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Aktien: Broadcom, Ölpreis, Ukraine-Krieg und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB

07.03.2022 08:09 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Offenbar gibt es in den USA und der EU die Diskussion, Ölimporte aus Russland zu verbieten, um den Druck auf Putin nochmals zu erhöhen. Bild und Copyright: Avigator Fortuner / shutterstock.com.

Die deutschen Ausfuhren sind im Januar unerwartet gefallen. Die Exporteure verkauften kalender- und saisonbereinigt 2,8% weniger im Ausland als im Vormonat. Volkswirte hatten ein Plus von über 1% erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat allerdings gab es ein Ausfuhrplus von 7,5%. Auch die Importe gingen deutlich um 4,2% gegenüber Dezember 2020 zurück, auf Jahressicht ergab sich dagegen ein Anstieg von 22,1%. Insgesamt wurden im ersten Monat des neuen Jahres kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 116,9 Mrd. EUR aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von 107,5 Mrd. EUR nach Deutschland importiert. Der Außenhandelsüberschuss betrug damit kalender- und saisonbereinigt 9,4 Mrd. EUR.

Die US-Arbeitsmarktdaten für Februar fielen stark aus: Der Stellenaufbau lag bei 678.000. Die Arbeitslosenquote ging deutlicher als erwartet auf 3,8% zurück. Der von der Fed angestrebte substantielle Jobaufbau ist erreicht. Auch die Entwicklung der Stundenlöhne erfordert eine geldpolitische Wende. Die Fed wird im März eine erste Zinsanhebung vornehmen – weitere folgen. Der genaue Pfad von Knappheiten, Virusmutanten, Konjunktur, Inflation und nun auch noch Krieg und Frieden mit den FeedbackSchleifen ist mit Russlands Angriffskrieg nochmals schwerer abschätzbar geworden. Für 2022 erwarten wir dennoch einen soliden Aufschwung, einige Zinsanhebungen und den Start ins Quantitative Tightening.

Ausblick
Die beiden Finanzmarkt-Highlights der Woche stehen am Donnerstag an: Um 14:30 Uhr findet die PK mit EZB-Chefin Lagarde statt und zeitgleich werden in den USA die neuesten Inflationszahlen veröffentlicht. Es wird darauf zu achten sein, inwieweit der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine bereits den von der EZB für 2022/23 eigentlich angestrebten geldpolitischen Pfad verändert hat. Hierbei wird es auf Andeutungen Lagardes ankommen, wie sie es mit der langsamen Beendigung des Quantitative Easings (PEPP und APP) und der ersten Zinsanhebung (bereits in 2022?) hält. In den USA muss man sich auf erneut massiv angestiegene Konsumentenpreise im Monat Februar einstellen. Wir erwarten einen Anstieg um 0,8% M/M und damit ein neues Hoch der Inflation bei 7,9% Y/Y. Auch die Kernrate wird deutlich anziehen (0,5% M/M; 6,3% Y/Y). Inflation bleibt also ein Thema für die Fed. Doch wie stabil bleiben Konjunktur und Arbeitsmarkt in den USA angesichts der geopolitischen Gefahren?

Rentenmarkt
Angesichts der anhaltenden und teilweise an Intensität zunehmenden Kriegshandlungen haben die Anleger wieder den vermeintlich sicheren Hafen der deutschen und der amerikanischen Staatsanleihen angesteuert.

Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt sind die Indizes weiter deutlich eingeknickt. Anleger sind stark beunruhigt über den weiteren Fortgang des Krieges in der Ukraine. DAX -4,41%, MDAX -4,86%, TecDAX -3,48%. Der Krieg in der Ukraine und ein starker US-Arbeitsmarktbericht, der den geplanten Zinserhöhungskurs stützen sollte, haben die Investoren an der Wall Street weiter verunsichert. Dow Jones -0,53%, S&P-500 -0,79%, Nasdaq-Comp. -1,66%.

Unternehmen
Broadcom hat in Q1 des aktuellen Geschäftsjahres die Markterwartungen dank einer starken Nachfrage übertroffen. Der USChiphersteller steigerte den Nettogewinn auf 2,47 (Vorjahr: 1,38) Mrd. US-$. Bei den Erlösen erreichte Broadcom einen Rekordwert von 7,71 (6,66) Mrd. US-$. "Die Rekordergebnisse wurden durch die starke Nachfrage von Unternehmen und fortgesetzte Investitionen in Technologien der nächsten Generation (...) angetrieben", sagte CEO Tan.

Devisen
In der aktuellen Situation sind Krisenwährungen gefragt und da gehört der Euro nicht dazu, so dass es hier einen weiteren Rückgang gegenüber dem US-$ gab.

Rohstoffe
Nach der Abschwächung des Vortages haben sich die Ölpreise vor dem Wochenende wieder nach oben orientiert. Der Krieg in der Ukraine hält die Preise hoch. Etwas Hoffnung könnten die Verbraucher im Hinblick auf die Atomverhandlungen schöpfen. Aktuell: Brent-Öl ist auf rund 130 US-$, WTI-Öl auf rund 126 US-$ je Barrel gestiegen. Offenbar gibt es in den USA und der EU die Diskussion, Ölimporte aus Russland zu verbieten, um den Druck auf Putin nochmals zu erhöhen.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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