Aktien: Lufthansa, Merck KGaA, Ukraine-Krieg und US-Arbeitsmarkt im Fokus - Nord LB

Bei den chin. Dienstleistern hat sich die Stimmung im Feb. verschlechtert. Der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor verringerte sich auf 50,2 (Jan.: 51,4) Punkte. Das ist der tiefste Stand seit sechs Monaten. Der Index basiert auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind.

Der deutsche Exportüberschuss ist 2021 erneut gesunken und damit zum fünften Mal in Folge zurückgegangen. Er verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 4,2% auf 172,9 Mrd. EUR.

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau hat im Januar mit einem Plus von real 19% ggü. dem Vorjahr einen guten Start ins neue Jahr geschafft. Dabei legten die Bestellungen aus dem Inland um 22% zu, die Orders aus dem Ausland stiegen um 18%.

USA: Der ISM Services PMI ist im Februar mit 56,5 Punkten deutlicher zurückgegangen – die Dynamik des Aufschwungs nahm ab. Die Zurückdrängung der Pandemie sollte die Dienstleistungsunternehmen in der Summe aufatmen lassen, steigende Einkaufspreise bleiben aber ein Problem. Die Umfrage fand größtenteils vor dem Ukraine-Krieg statt, und man wird abwarten müssen, welche Folgen dies auch für die US-Konjunktur haben wird: Neben einer erhöhten Inflation und wieder wachsender Lieferkettenprobleme könnte sich die Stimmung der Bevölkerung eintrüben, was für Dienstleister keine gute Nachricht wäre. Die USGeldpolitik wird so auch die Geopolitik zu beachten haben. Zunächst setzt die Fed aber ihren eingeschlagenen Pfad fort.

Ausblick

Heute steht der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus. Er wird zwar diesmal überschattet vom russischen Angriffskrieg, dennoch gibt er einen guten Einblick auf die aktuelle Beschäftigungslage in den USA, welche grundsätzlich den amerikanischen Konsum mitbestimmen dürfte. Nach den Höherrevisionen der Vormonate auf Niveaus von durchschnittliche 500.000 bis 600.000 rechnen wir für Februar mit 400.000 neugeschaffenen Stellen. Hierbei dürfte vor allem der Mangel an verfügbaren Arbeitskräften noch mehr Neueinstellungen verhindert haben. Die ADP-Beschäftigungsänderung könnte Hoffnung auf etwas mehr machen. Die Arbeitslosenquote dürfte erneut auf 3,9% zurückgegangen und die Stundenlöhne um 0,5% M/M gestiegen sein. Letztlich ein solider Bericht, der den einzuschlagenden geldpolitischen Pfad der Fed einfach nur bestätigen würde.

Rentenmarkt

Dt. Bundesanleihen haben nach einem freundlichen Start etwas schwächer geschlossen. U.a. belasteten die deutlich anziehenden Erzeugerpreise der Industrie in der Euro-Zone im Januar. US-Staatsanleihen waren gesucht und schlossen freundlicher.

Aktienmarkt

Der Krieg in der Ukraine hat den dt. Aktienmarkt weiter fest im Griff. Die zwischenzeitliche Hoffnung angesichts der Gespräche zwischen Russland und der Ukraine wurde durch Äußerungen des franz. Staatspräsidenten Macron zunichtegemacht, der nach einem Gespräch mit Putin nichts Positives zu berichten hatte. DAX -2,16%, MDAX -2,47%, TecDAX -1,84%. Durchwachsene Konjunkturdaten konnten der Wall Street keine Impulse geben. Kursbestimmend war erneut der Ukraine-Krieg. Dow Jones -0,29%, S&P-500 -0,53%, Nasdaq-Comp. -1,56%.

Unternehmen

Lufthansa erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2021 einen Konzernumsatz von 16,811 Mrd. EUR und damit rund 24% mehr als im Vorjahr. Mehr Fluggäste, die Transformation und Restrukturierung des Unternehmens sowie die damit einhergehenden Kostensenkungen trugen dazu bei, dass sich -trotz der 3. und 4. Pandemiewelle und den daraus resultierenden Reiserestriktionen- das adjusted EBIT auf -2,349 (-5,451) Mrd. EUR verbesserte.

Die Merck KGaA hat 2021 ihre mehrmals erhöhte Prognose übertroffen. Die Erlöse verbesserten sich um 12,3% (organisch: +13,8%) auf 19,687 Mrd. EUR. Das bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA pre) legte um 17,3% auf 6,103 Mrd. EUR zu, nach Steuern erreichte das Ergebnis 3,065 (1,994) Mrd. EUR. Für 2022 stellt der Pharma- und Spezialchemiekonzern weiteres Wachstum in Aussicht.

Devisen

Die kriegsbedingt beständige Nachfrage nach dem US-$ hat beim Euro zu leicht nachgebenden Notierungen geführt.

Rohstoffe

Die anhaltenden Kriegshandlungen hielten auch am Berichtstag die Ölpreise auf hohem Niveau. Die im Verlauf erzielten Höchststände konnten allerdings nicht gehalten werden.

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