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CRISPR/Cas ist keine neue Müslisorte, sondern ein molekulares Skalpell - Commerzbank

08.03.2022 09:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

CRISPR/Cas: Noch gibt es einige technologische Herausforderungen. Bild und Copyright: science photo / shutterstock.com.

CRISPR/Cas (Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats - gruppierte kurze palindromische Wiederholungen mit regelmäßigen Abständen/CRISPR-associated - CRISPR-assoziiertes Protein) ist eine molekularbiologische Methode, mit der die DNA in allen Arten von Zellen (Mikroorganismen, Pflanzen, Tiere und Menschen) verändert werden kann. Mit Hilfe dieser sogenannten „Genschere“ - für deren Beitrag an dessen Entdeckung/Erforschung Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna im Oktober 2020 den Nobelpreis für Chemie erhielten! - werden Gene, laienhaft formuliert, verhältnismäßig einfach eingefügt, entfernt oder ausgeschaltet. Noch gibt es einige technologische Herausforderungen, insbesondere ist ein effizientes Liefersystem für die „Präzisions-Gen-Chirurgie“ von Nöten. Doch genau hier gelang dem Labor des Gen-Editierung-Pioniers Feng Zhang angeblich jüngst ein Durchbruch, wodurch das „molekulare Skalpell“ verlässlich zum Zielort gelangen soll. Was lange als Science-Fiction galt, wird damit nun Realität. Die „GenManipulation“ lässt sich wohl nicht mehr aufhalten. Daher gilt es auch, Antworten auf hochkomplexe ethische Fragen zu finden. Vor allem was Eingriffe in die menschliche Keimbahn betrifft, denn diese Veränderungen sind vererbbar. Damit ließe sich der menschliche Genpool zunächst langsam, aber dann immer schneller und unwiderruflich, verändern. Was wäre, wenn ein Staat seine Bürger zu gentechnischen Modifikationen zwingt? Die CIA fürchtet mittels dieser Technologie u.a. „Gene-Hacking“ analog zur Informationstechnik. Andererseits würden sich mit CRISPR/Cas künftig beispielsweise zahlreiche Krankheiten einfach aus der DNA „ausradieren“ lassen. Sagt ein Arzt in der Zukunft dann: "Das crispern wir einfach weg"? Werden viele chronische, Infektions- und Erbkrankheiten somit bald der Vergangenheit angehören? Lässt sich der Alterungsprozess künftig deutlich verlangsamen? Das Einzige, dass wir derzeit wohl sicher wissen, ist, dass vieles nicht mehr so sein wird, wie es war. Noch ist die Methode in der praktischen Anwendung ein Nischenthema, doch schon in wenigen Jahren dürfte sie die Agrar-, Viehwirtschaft sowie die Humanmedizin revolutionieren.

Aktien
Danone, Kapitalmarkttag

Der massive Kursdruck an den europäischen Aktienbörsen vom vergangenen Freitag setzte sich angesichts der weiteren Eskalation im Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine auch zum Handelsauftakt der neuen Woche ungebremst fort. In der zweiten Tageshälfte konnten die Kurse zwar sukzessive zulegen und der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50, gelangte damit sogar zwischenzeitlich wieder in positives Terrain. Erneut war es die Hoffnung auf neue Verhandlungen zwischen russischen und ukrainischen Vertretern, die die Stimmung wieder etwas aufhellte. Doch mit der schwächeren Eröffnung der USBörse kippte der Kurstrend wieder. Im Dax 40 (-2,0%) verzeichneten nur einige Indexmitglieder Kursgewinne. Klar an der Spitze der Performanceliste standen dabei die Aktien von Siemens Energy (+3,5%) vor denen der Konzernmutter Siemens (+0,5%). Stärkere Abschläge erlitten neben den Titeln von Adidas (-5,4%) die der VW-Automobilgruppe (VW Vz.:-5,4%, Porsche: -5,3%). Im Euroraum gab es auf Branchenebene mit Öl & Gas (+1,7%) sowie dem IT-Sektor (+0,4%) immerhin zwei Gewinner. Dagegen verzeichneten Banken und Automobile (jeweils -4,1%) erneut starke Abschläge. Auch an der Wall Street werden die Anleger inzwischen nervöser. Zwar konnten die Indizes die vorbörslich stärkeren Kursverluste zur Eröffnung des Handels noch etwas reduzieren, doch im weiteren Handelsverlauf nahm der Kursdruck dann stetig zu. Gesucht waren im aktuellen Umfeld die Aktien der Hersteller von Rüstungsgütern und Verteidigungstechnik wie Lockheed Martin (+1,8%). Deutliche Verluste mussten hingegen vor allem die Titel der großen Kreditkartenbetreiber (American Express: -8,0%, Visa: -4,8%) hinnehmen. Auch die asiatischen Börsen geben heute Morgen in der Breite nach. Vor allem der japanische Nikkei 225 tendierte schwächer.

Anleihen
Deutschland: Industrieproduktion (Januar), 8:00 Uhr
USA: Handelsbilanz (Februar), 14:30 Uhr

Der Ukrainekrieg lässt die Marktvolatilität weiter ansteigen. Allmählich werden die wirtschaftlichen Folgen – hervorgerufen durch die russische Invasion und die darauf erfolgten Reaktionen des Westens – immer sichtbarer. Begann die neue Woche zunächst mit Kursgewinnen am Rentenmarkt, drehte sich die Stimmung am Nachmittag. Mit den immer stärker steigenden Energiepreisen – so erhöhte sich der Ölpreis für ein Fass der Sorte Brent gestern früh auf über 135 US-Dollar – wachsen auch die Inflationserwartungen. Die Diskussion um eine „Energiekrise“, also ein Szenario, dass Russland auf die scharfen Sanktionen des Westens reagiert, in dem es die Gaslieferungen einstellt, ließ die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen am Vormittag wieder fast auf minus 0,10% zurückgehen. Die Renditen stiegen am Nachmittag jedoch wieder an, was unter anderem auf die Meldung zurückzuführen ist, dass Deutschland nach Angaben von Bundeskanzler Scholz weiterhin auf Energieimporte aus Russland setzt. Scholz wies noch einmal darauf hin, dass Energielieferungen bei den Sanktionen gegen Russland bewusst ausgenommen sind. Zudem erklärte ein russischer Regierungssprecher, dass die militärische Operation sofort beendet würde, falls die Ukraine alle russischen Forderungen akzeptiert. Dazu gehört u.a. die russische Annexion der Krim sowie der Gebiete Luhansk und Donezk. Zuvor war der Euro auf 1,08 US-Dollar je Euro gefallen, vor einer Woche lag er noch bei 1,12 US-Dollar. Auch Gold fungiert weiter als Fluchtwährung und stieg kurzfristig über die Marke von 2.000 US-Dollar je Feinunze. Seit der Invasion Russlands in die Ukraine verteuerte sich Gold um rund 5%. Diese erratischen Ausschläge unterstreichen die große Unsicherheit der Märkte, die uns noch weiter begleiten wird.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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