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Japanischer Aktienmarkt tendiert weiter recht schwach - Commerzbank

03.02.2022 09:16 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Im Januar 2022 büßte der MSCI Japan-Index rund 5,1% ein. Der exportorientierte Markt litt zum Teil unter der bevorstehenden Zinswende der US-Notenbank. Bild und Copyright: TexBr / shutterstock.com.

2021 büßte der MSCI Japan-Index 0,1% an Wert ein. Damit weist er sowohl gegenüber dem MSCI Welt-Index (+16,8%) als auch gegenüber dem MSCI Developed-Index (+20,1%) eine deutliche Underperformance aus. Der breite Topix-Index (in Yen) legte im Berichtszeitraum allerdings um 10,4% zu.

Auch der Start ins neue Jahr verlief recht schwach. Im Januar 2022 büßte der MSCI Japan-Index rund 5,1% ein. Der exportorientierte Markt litt zum Teil unter der bevorstehenden Zinswende der US-Notenbank, die vor allem die schwergewichtigen IT-Werte unter Druck setzte. Zudem belastet die neue „Omikron-Welle“ die japanische Konjunktur zu Beginn des Jahres 2022; Japan hinkt bei den BoosterImpfungen derzeit spürbar hinter anderen Ländern her. Der Yen, der im Jahr 2021 rd. 10% gegenüber dem USD abwertete, tendierte seit Anfang 2022 recht stabil gegenüber dem Greenback.

Im November 2021 haben wir unser Votum für den Aktienmarkt in Japan von zuvor Neutral auf Untergewichten zurückgestuft. Aufgrund unserer positiveren Einschätzung für den USD für das Jahr 2022 und anderer Faktoren dürften vor allem die Regionen in Europa und in den USA besser abschneiden. Japan dürfte vorerst ein Underperformer bleiben, zumal der neue Premier Kishida bislang keine signifikanten Impulse gesetzt hat, die zu einer neuen Investmentstory für Japan führen könnten. Zudem sollte die Konjunktur in China weiterhin vergleichsweise schwach tendieren. Nach einem sehr guten Jahr 2021 dürfte sich das Gewinnwachstum in Japan in diesem Jahr spürbar abschwächen. Für den Topix-Index erwartet der Konsensus im Jahr 2022 auf Jahresbasis ein Wachstum der Firmengewinne von +7,7%, was einem KGV von 13,1 entspricht.

Aktien
ABB, BBVA, Danske Bank, Enel, ING, Jahreszahlen
Infineon Technologies, Q1
Merck & Co., Q4
Intesa SanPaolo, Nokia, Roche, Jahreszahlen
Siemens Gamesa, Siemens Healthineers, Q1

Am Mittwoch haben überwiegend solide Quartalsberichte der Unternehmen an den europäischen Aktienmärkten zunächst für positive Vorzeichen gesorgt, die mit den Vorgaben aus den USA jedoch deutlich abschmolzen. Der deutsche Leitindex schloss nahezu unverändert. Tagesgewinner waren Symrise (+2,7%), Covestro und Siemens Healthineers (jeweils +2%). Am Ende der Skala rangierten MTU (-2,2%) und Delivery Hero (-2,0%). Der marktbreitere MDax konnte in der Summe rund 0,9% zulegen. Hier stach insbesondere TeamViewer hervor. Neben einem Aktienrückkaufprogramm (knapp 10%) scheint das Tal der Tränen durchschritten zu sein, es herrscht wieder mehr Zuversicht für die Zukunft. Die leidgeprüften Anleger – Hoch bei knapp 50 Euro, Tief bei 11 Euro – konnten sich über ein Plus von 16% auf 15,50 Euro je Aktie freuen. In Europa (EuroStoxx 600) wurde die Erholung (+0,5%) insbesondere von Nicht-zyklischem Konsum (+0,8%) sowie von Finanzwerten und Basismetallen (je +0,6%) getragen. An der Wall Street ging es volatil zu. Letztendlich schloss der Dow Jones um 0,6% fester, der marktbreitere S&P500 mit +0,9% und der technologielastige Nasdaq 100 um +0,5% besser. Der Facebook-Mutterkonzern Meta verschreckte nachbörslich die Anleger. Sowohl die Geschäftsentwicklung im letzten Quartal als auch der Ausblick enttäuschten, worauf die Aktie nachbörslich stark einbrach. Die Börsen in Asien tendierten uneinheitlich. Während Korea zulegt (+1,9%), verlor der Nikkei 225 1,1%. Heute dürften die Anleger im Euroraum im Vorfeld der geldpolitischen Aussagen der EZB Zurückhaltung üben.

Anleihen
Großbritannien: Zinsentscheid der BoE, 13:00 Uhr
Euroraum: Zinsentscheid der EZB, 13:45 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: ISM-Index Dienstleistungen (Jan), 16:00 Uhr
USA: Auftragseingänge (Dez), 16:00 Uhr

Der Preisdruck steigt im Euroraum weiter an. Die Inflationsrate stieg im Januar von 5,0% J/J auf 5,1% J/J; erwartet worden war ein Rückgang auf 4,4%. Der erneute Anstieg ist fast ausschließlich auf die gestiegenen Energiepreise zurückzuführen, die allein im Januar um 6,0% ggü. Dezember zulegten. Die Kernteuerungsrate sank im Januar von 2,6% J/J auf 2,3% J/J. Der Rückgang ist jedoch auf Sondereffekte, wie der Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung in Deutschland Anfang 2021 zurückzuführen. Auch in Italien beschleunigte sich die Inflationsrate im Januar von 4,2% auf 5,3% J/J. Der Druck auf die EZB nimmt zu, schon 2022 aus der ultra-expansiven Geldpolitik auszusteigen. Die Zinserhöhungserwartungen für die EZB nahmen zu und die Renditen stiegen weiter an. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen erhöhte sich auf 0,05%, den höchsten Stand seit Mai 2019. Die Rendite 2-jähriger Bundesanleihen legte um 5 Bp. auf minus 0,45% zu, den höchsten Stand seit März 2016. Der Euro stärkte sich gestern zwischenzeitlich auf 1,1330 USDollar. Unterstützt wird das preistreibende Umfeld auch vom Ölpreis, der gestern zwischenzeitlich auf 93 US-Dollar pro Barrel (Brent), ein neues Jahreshoch, kletterte. Heute tagen die EZB und die BoE. Von der BoE wird eine Zinserhöhung erwartet. In den USA gingen laut dem Personaldienstleister ADP im Januar entgegen der Erwartung eines weiteren Stellenaufbaus 301.000 Jobs verloren. Auch der Stellenzuwachs vom Dezember wurde nach unten korrigiert. Das sind keine guten Indikationen für den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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