgrund hierfür waren klare Signale der US-Notenbank Fed, die Geldpolitik rascher zu straffen als noch vor einer Weile angenommen und ihre Bilanzsumme zu reduzieren. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Wochenvergleich von 0,56 auf 0,70 Prozent. Die Umlaufrendite legte von 0,48 auf 0,58 Prozent zu.

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche nachgegeben. Besonders Technologiewerte litten unter der Erwartung einer strafferen Geldpolitik und den in diesem Zusammenhang anziehenden Renditen am Anleihemarkt. In der Folge fiel der technologielastige Nasdaq-100-Index im Wochenvergleich um 3,6 Prozent auf 14.327,26 Punkte. Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 34.721,12 Zähler. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab um 1,3 Prozent auf 4.488,28 Punkte nach.

Börse München.


Ausblick

Die aus den Vorwochen bekannten Belastungsfaktoren bleiben den deutschen Aktienbörsen auch in der aktuellen, aufgrund des Karfreitags verkürzten Handelswoche erhalten. Der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierenden Sanktionen dürften die Konjunkturerwartungen weiter eintrüben. Auch die strikten Anti-Corona-Maßnahmen Chinas dürften dazu ihren Teil beitragen. Gleichzeitig dürfte die Inflation weiter anziehen, was wiederum zu rascheren Reaktionen der Notenbanken führen dürfte. Die gelpolitische Straffung und die anziehenden Anleiherenditen könnten die Attraktivität von Aktien reduzieren. Neues in Sachen Konjunkturaussichten und Teuerung kommt in dieser Woche unter vom ZEW-Index sowie von zahlreichen Preisdaten.

In Hinblick auf die Geldpolitik steht in den kommenden Tagen die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Fokus. Von den Erläuterungen der Ergebnisse erhoffen sich die Marktteilnehmer Hinweise, wie und in welchem Tempo die EZB auf die angezogenen Inflationsraten reagieren wird. Daneben gibt auch die kanadische Notenbank das Ergebnis ihrer Ratssitzung bekannt.

Ein neues Thema, das die Unsicherheit an den Märkten erhöhen könne, ist die Präsidentschaftswahl in Frankreich. Nachdem hier Amtsinhaber Emmanuel Macron und Marine Le Pen in die Stichwahl gehen werden, dürfte viele Anleger besorgt auf diese blicken. Sollte der pro-europäische Macron unterliegen, dürfte dies erhebliche Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der EU haben.

Von Unternehmensseite könnte die in den USA beginnenden Berichtssaison Impulse liefern. In den kommenden Tagen legen unter anderem die Großbanken Citigroup, Goldman Sachs, JPMorgan Chase, Morgan Stanley und Wells Fargo Quartalszahlen vor.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 11.04.: Verbraucherpreise in China
Dienstag, 12.04.: Verbraucherpreise in Deutschland; ZEW-Konjunkturerwartungen (Deutschland); Verbraucherpreise in den USA
Mittwoch, 13.04.: Erzeugerpreise in den USA; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of Canada; Handelsbilanz Chinas
Donnerstag, 14.04.: Ergebnis der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank; Einzelhandelsumsätze in den USA; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Import- und Exportpreise in den USA
Freitag, 15.04. (Karfreitag)

Autor: Dr. Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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