Aktien: Ukraine-Krieg, BayWa, Erste Group und BP im Fokus - Nord LB

In Japan ist der Einzelhandelsumsatz im Januar um 1,6% ggü. dem Vorjahr gestiegen, was auch unserer Erwartung entsprach.

Doch keine Entspannung in Sicht: In der deutschen Industrie hat sich der Materialmangel im Februar nach Angaben des Ifo-Instituts wieder verschärft. 74,6% der Firmen klagten über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Im Januar lag der Wert der Unternehmensumfrage bei 67,3% und hatte eine leichte Entspannung angedeutet. "Die erhoffte Trendwende ist ausgeblieben", hieß es von den Forschern. Besonders betroffen sind die für die deutsche Wirtschaft wichtigen Branchen Automobile und Maschinenbau.

Die Schweizer Wirtschaft hat auch in Q4/2021 ihre Erholung fortgesetzt, dabei aber an Schwung verloren. Das BIP wuchs zwischen Oktober und Dezember um 0,3% gegenüber dem Vorquartal. Wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilte, bremsten vor allem die Einschränkungen der jüngsten Corona-Welle. Im Gesamtjahr 2021 wuchs das BIP um 3,7%.

Ausblick
Heute wird von den Märkten noch auf die aktuellen Zahlen zur Entwicklung des ISM PMI Manufacturing zu achten sein. Dieser wichtige US-Stimmungsindikator sollte sich auch im Februar klar oberhalb der Marke von 50 Zählern halten können. Damit würde weiterhin ein signifikantes Anziehen der ökonomischen Aktivität in der US-Industrie angezeigt werden. Beim Blick auf die Details dürfte die Preiskomponente von besonderer Bedeutung sein. Diese sollte am aktuellen Rand auf hohem Niveau verharren und damit deutlich zulegende Einkaufspreise bei den befragten Unternehmen andeuten.

Ukraine-Krieg
Leider keine positiven Nachrichten. Schwere Kämpfe hielten an. Erste Gespräche über eine Feuerpause sind ergebnislos verlaufen. Satellitenbilder zeigen über 60 km langen Militärkonvoi nördlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

Rentenmarkt
Nach einem Auf und Ab im Handelsverlauf sind deutsche Bundesanleihen mit freundlichen Notierungen in die neue Woche gestartet. Nach wie vor sind die teils kräftigen Ausschläge dem Ukraine-Konflikt geschuldet. Die Kurse der US-Staatsanleihen haben nach den verschärften Wirtschaftssanktionen gegen Russland deutlich angezogen.

Aktienmarkt
Angesichts der Lage in der Ukraine haben die Akteure am deutschen Aktienmarkt auch am Montag nervös reagiert. Am Ende war die Tendenz uneinheitlich. DAX -0,73%, MDAX +0,23%, TecDAX +1,43%. Die anhaltenden Kriegshandlungen in der Ukraine ließen auch die Kurse an der Wall Street volatil bleiben. Die Indizes konnten im Handelsverlauf die Verluste eingrenzen, der Nasdaq-Composite schaffte es sogar in den grünen Bereich. Dow Jones -0,49%, S&P 500 -0,24%, Nasdaq-Comp. +0,41%.

Unternehmen
Die BayWa hat 2021 eine deutliche Verbesserung ihrer Geschäftszahlen erreicht. Bei Erlösen von 19,8 (16,5) Mrd. EUR stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 266,6 (211,6) Mio. EUR.

Die österreichische Bank Erste Group hat im abgelaufenen Jahr einen Betriebsertrag von 7,7 Mrd. EUR (+8,2%) erzielt. Das Ergebnis spiegelt nach Unternehmensangaben einen gestiegenen Zinsüberschuss (Zinserhöhungen in Tschechien und Ungarn), ein solides Wachstum des Kreditvolumens sowie einen deutlich höheren Provisionsüberschuss wider. Zudem konnte die Risikovorsorge signifikant zurückgefahren werden. Das Betriebsergebnis wuchs um 17,1% auf 3,44 Mrd. EUR, das Nettoergebnis erreichte 1,92 Mrd. EUR, nach 783 Mio. EUR im Jahr zuvor.

BP trennt sich auf Druck der britischen Regierung von seiner Beteiligung in Höhe von knapp 20% an dem staatlich kontrollierten russischen Ölproduzenten Rosneft. Der Verlust für BP könnte sich auf bis zu 25 Mrd. US-$ belaufen, teilte der Konzern mit.

Devisen
Die verschärften Wirtschaftssanktionen gegen Russland haben dem US-$ Auftrieb verliehen und im Gegenzug den Euro belastet. Der russische Rubel fiel zeitweilig auf ein Rekordtief zum US-$.

Rohstoffe
Die Ölpreise sind zu Wochenbeginn wieder gestiegen. Zeitweilig lag der Preis für Brent-Öl erneut über 100 US-$. Hintergrund ist die weitere Eskalation im Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Am Wochenende waren u.a. schärfere Wirtschaftssanktionen gegen Moskau beschlossen worden.

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