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Krieg oder Krise - Börse München

19.03.2022 12:52 Uhr - Autor: Ulrich Kirstein  auf twitter

Ulrich Kirstein mit der Presseschau der Woche. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Der Krieg und die Sanktionen dauern an, die Fed hat den ersten Zinsschritt unternommen, die Benzinpreise bleiben hoch (zumindest an der Zapfsäule), Salatöl ist aus, die Konjunkturlokomotive stottert und Sahara-Staub färbt Deutschland gelb ein und lässt Autofahrer rot sehen – so könnten wir aus eigener Rückschau die Schlagzeilen der Woche kurz umreißen. Blicken wir in die Zeitungen, ob es stimmt: „Führende Zentralbanken forcieren die Zinswende“ (Börsen-Zeitung), „Krieg bedroht die Weltwirtschaft“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung), „Scholz setzt im Ukraine-Krieg auf die Macht von Sanktionen“ (Die Welt), „Heftiger Gegenwind: Institut für Weltwirtschaft halbiert Wachstumsprognose“ (Handelsblatt), „Die Profiteure des teuren Sprits“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) und „Saharastaub: Auto waschen, ohne Autolack zu beschädigen“ (Augsburger Allgemeine), oder, fassen wir zusammen: „Welt in großer Unordnung“ (Die Welt), oder, ein wenig lustiger formuliert: „Hummer und Sorgen“ (Süddeutsche Zeitung).

Krieg oder Krise

Einmal mehr sehen die Finanzmagazine rot beziehungsweise schwarz: „Das ultimative Krisen-Depot“ gibt es bei Börse-Online nur in rot und in einem Karabinerhaken eingerahmt lesen wir: „So sichern Sie sich gegen Krieg und Inflation ab“. Nun, hoffentlich erinnert der Karabiner nicht so manchen Bergsteiger an steile Abstürze. „So stemmen Sie sich gegen Krieg und Crash“ heißt es hingegen vor tiefschwarzem Hintergrund bei Focus Money. Wie das mit dem „stemmen“ geht, das erläutern die „Star-Investoren“ Hendrik Leber, Getrud Traud, Frank Thelen, Andreas Beck und Jens Erhardt im Heft. Im Heft ist die Titelstory mit blutroter und durchlöcherter Schrift überschrieben: „Krieg, Ölschock, Stagflation, Zinswende“ – geballter Horror fürs Depot also! Wir wollen es dabei nicht belassen und zitieren noch Andreas Beck: „Das Potenzial für steigende Kurse ist enorm“ und Robert Halver: „Wir überstehen auch diese Krise. Dann ist es gut, günstig eingekauft zu haben“. Im Privatleben ist es ja oft umgekehrt: Man denkt, günstig eingekauft zu haben und die Krise folgt beim Blick aufs Konto.

Ohne Anzug

Die Tage, in denen Gentlemen mit Schirm, Charme und Melone durch die Londoner City hechteten, scheinen endgültig vorbei zu sein. Die Melone ist wohl bereits seit längerer Zeit zur reinen Frucht mutiert, über den Charme wagen wir nicht zu urteilen und selbst in Großbritannien werden die Jahreszeiten zunehmend trockener. Bisher trug der britische Gentlemen jedoch zumindest einen Anzug, gerne auch einen Dreiteiler. Seit der Pandemie samt Einsatz im Homeoffice wurde aus der Regel jedoch die Ausnahme. Und so hat das britische Statistikamt ONS, wie uns die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, den Herrenanzug aus dem Warenkorb zur Berechnung der Preissteigerung genommen. Die Herren kaufen einfach zu wenig neue Anzüge ein! Zulauf hingegen bekommen Blazer und Anzugjacken – also all das also, das noch im Gesichtsfeld von Online-Meetings zu erkennen ist. Im Warenkorb des statistischen Bundesamtes hierzulande nimmt der Herrenanzug im Übrigen nur 0,73 Promille an Wert ein, wie wir weiter erfahren, weshalb er trotzdem darin bleibt.

Im Rausch

Angesichts der allgemeinen Nachrichtenlage schien uns ein Artikel im Handelsblatt besonders lesenswert: „Recht auf Rausch“. Gemeint war aber nicht, wie auf den ersten Blick zu vermuten, dass zum einen der Boykott von Wodka sinnlos sei (die drei wohl bekanntesten Wodkamarken stammen aus Berlin, Großbritannien und Schweden), zum anderen die aktuelle Weltlage nüchtern nur schwer zu ertragen ist. Vielmehr ging es einmal mehr um die Legalisierung von Cannabis. Es könne damit ein neuer Wirtschaftszweig im Volumen von vier Milliarden Euro entstehen, so das Handelsblatt. Die Steuereinnahmen und die Vermeidung von Kosten der Strafverfolgung seien enorm und könnten so manchen Finanzminister ganz ohne Cannabis berauschen. Einziges Problem: Das Cannabis müsste vermehrt in Deutschland angebaut werden, um nicht gegen internationale Abkommen zu verstoßen. Eine neue Idee für Kleingärtner? Bekommt Almrausch einen neuen Hintersinn?

Mord in Gold

Eine ganz besondere Goldmünze soll Ende Mai in Zürich versteigert werden, wie wir der Frankfurter Allgemeinen Zeitung entnehmen: Die Münze „Eid Mar“, die überaus selten und 2.000 Jahre alt ist, wurde sie doch zur Erinnerung an die Ermordung von Gaius Julius Caesar geprägt, mit zwei gut sichtbaren Dolchen auf der einen und einem Porträt des Mörders Brutus auf der anderen Seite. Da auch noch eine Lederkappe, die Sklaven als Zeichen ihrer Befreiung trugen, abgebildet ist, wird deutlich, dass diese Münze die Befreiung Roms vor der Herrschaft Caesars feiert. „Eid Mar“ spielt auf den Zeitpunkt an, die Ideen des März. Wer sich mehrere Millionen Euro für den Erwerb nicht leisten mag, ein Exemplar der Münze befindet sich im Besitz des Frankfurter Geldmuseums und kann dort gefahrlos besichtigt werden.

Autor der Presseschau: Ulrich Kirstein, Bayerische Börse AG

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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