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Aktien: SAF Holland, United Internet, Ukraine-Krieg und Ölpreis im Fokus - Nord LB

18.03.2022 08:16 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Volatilität am Ölmarkt hielt auch am Donnerstag an. Bild und Copyright: Avigator Fortuner / shutterstock.com.

Nach einer Umfrage des Ifo-Instituts, die vor dem Ukraine-Krieg durchgeführt wurde, planen die deutschen Bauunternehmen, auf breiter Linie die Preise zu erhöhen. Im Hochbau bereitet demnach jeder zweite Betrieb für die kommenden Monate Preisanpassungen vor. Auch im Tiefbau seien Preiserhöhungen eingeplant worden, allerdings weniger häufig. Dies sei eine Folge der Lieferengpässe und der daraus resultierenden rasanten Kostenanstiege beim Baumaterial. Diese Kosten werden nun an die Kunden weitergeben, hieß es vom Institut. Im Februar meldeten 23,5% (Jan.: 25,3%) der Hochbauunternehmen Lieferprobleme bei Baustoffen. Im Tiefbau lag der Anteil bei 17,5% (20,9%).

Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat seine Wachstumsprognose für Deutschland für 2022 nochmals deutlich nach unten angepasst. Die Forscher rechnen nun nur noch mit einem BIP-Wachstum von 2,1%, im Dezember waren es noch +4,0% gewesen. Das IfW sieht angesichts von Produktionsverschiebungen dafür im kommenden Jahr nun ein leicht stärkeres Wachstum von 3,5% (bislang +3,3%). Vor dem Hintergrund der seit Kriegsausbruch noch stärker steigenden Energiepreise rechnen die Ökonomen zudem mit einer Inflationsrate von 5,8%.

Auch das RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung senkt aufgrund der Auswirkungen der Ukraine-Krise (kräftig gestiegene Energiepreise) die BIP-Prognose 2022 für Deutschland auf 2,5% (bisher: +3,9%). Dagegen erwarten die Volkswirte für 2023 nun +3,6% (bisher: +2,5%). Bei der Inflation rechnet das Institut in diesem Jahr mit 5,2%, 2023 mit 2,3%.

Die Inflation in der Eurozone hat im Februar nach revidierten Daten mit 5,9% (1. Schätzung: +5,8%, Jan.: +5,1%) erneut ein Rekordhoch markiert. Die Kernrate, die besonders volatile Preise nicht berücksichtigt, kletterte auf 2,7% (Jan.: +2,3%). Auch im Berichtsmonat kam der höchste Beitrag von "Energie" (+3,12%).

Rentenmarkt

Deutsche Bundesanleihen haben am Berichtstag leicht zulegen können und profitierten dabei von einer wieder negativeren Einschätzung zu den russisch-ukrainischen Verhandlungen. US-Staatsanleihen haben ihre Tageshöchstkurse nicht halten können und mit nur leichten Gewinnen geschlossen. Im Verlauf des Handels war die Risikobereitschaft der Anleger gestiegen.

Aktienmarkt

Das Stocken der Verhandlungen im Ukraine-Krieg hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt vorsichtiger werden lassen. Mit freundlichen US-Börsen konnte der DAX seine Verluste aber verringern, MDAX und TecDAX schlossen sogar im grünen Bereich. DAX -0,36%, MDAX +0,33%, TecDAX +0,31%. Nach einem verhaltenen Handelsbeginn haben die US-Börsen vor dem Hintergrund positiver Konjunkturdaten weiter zugelegt. Dow Jones +1,23%, S&P-500 +1,23%, Nasdaq-Comp. +1,33%.

Unternehmen

SAF Holland hat 2021 trotz eines herausfordernden Umfeldes erfolgreich abgeschlossen. Die Erlöse kletterten um 29,9% auf 1,247 Mrd. EUR, das bereinigte EBIT verbesserte sich trotz stark gestiegener Preise für Stahl sowie höherer Fracht- und Energiekosten überproportional um 58,4% auf 93,1 Mio. EUR. Unter Berücksichtigung des Russland-Ukraine-Konflikts und unter der Annahme stabiler Währungskurse erwartet der Vorstand für das GJ 2022 aktuell einen Konzernumsatz in einer Bandbreite von 1,15 bis 1,3 Mrd. EUR und in der Folge einen Rückgang des geplanten EBIT in Höhe eines niedrigen einstelligen EUR-Millionenbetrages.

Der Telekommunikationsanbieter United Internet hat 2021 mehr umgesetzt und verdient. Der Umsatz konnte um 5,2% auf 5,65 Mrd. EUR gesteigert werden, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 3,4% auf 1,259 Mrd. EUR zu. Die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge stieg um 1,03 Mio. auf 26,68 Mio. Im laufenden Jahr rechnet United Internet mit einem Konzernumsatz von rund 5,85 Mrd. EUR, das EBITDA soll in etwa auf Vorjahresniveau bleiben.

Devisen

Trotz zurückhaltender Äußerungen von russischer Seite zum Fortgang der Verhandlungen mit der Ukraine konnte sich der Euro gegenüber dem US-$ etwas festigen. Hintergrund waren u.a. Aussagen führender EZB-Mitglieder, die in Richtung Zinserhöhungen noch in diesem Jahr zielten.

Rohstoffe

Die Volatilität am Ölmarkt hielt auch am Donnerstag an. Diesmal ging es vor dem Hintergrund eines möglichen Stockens der Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien wieder bergauf.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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