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Panik oder Schnäppchen - Börse München

05.02.2022 09:07 Uhr - Autor: Ulrich Kirstein  auf twitter

Ulrich Kirstein mit der Presseschau der Woche. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Auch in dieser Woche benötigten Anlegerinnen und Anleger Nerven aus Drahtseilen: Einzelne bis dato hochgelobte Werte mussten Federn lassen. „Anleger stehen vor unruhigen Zeiten“ hieß es im Handelsblatt. Die Furcht, dass die Notenbanken schneller handeln werden als bisher angenommen, verunsicherte die Investoren zusätzlich. „Top-Ökonomen für raschere EZB-Zinswende“ (Börsen-Zeitung) oder die etwas seltsam anmutende Überschrift aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Aktien unter Druck. EZB kommuniziert, die Märkte hören Zinserhöhung“. Vielleicht hätte man gleich eine „Zinserhörung“ daraus machen können? Der EU gelten Gas und Atom als nachhaltig und grün, was für nachhaltig warme Wohnungen im Winter und heiße Debatten unter Umweltschützern sorgt: „Brüssel lässt Kritik an Taxonomie-Plan abperlen“ schreibt die Börsen-Zeitung und „Atomkraft ist jetzt grün“ hakt Die Welt nach. Und dann folgte auch noch der Mega-Einbruch der Meta-Aktie – der Aufbau einer virtuellen Welt kostet offensichtlich in der wirklichen Welt einiges an harter Währung. Ob sich unsere Avatare im Meta-Universum verzocken?

Deutschland vor USA

Fast in einer Art von Panikmodus macht Focus Money diese Woche auf, jedenfalls bedrohen sich auf dunklem, rot eingerahmten Hintergrund Bulle und Bär, während wir weiß auf schwarz lesen: „Inflation, Zinswende, Kriegsgefahr. Neue Zeiten, Neue Taktik. Wie Sie jetzt Ihr Geld schützen“. Immerhin tröstete uns ein Artikel im Heft: „Deutschland neuer Favorit“, der DAX könnte erstmals den Dow Jones schlagen, hieß es da. Hoffentlich nicht in der Höhe der Minuspunkte. Bebildert war der Artikel mit Eishockeyspielern und der Einblendung USA : Deutschland 2:3. Ob’s bei Olympia auch klappt? Mindestens so positiv kam das Titelbild von BörseOnline rüber, das „Crash? Nein, danke!“ lautete und einen roten Abwärtspfeil in einen grünen Aufwärtspfeil im wahrsten Sinne des Wortes „umbog“. „Nutzen Sie den Kurseinbruch an der Nasdaq! Bei welchen Top-Aktien Sie jetzt zugreifen können“, klärte uns die Redaktion weiter auf.

Gründung statt Langeweile

Mit einem stattlichen Sonderteil feierte die Börsen-Zeitung ihr 70jähriges Bestehen: Am 1. Februar 1952, einem Sonntag, erschien die erste Ausgabe dieser klassischen Kapitalmarktzeitung, die sich schon durch die Art des Papiers von anderen Publikationen abhebt. Damals besonders gefragt: Ein täglicher Kurszettel, was den Investoren in den 1950er Jahren noch voll auf genügte. „Aufbruch in turbulenten Zeiten“ ist der Artikel über die eigene Historie in der Börsen-Zeitung überschrieben. Wir gratulieren dem jungen Unternehmen, schließlich führen wir unsere eigene Gründung mindestens auf das Jahr 1830 zurück (bei der mit uns in den 1930er Jahren zwangsverheirateten Augsburger Börse bewegen wir uns weit ins 16. Jahrhundert hinein bzw. zurück). Interessant der Hinweis im Artikel, dass der 1. Februar 1952 von der Cambridge-Universität zum „bedeutungslosesten Tag des 20. Jahrhunderts“ erklärt worden war. Ermittelt hatte dies ein eigens erstelltes Computerprogramm. Angesichts der vielen Katastrophen, die das 20. Jahrhundert über uns gebracht hat, vielleicht kein schlechtes Omen. Allerdings wurde offensichtlich die Gründung der Börsen-Zeitung nicht mit eingepflegt. So findet sich für das Jahr 1952 auch kein Wikipedia-Eintrag für die Börsen-Zeitung – da startet das Jahr mit dem 2. Februar und der Einweihung der Westfalenhalle in Dortmund, damals die größte Sporthalle Europas mit 13.500 Plätzen.

Alt oder Jung

Nicht nur die Aktienmärkte wurden in den vergangenen Wochen abgewatscht, es traf auch Investoren von Krypto-Währungen, dabei hatte man gehofft, dass die beiden Asset-Klassen wenig miteinander korrelieren. Auf der einen Seite überwiegend seriöse Silberrücken, die in Aktien investieren, auf der anderen diese jungen, unerfahrenen Zocker, die auf Bitcoin & Co setzen. Dachte man. Doch Carolin Kassella in finanzbusiness.de stellt klar: „Über-50-Jährige dominieren den Kryptohandel in Deutschland“. Denn die Alterskohorte zwischen 51 und 60 ist mit einem Anteil von 28 Prozent am Gesamtvolumen am aktivsten, so eine aktuelle Auswertung der Bison-App. Geographisch gesehen liegt eindeutig Hamburg an der Spitze mit durchschnittlich 175 Euro pro Kopf, gefolgt von München (127), Düsseldorf (105) und Köln (101), erst dann folgt Frankfurt (99). Bei den jungen Krypto-Begeisterten führt Augsburg – ob die Fugger wohl Kryptos gehandelt hätten?

Hund für die Katz

Die Abendzeitung München scheint sich auf (un)heimliche CO2-Sünder eingeschossen zu haben. Nach den E-Scootern letzte Woche geht es jetzt um „Die schlechte Öko-Bilanz von Haustieren“. Ein größerer Hund, so die Erkenntnis, benötigt schon die Hälfte der CO2-Bilanz, die jeder Mensch verursachen dürfte, um nicht zu weiterem Klimawandel beizutragen. Bei zwei Hunden bleibt also für das Herrchen oder Frauchen gar nichts mehr übrig. Man könne nicht mit einer 50-Kilo-Dogge im Schlepptau gegen Kurzstreckenflüge demonstrieren, das sei die reine Doppelmoral, wird der Leiter des Instituts für technischen Umweltschutz der TU Berlin zitiert. Apropos Flüge: Statt eines mittelgroßen Hundes kann man einmal von Las Palmas nach Frankfurt fliegen, heißt es weiter, wobei verschwiegen wird, wie man hinkommen soll. Eine Möglichkeit, Hund und Klima einander näherzubringen, wäre die Umstellung auf vegane Kost, zumindest beim Haustier, das dazu eher nicht befragt wird. Wobei, echte Veganer ja prinzipiell gegen vom Menschen gezüchtete Haustiere eingestellt sein müssten. Das Argument vieler Tierbesitzer, der Hund würde ihnen guttun, außerdem seien sie viel an der frischen Luft, fruchtet in Sachen Umweltbilanz nicht, schließlich könne ein Porsche-Cabrio-Fahrer von sich das gleiche behaupten. Hoffentlich hat er dann nicht auch noch eine Dogge auf dem Beifahrersitz…

Teure Pasta

Wir haben uns ja fast schon daran gewöhnt, dass immer mehr Hersteller unter Lieferengpässen leiden und die Nachfrage in vielen Bereichen das Angebot übersteigt. Man liest, dass selbst Waschmaschinen auf der Suche nach Chips ausgeschlachtet werden. Wir konsumieren offensichtlich zu viel in der Pandemie, irgendwie muss man sich ja trösten. Jetzt klagen auch noch die italienischen Pasta-Produzenten: Es gibt keinen Hartweizen mehr, denn den Menschen schmecken weltweit die Nudeln zu gut im Homeoffice. Um 80 Prozent sei der Preis gestiegen, was der Süddeutschen Zeitung ein großer Artikel unter „Verrückte Nudeln“ wert ist. Wir lernen, dass die Weizenbörse im süditalienischen Foggia liegt und sich dort die Pasta-Hersteller eindecken. Dumm nur, dass eine normale Nudel aus nichts anderem besteht als aus Hartweizen und Wasser – da ist der Spielraum für Innovationen eher gering. Die Ursache für die steigenden Kurse sind aber gar nicht die vielen Nudelesser, sondern eine Dürre in Kanada, denn dort wird der Rohstoff hauptsächlich angebaut. Die Folge, wir kennen das schon, auch Nudeln werden teurer.

6 oder 1000

Die Welt klärte uns über das versöhnliche Ende eines fast einjährigen Streits zwischen der britischen Supermarktkette Marks & Spencers und Aldi auf. Es ging um nicht weniger als einen Tausendfüßer-Kuchen, oder um den „Colin the Caterpillar Cake“ (Marks & Spencers) versus „Cuthbert the Caterpillar“ (Aldi). Aldi hat nun das Design der Zuckerschlange etwas geändert und darf weiter verkaufen. Wir haben nach Bildern gesucht und uns ist aufgefallen: So sehen Kalorien aus, wenn man einen Kuchen daraus backen möchte! Außerdem hat weder der eine, noch der andere auch nur annähernd 1000 Füße, vielmehr konnten wir nur jeweils sechs (!) zählen. Der lebendige und wahrscheinlich weniger wohlschmeckende (zumindest uns) Tausendfüßer (oder Tausendfüßler) bringt es gewöhnlich auf bis zu 750 Beine – wobei erst 2021 laut Wikipedia in Australien (wo sonst) ein Exemplar mit 1306 gezählten Beinen gefunden worden ist.

Autor der Presseschau: Ulrich Kirstein, Bayerische Börse AG

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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