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Anleger müssen sich weiterhin auf starke Schwankungen einstellen - Börse München

04.04.2022 09:31 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG, wirft einen Blick auf die Aktien- und Anleihemärkte. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Weiter schwankend: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche nach wechselndem Verlauf unter dem Strich zugelegt. Das Plus war in erster Linie den teils deutlichen Kursgewinnen in der ersten Wochenhälfte zu verdanken, als Nachrichten über Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sowie sinkenden Ölpreise die Anleger in Kauflaune versetzt hatten. Im weiteren Wochenverlauf sanken die Hoffnungen auf diplomatische Fortschritte im Ukraine-Krieg allerdings, zudem belasteten einmal mehr hohe Inflationszahlen. So war in Deutschland die Teuerung auf das höchste Niveau seit der Wiedervereinigung gestiegen. Der Wochenausklang verlief versöhnlich, so dass die großen Indizes letztlich mit leichten Gewinnen ins Wochenende gingen.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) verbesserte sich im Wochenvergleich um 1,0 Prozent auf 14.446,48 Punkte. Der MDax rückte um 0,1 Prozent vor auf 31.192,63 Zähler. Der TecDax stieg um 1,2 Prozent auf 3.305,26 Punkte. Der m:access All-Share beendete die Handelswoche gegenüber seinem Vorwochenendstand praktisch unverändert bei 2.551,58 Zählern.

Eine Achterbahnfahrt vollführten die Titel des Dax-Werts Delivery Hero, die ohnehin zu den stark schwankenden Werten im Index gehören. In der vergangenen Woche kletterte der zuletzt unter Druck geratene Kurs des Essenslieferdienstes letztlich um 11,9 Prozent, die Anleger reagierten unter anderem auf eine Analystenstudie zur Branche. Die Titel von RWE verteuerten sich auf Wochensicht um 5,7 Prozent, der Energiekonzern profitierte von Spekulationen über die möglichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges beziehungsweise der Sanktionen gegen Russland. Im MDax stieg der Kurs von Wacker Chemie um 4,7 Prozent, hier machte sich unter anderem eine Analystenempfehlung positiv bemerkbar.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche ein Ab und Auf verzeichnet. Nachdem anfangs Hoffnungen auf Verhandlungsfortschritte in der Ukraine die als sicher geltenden Bundespapier spürbar belastet hatten, erholten sich die Notierungen im weiteren Wochenverlauf wieder. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe, die am vergangenen Dienstag mit rund 0,74 Prozent ihren höchsten Stand seit Februar 2018 erreicht hatte, ging letztlich im Wochenvergleich von 0,57 auf 0,56 Prozent zurück. Die Umlaufrendite zog dagegen von 0,36 auf 0,48 Prozent an.

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche keine einheitliche Richtung gefunden. Zu Ende der Handelswoche führten robuste Arbeitsmarktdaten einerseits und eine überraschend gesunkene Stimmung in der Industrie andererseits noch einmal beispielhaft zu schwankenden Märkten. Der Dow-Jones-Index gab im Wochenvergleich minimal um 0,1 Prozent nach auf 34.818,27 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index kam geringfügig um 0,1 Prozent auf 4.545,86 Zähler voran. Der technologielastige Nasdaq-100-Index legte um 0,7 Prozent auf 14.861,21 Punkte zu.

Ausblick

Beim Blick auf die aktuelle Woche an den deutschen Aktienbörsen führt kein Weg daran vorbei, das in den Vorwochen Geschriebene zu wiederholen: Die Anleger sollten sich weiterhin auf Schwankungen einstellen, die beiden Themenkomplexe Ukraine-Krieg sowie Folgen der Sanktionen gegen Russland einerseits und Inflation und Geldpolitik andererseits dürften das Geschehen an den Märkten unverändert maßgeblich bestimmen. Der konkrete Verlauf an den Börsen dürfte damit weiterhin von Nachrichten zu den beiden Themen sowie der Aufnahme dieser Nachrichten durch die Marktteilnehmer abhängen.

Daneben kommen einige, zahlenmäßig allerdings übersichtliche Konjunkturveröffentlichungen als potenzielle Impulsgeber. Zu den wichtigsten zählen dabei Einkaufsmanagerindizes aus den USA, dem Euroraum und Deutschland und die Werkaufträge aus Deutschland und den USA. Bei den Stimmungsindikatoren dürften die Anleger genau darauf achten, ob sich auch hier die zuletzt gezeigten pessimistischeren Einschätzungen fortsetzen werden. Daneben stehen Protokolle der US-Notenbank Fed sowie der Europäischen Zentralbank auf der Agenda, die Hinwiese auf die weitere Geldpolitik liefern könnten. Besonders das Protokoll der Fed dürften Beobachter dahingehend lesen, ob sich Signale auf größere Zinsschritte als die übliche Anhebung um einen Viertelprozentpunkt darin finden.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 04.04.: Handelsbilanz Deutschlands; Werkaufträge in den USA; Gesamte Fahrzeugverkäufe in den USA
Dienstag, 05.04.: Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; ISM-Dienstleistungsindex für die USA; Handelsbilanz der USA
Mittwoch, 06.04.: Werkaufträge in Deutschland; Erzeugerpreise in der Eurozone; Protokoll der vergangenen Ratssitzung der US-Notenbank
Donnerstag, 07.04.: Industrieproduktion in Deutschland; Einzelhandelsumsätze in der Eurozone; Zusammenfassung der vergangenen Ratssitzung der Europäischen Zentralbank

Autor: Dr. Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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