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USA: Wild gewordene Inflation von 7,0% spricht für Zinsschritt bereits im März! - Nord LB

12.01.2022 15:00 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Rob Crandall / shutterstock.com.

Soeben wurden aktuelle Zahlen zu den Konsumentenpreisen (CPI) in den USA bekanntgegeben. Das Preisniveau zog den 19. Monat in Folge an. Im Dezember wurde ein Plus von 0,5% M/M gemeldet. Die Inflationsrate stieg auf 7,0% Y/Y. Die Verbraucherpreise exklusive Nahrung & Energie verzeichneten einen Anstieg von 0,6% M/M. Die Jahresrate der Kernrate zog auf 5,5% an.

Wieder einmal kann von historischen Zahlen gesprochen werden: Denn die US-Inflationsrate notiert aktuell auf dem höchsten Stand seit 1982! Damals sorgte (neben der Geldpolitik) der Ölpreis für den Anstieg, diesmal sind die Gründe vielfältiger und ergeben sich aus den diversen Disruptionen der Pandemie. Einer Inflationsrate bei knapp Null im Mai 2020 folgten Phasen von Herauf- und wieder leichtem Herunterfahren der Wirtschaftsaktivitäten mit der fortwährenden Suche neuer Angebots- und Nachfragegleichgewichte, die vor allem über Preisbewegungen gefunden werden müssen. Dieses ständige Einpendeln erklärt einen Großteil der aktuellen Preisausschläge.

Zwar kam es im Vormonat zu rückläufigen Energiepreisen, generell halten aber Güterengpässe, Lieferunterbrechungen, Hafenschließungen und Containermangel den Preisdruck sehr hoch. Auch die Nahrungsmittelpreise ziehen an. Zudem scheinen niedrige Leerstände sowie die gestiegenen Immobilienpreise und Einkommen zuletzt auch die Mieten höher zu treiben, welche einen hohen Anteil im Index haben. Außerdem sprangen die Gebrauchtwagenpreise und die Flugpreise erneut in die Höhe. Perspektivisch dürfte auch das Stichwort „Greenflation“ von Relevanz werden.

Die Fed hat mit dem Start und der Beschleunigung des Tapering erste notwendige geldpolitische Schritte eingeleitet. Die Inflation erweist sich eben doch als sehr viel hartnäckiger als zunächst gedacht! Denn auch die normalerweise zu erwartende Bremswirkung von Inflation auf die Konjunktur könnte diesmal durch das hohe Sparvolumen, die Lohnsteigerungen und die anhaltend expansive Fiskalpolitik abgemildert werden bzw. erst mit Zeitverzögerung eintreten. Deswegen dürfte die Inflation unseres Erachtens noch bis Ende des I. Quartals in einem sehr unangenehmen Bereich von über 6% verharren, und selbst bis Ende des III. Quartals nicht unter 4% fallen.

Aus diesen Gründen wechselt die Federal Reserve vom bisherigen Zustand „geduldig abwarten“ auf (fast schon) „panisch“! Sicherlich wird sie eine erste Zinsanhebung noch im 1. Halbjahr 2022 vornehmen – wahrscheinlich sogar bereits im März. Dieser dürften dann weitere 25Bp-Schritte im II. und III. Quartal folgen. Im IV. Quartal könnte dann – statt einer weiteren Anhebung – der Beginn der Wertpapierverkäufe eingeleitet werden. Darauf wiesen zuletzt verschiedene US-Notenbanker hin. Zu dem Zeitpunkt könnte zudem die Inflation wieder auf unter 3% gefallen sein. Dieses Szenario dürfte solange gelten, wie die wirtschaftlichen Effekte der Pandemie langsam abebben.

Fazit: Die US-Inflation stieg im Dezember mit 7,0% Y/Y auf den höchsten Stand seit 1982. Ein wesentlicher Faktor ist wie damals die Ölpreisentwicklung. Neben dem Schwarzen Gold und generell Energieträgern halten Güterengpässe, Lieferunterbrechungen, Hafenschließungen und Containermangel den Preisdruck hoch. So ziehen auch die Nahrungsmittelpreise stark an. Zudem scheinen niedrige Leerstände sowie gestiegene Immobilienpreise und Einkommen die Mieten höher zu treiben. „Greenflation“ ist ein weiteres Stichwort. Die Fed hat mit Start und Beschleunigung des Tapering erste geldpolitische Schritte eingeleitet. Eine baldige Zinsanhebung wird folgen – wahrscheinlich sogar bereits im März. Weitere werden folgen. Auch erste Wertpapierverkäufe noch in 2022 können nicht ausgeschlossen werden, worauf zuletzt die US-Notenbanker hinwiesen. Dies gilt, solange nicht noch ganz negative Nachrichten zu Omikron (oder gar gefährlichere Covid-19-Varianten) bekannt werden.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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